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Das Internationale System der Gegenwart als Faktor der Beeinträchtigung Demokratischer Aussenpolitik

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Probleme der Demokratie heute

Part of the book series: Politische Vierteljahresschrift (Sonderheft 2) ((PVS,volume 2/1970))

Zusammenfassung

Die Problematik demokratischer Außenpolitik1 unter den internationalen Umweltbedingungen der Gegenwart ist in der Politikwissenschaft des Auslandes öfters, in der Bundesrepublik jedoch wenig beachtet und untersucht worden2. Hier hat die Rechtswissenschaft dieser Thematik größere Aufmerksamkeit gewidmet als die Politikwissenschaft. Die deutschen Staatsrechtslehrer erörterten dieses Thema anläßlich ihrer Tagung von 1954 auf der Grundlage zweier in ihrer Konzeption allerdings unterschiedlich angesetzter Referate von Wilhelm Grewe und Eberhand Menzel über die auswärtige Gewalt der Bundesrepublik3. Hans Treviranus widmete der »Außenpolitik im demokratischen Rechtsstaat« eine Studie, deren vorherrschende Konventionalität gelegentlich von durchaus frischen Fragestellungen durchbrochen wird4. Besonders wäre auf die zu wenig beachtete Arbeit von Hans Baade über »Das Verhältnis von Parlament und Regierung im Bereich der auswärtigen Gewalt der Bundesrepublik Deutschland« hinzuweisen, die in einigen Abschnitten wichtige Fragen aufwirft5. Indem Baade den Einfluß der internationalen Politik und namentlich des bipolaren Systems der fünfziger Jahre auf die Verfassung und die hierbei zu beobachtende Rolle des Parlaments in der Außenpolitik prüft, verbindet er in fruchtbarer Weise politik- und rechtswissenschaftliche Fragestellungen.

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Anmerkungen

  1. Es wäre wünschenswert, diesem Beitrag eine Durchleuchtung und Definition des Begriffs der »demokratischen Außenpolitik« voranzustellen. Da dies eine eigene Abhandlung erfordern würde, soll in den folgenden Erörterungen eine Arbeitsdefinition formaler Natur benutzt werden, derzufolge »demokratische Außenpolitik« mit »demokratisch legitimierter Außenpolitik« gleichzusetzen wäre. Dies ist eine Außenpolitik, die einen Konsensus der Wählermehrheit widerspiegelt und sucht. Die Legitimation beruht also auf einem Konsensus, der sich zwischen Regierungsinstitutionen auf der einen Seite und Parlament, öffentlicher Meinung sowie anderen Formen politischer Partizipation auf der anderen Seite in einem ständigen Prozeß der Interaktion herausbildet.

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  2. Für eine Reihe von Hinweisen auf das neuere ausländische Schrifttum vgl. den Beitrag von Werner Link in diesem Band.

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  3. Vgl. ihre Beiträge in: Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer, Heft 12 (1954), S. 129 ff und S. 183 ff.

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  4. Hans Treviranus: Außenpolitik im demokratischen Rechtsstaat, Tübingen 1966.

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  5. Hans Baade: Das Verhältnis von Parlament und Regierung im Bereich der auswärtigen Gewalt der Bundesrepublik Deutschland, Hamburg 1962.

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  6. Hans-Peter Schwarz: Vom Reich zur Bundesrepublik. Deutschland im Widerstreit der außenpolitischen Konzeptionen in den Jahren der Besatzungsherrschaft 1945-1949, Neuwied 1966; Klaus Erdmenger: Das folgenschwere Mißverständnis: Bonn und die sowjetische Deutschlandpolitik 1949-1955, Freiburg 1967; Arnulf Baring: Außenpolitik in Adenauers Kanzlerdemokratie. Der deutsche Beitrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, München und Wien 1969.

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  7. Ernst-Otto Czempiel (Hg.): »Die anachronistische Souveränität. Zum Verhältnis von Innen- und Außenpolitik«, in: Politische Vierteljahresschrift, Sonderheft 1969.

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  8. Karl Kaiser und Roger Morgan: »Gesellschaft und Außenpolitik: Implikationen für Theorie und Praxis«, in: Karl Kaiser und Roger Morgan (Hg.): Strukturwandlungen der Außenpolitik in Großbritannien und der Bundesrepublik, München und Wien 1970.

