Zusammenfassung
Das enge Verhältnis der Politischen Wissenschaft zur Politik ist offenkundig. So kompliziert die Verständigung über den Begriff der Politischen Wissenschaft besonders in Deutschland noch sein mag1, und so ähnlich es auch um den Begriff des Politischen steht, von dem eine solche Erörterung auszugehen hätte: Im Unterschied zu den anderen Geistes und Sozialwissenschaften, die gewiß auch stets zu prüfen haben, an welcher Stelle und mit welchem Gewicht die Politik der jeweiligen Disziplin zugeordnet sei, befindet sich die Politische Wissenschaft ganz offenbar in einem direkten Verhältnis zur Politik als ihrem zentralen Gegenstand. Nur zum Zweck der Verdeutlichung und erst in neuerer Zeit hat diese Disziplin ihren alten Namen „Politik“ vertauscht mit Bezeichnungen wie Politische Wissenschaft, wissenschaftliche Politik, Wissenschaft von der Politik, Politikwissenschaft oder gar (in Nachbildung des Begriffs „Soziologie“) „Politologie“.
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Anmerkungen
Angesichts der fast uferlosen Literatur zu der hier angeschnittenen Thematik beschränken wir uns auf wenige unerläßliche Nachweise.
Christian Sraf von Krockow, Nationalbewußtsein und Gesellschaftsbewußtsein, in: Politische Vierteljahresschrift 1960, Bd. 1.
So in den Veröffentlichungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1957/58, S. 5.
Über die Grenzen des Ideals der „Wertfreiheit“ vgl. Giovanni Sartori, Der Begriff der „Wertfreiheit“ in der Politischen Wissenschaft, in: Politische Vierteljahresschrift 1960, Bd. 1.
Schriften des Instituts für politische Wissenschaft, hrsg. von Otto Stammer, Bd. 17, Köln und Opladen 1960.
Ideologie und Utopie, 3. Aufl., Frankfurt/M. 1952, S. 143.
Karl Dietrich Bracher, Über das Verhältnis von Politik und Geschichte, Bonn 1961, S. 6 ff.
Karl Jaspers, Freiheit und Wiedervereinigung, München 1960.
Karl Dietrich Bracher, Über das Verhältnis von Innen- und Außenpolitik, in: Deutschland zwischen Demokratie und Diktatur, Bern und München 1964, S. 373 ff.
Dazu vor allem Jürgen Fiialkowski, Die Wendung zum Führerstaat, Köln und Opladen 1958, S. 35 ff.
Die deutschen Parteien. Wesen und Wandel nach dem Kriege, Berlin 1932; jetzt Neuausgabe unter dem Titel: Die Parteien der Weimarer Republik, Stuttgart 1965.
O. Büsch und P. Furth, Rechtsradikalismus im Nachkriegsdeutschland, Berlin 1957;
vgl. H. H. Knütter, Ideologien des Rechtsradikalismus im Nachkriegsdeutschland, Bonn 1961;
aber auch Stanley Holman, Le mouvement poujade, Paris 1956.
Verfassung und Verfassungsrecht, München und Leipzig 1928, S. 3: „Sie sind zwei Seiten derselben Sache; es ist die innere Unsicherheit dem Staat gegenüber, die so zwischen Unterund Überschätzung des Staates schwankt.“
Gerhard Leibholz, in: Über Lehre und Forschung der Wissenschaft von der Politik, Wiesbaden 1950, S. 82.
Zahlreiche Untersuchungen, darunter auch eine umfassende Fall-Studie des Berliner Instituts für politische Wissenschaft unter der Leitung von Otto Stammer, sind in dieser Richtung angesetzt worden.
J. C. Bluntschli, Politik als Wissenschaft, Stuttgart 1876, S. 1 ff., 5 f.
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© 1965 Westdeutscher Verlag Köln und Opladen
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Bracher, K.D. (1965). Wissenschafts- und Zeitgeschichtliche Probleme der Politischen Wissenschaft in Deutschland. In: Fijalkowski, J. (eds) Politologie und Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02843-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02843-7_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00930-6
Online ISBN: 978-3-663-02843-7
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