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Part of the book series: Die Wissenschaft ((W,volume 63))

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Zusammenfassung

Leser, welche dieser Schrift bis zum Schluß mit Interesse gefolgt sind, dürften die Frage aufwerfen, ob und inwieweit unsere weit vorgeschrittene Leuchttechnik die Sonnenstrahlung zu ersetzen vermag. In quantitativer Hinsicht besteht kein Hindernis: Eine einfache Rechnung beweist, daß eine 1000 kerzige Metallfadenlampe in 20 cm Entfernung etwa die Intensität der hochstehenden Sonne besitzt. Qualitativ haben wir die Sonnenstrahlung im wesentlichen als die Emission eines festen oder flüssigen Körpers von der Temperatur von 6000° bis 7000° erkannt, deren kontinuierliches Spektrum in für die Praxis zu vernachlässigender Weise durch sehr viele winzig schmale Absorptionslinien und einige Absorptionsbanden unterbrochen ist und sowohl am kurzwelligen als auch am langwelligen Ende einen vorzeitigen Abbruch aufweist. Dieser vorzeitige Abbruch wäre durch geeignete Absorptionsfilter leicht herstellbar; die Erzeugung von Sonnentemperaturen (und damit der der Sonnenstrahlung gleichen Intensitätsverteilung innerhalb des Spektrums) stößt dagegen für Gegenwart und absehbare Zukunft noch auf schwer überwindbare Schwierigkeiten. Glühfadenlampen aus Platin können die Schmelztemperatur des letzteren etwa 1755°C nicht übersteigen, Kohlefadenlampen erreichen bei starker Überhitzung und schnell fortschreitender Verdampfung etwa 2500°C, einige Metallfadenlampen halten ähnliche Temperaturen wohl auch für längere Zeit aus, ohne sich zu verändern. Aus dem S. 8 erwähnten Wienschen Verschiebungsgesetz folgt unmittelbar, daß die spektrale Zusammensetzung dieser Lichtquellen von der der Sonne doch noch sehr verschieden sein muß. Im elektrischen Lichtbogen gelingt es freilich, zu weit höheren Temperaturen zu gelangen und wir sind über dieselben durch Lummers Untersuchungen gut orientiert: Nach diesen besitzt der feste (nicht flüssige) positive Kohlenkrater der in freier Luft brennenden Bogenlampe die Normaltemperatur von 4200° abs. und, vermag dieselbe auch bei noch so großer Energiezufuhr nicht zu überschreiten. Noch höhere Temperaturen gelingt es zu erreichen, wenn man die Bogenlampe bei Überdruck brennen läßt. Lummer kam bei 22 Atm. Überdruck mit salzgetränkten Kohlen zu Temperaturen von 6000° abs. und fand durch Extrapolation, daß bei 70 Atm. Überdruck 6500° abs., bei 250 Atm. 7000° abs. erreichbar wären. Ob diese „künstliche Sonnenlampe“ dann im sichtbaren Licht die gleiche spektrale Zusammensetzung besitzen würde wie das natürliche Sonnenlicht, müßte erst untersucht werden, und die Herstellung solcher Lampen bis zur praktischen Verwendung schließt wohl noch viele schwierige experimentelle und technische Aufgaben in sich.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Dorno, C. (1919). Nachschrift. In: Physik der Sonnen- und Himmelsstrahlung. Die Wissenschaft, vol 63. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02823-9_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02823-9_6

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

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