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  9. Thomas Ellwein und Axel Görlitz: Parlament und Verwaltung, 1. Teil: Gesetzgebung und politische Kontrolle, Stuttgart 1967, S. 200 - 219.

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  10. Heinrich End: Erneuerung der Diplomatie: Der Auswärtige Dienst der Bundesrepublik Deutschland — Fossil oder Instrument? —, Neuwied und Berlin 1969.

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  11. Heribert Schatz: Der parlamentarische Entscheidungsprozeß. Bedingungen der verteidigungspolitischen Willensbildung im Deutschen Bundestag, Meisenheim/Glan 1970.

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  12. Kurt Kluxen (Hg.): Parlamentarismus, Köln und Berlin 1970.

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  13. Diese These ist näher erläutert in: Karl Kaiser: German Foreign Policy in Transition. Bonn between East and West, London 1968.

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  14. Wilhelm Hennis: »Aufgaben einer modernen Regierungslehre«, in: PVS VI/4, 1965.

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  15. Hans-Peter Schwarz: »Probleme der Kooperation von Politikwissenschaft und Soziologie in Westdeutschland«, in: Dieter Oberndorfer (Hg.), Wissenschaftliche Politik, Freiburg 1962.

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  16. Dolf Sternberger: »Parlamentarische Regierung und parlamentarische Kontrolle«, in: Theo Stammen (Hg.): Strukturwandel der modernen Regierung, Darmstadt 1967.

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  17. Jahresbericht der Bundesregierung 1968, Bonn, S. 538 ff.

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  18. Die strukturellen Veränderungen im Entscheidungsgefüge und der multinationalen Umwelt der britischen und westdeutschen Außenpolitik werden beleuchtet in: Karl Kaiser: »Interdependenz und Autonomie: Die Bundesrepublik und Großbritannien in ihrer multinationalen Umwelt«, und Anthony Sampson: »Die Institutionen der britischen Außenpolitik«, in: Kaiser und Morgan (Hg): Strukturwandlungen der Außenpolitik in Großbritannien und der Bundesrepublik, a. a. O.

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  19. Insbes.: Thomas Ellwein: Einführung in die Regierungs- und Verwaltungslehre, Stuttgart 1966; Wilhelm Hennis: »Aufgaben einer modernen Regierungslehre«, a. a. O.; Ulrich Scheuner: »Der Bereich der Regierung«, in: Rechtsprobleme in Staat und Kirche — Festgabe für Rudolf Smend, Göttingen 1952; ders.: »Das parlamentarische Regierungssystem in der Bundesrepublik«, in: Stammen (Hg.): Strukturwandel der modernen Regierung, a. a. O.; Dolf Sternberger: »Gewaltenteilung und parlamentarische Regierung in der Bundesrepublik Deutschland«, in: Stammen (Hg.): Strukturwandel der modernen Regierung, a. a. O.; ders.: »Parlamentarische Regierung und parlamentarische Kontrolle«, a. a. O.; Heinz Rausch (Hg.): Zur heutigen Problematik der Gewaltentrennung, Darmstadt 1969; darin insbes.: Werner Kägi: »Von der klassischen Dreiteilung zur umfassenden Gewaltenteilung«, und Winfried Steffani: »Gewaltenteilung im demokratisch-pluralistischen Rechtsstaat«.

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  20. Ellwein und Görlitz: Parlament und Verwaltung, a. a. O., S. 200 ff.

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  21. Vgl. Karl Kaiser: »Transnationale Politik. Zu einer Theorie der multinationalen Politik«, in: Czempiel (Hg.): »Die anachronistische Souveränität«, a. a. O.; vgl. dort auch für weitere Hinweise.

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Kaiser, K. (1971). Das Internationale System der Gegenwart als Faktor der Beeinträchtigung Demokratischer Aussenpolitik. In: Probleme der Demokratie heute. Politische Vierteljahresschrift (Sonderheft 2), vol 2/1970. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02848-2_18

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02848-2_18

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00935-1

  • Online ISBN: 978-3-663-02848-2

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