Zusammenfassung
Die christlich-sozialen Parteien, die nach 1944 in Deutschland, Frankreich und Italien fast gleichzeitig an die Führung kamen, stellen der politischen Theorie eine Reihe von interessanten Problemen, um so mehr, als auch ihre Entwicklung in den Jahren der Bewährungsproben zwar eine Reihe von Unterschieden aufweist, die sich nur aus den nationalen Besonderheiten erklären lassen, aber daneben eine Reihe von erstaunlichen Parallelen. Vier Problemkreise scheinen sich hier zu überschneiden: 1. die Spannung zwischen christlichem Glauben und politischem Handeln, 2. die Spannung zwischen christlicher Tradition und sozialer Dynamik im Industriezeitalter, 3. die Spannung zwischen der desintegrierten Gesellschaft und dem Angebot neuer Integration aus dem Glauben, 4. die Spannung zwischen dem parlamentarischen System, das auf Parteienkonkurrenz beruht, und der Forderung nach Synthese in christlich bestimmter Politik.
Ich habe bei dieser Skizze das Material benutzt, das in einem Seminar des Otto-SuhrInstituts der Freien Universität Berlin erarbeitet worden ist. Ich danke allen Teilnehmern dieses Seminars, vor allem für die Orientierung über die italienischen Verhältnisse Herrn Dr. Johannes Agnoli.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Zu Lamennais vgl. Hans Maier, Revolution und Kirche. Studien zur Frühgeschichte der christlichen Demokratie 1789–1850, 2. Aufl., Freiburg i. B. 1965.
Karl Buchheim, Ultramontanismus und Demokratie, München 1963, S. 24.
Michael P. Fogarty, Christliche Demokratie in West-Europa 1820–1953, Basel, Freiburg und Wien 1959, S. 25.
Thierry Godechot, Le Parti Démocrate-Chrétien Italien, Paris 1964, S. 22 und S. 24.
Rudolf Morsey, Die deutsche Zentrumspartei, in: Das Ende der Parteien, Düsseldorf 1960, S. 353 f.
Emmanuel Mounier, Der Christ stellt sich, Frankfurt a. M. o. J.
Eberhard Welty, Die Entscheidung in die Zukunft, Köln 1946.
Werner Allemeyer, Christliche bemokratie in Europa und Lateinamerika, Bonn 1964, S. 374.
Otto Heinrich von der Gablentz, Über Marx hinaus, Berlin-Wedding 1946.
Giuseppe Rossini, Die „Öffnung“ nach links der Democrazia Cristiana — Giuseppe Dossetti, in: Christlicher Glaube und Ideologie, hrsgg. von Klaus von Bismarck und Walter Dirks, Stuttgart, Berlin und Mainz 1964.
Walter Dirks, Die Christliche Demokratie in der Deutschen Bundesrepublik, in: Ossip K. Flechtheim, Hrsg., Die deutschen Parteien seit 1945, Berlin und Köln 1955, S. 132.
Arnold J. Heidenheimer, Adenauer and the CDU, Den Haag 1960, z. B. S. 66, 158, 182, 187.
Mounier, a. a. O., S. 48.
Godechot, a. a. O., S. 275.
Ebenda, S. 269.
Richard A. Webster, The Cross and the Fasces. Christian Democracy and Fascism in Italy, Stanford 1960, S. 15.
Godechot, a. a. O., S. 25.
Ebenda, S. 152 und S. 159.
Ebenda. S. 261.
Ebenda, S. 277.
Ebenda, S. 177 f.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1965 Westdeutscher Verlag Köln und Opladen
About this chapter
Cite this chapter
von der Gablentz, O.H. (1965). Zur Problematik Christlich-Sozialer Parteien. In: Fijalkowski, J. (eds) Politologie und Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02843-7_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02843-7_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00930-6
Online ISBN: 978-3-663-02843-7
eBook Packages: Springer Book Archive