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Die deutsche Wirtschaftswissenschaft und der Nationalsozialismus

  • Chapter
Personalistischer Sozialismus

Part of the book series: Demokratische Existenz ((DEH,volume 17))

  • 82 Accesses

Zusammenfassung

In der deutschen Wirtschaftswissenschaft waren die Ideen des Nationalsozialismus von vornherein auf überwiegende Ablehnung gestoßen. Dies ergab sich nicht nur aus der Internationalität der modernen Wirtschaft und deren Wirtschaftstheorie, sondern auch aus der persönlichen Haltung der maßgebenden Hochschullehrer des Faches, die überwiegend der liberalen Lehre zuneigten. Noch die Dresdener Tagung des »Vereins für Socialpolitik« von 1932 hatte die führende Rolle der liberalen, international ausgerichteten Professoren klar erkennen lassen; auch die Autarkiedebatten der vorhergehenden Krisenjahre hatten deutlich gezeigt, wie wenig Anklang alle Planungs- und Lenkungsideologien der politischen Linken bei den maßgebenden Vertretern der Wirtschaftswissenschaft fanden. Der einzige Widerhall der Hitlerbewegung in der deutschen Nationalökonomie vor 1933 war der Artikel »Nationalsozialismus« im Wörterbuch der Volkswirtschaft, dessen Verfasser, Jens Jessen, später zum Führer der Widerstandsbewegung innerhalb des Faches werden sollte; Jessen wurde Anfang 1945 als Mitverschworener des versuchten Staatsstreichs vom 20. Juli 1944 im Zuchthaus Plötzensee hingerichtet.

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Literatur

  1. In der neuen »Wissenschaft« der Raumforschung und Raumordnung z. B., in der viele Kollegen eine Möglichkeit zu sachlicher Mitarbeit sahen, blieb die Wahl der Themen anfangs durchaus dem einzelnen überlassen. Es gelang daher gelegentlich, in den eigenen Spalten derartiger nationalsozialistischer Veröffentlichungen Aufsätze unterzubringen, deren Inhalt der amtlichen Raumordnungspolitik der Regierung entgegengerichtet war oder gewisse Behauptungen der offiziellen N.S.-Wirtschaftspolitik geradezu widerlegte. Vgl. G. Schmölders, Aufschwungsprovinzen und Aufschwungszentren, Raumforschung und Raumordnung 1937, Heft 8. In diesem Aufsatz wurde der Nachweis geführt, daß der Wirtschaftsaufschwung von 1933 bis 1936 im wesentlichen nur den Landesteilen zugute gekommen war, in denen sich der Aufbau der Rüstungsindustrie vollzog, während strategisch ungünstig gelegene Randgebiete, wie das Rheinland und Schlesien, von dem Aufschwung weitgehend unberührt geblieben waren.

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  2. Ulrich v. Hassell, Vom anderen Deutschland. Zürich 1946. S. 340.

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  3. A.a.O., S. 360.

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  4. Am 20. 4. 1943 sagte Jessen (nach einer Anmerkung von Ilse von Hassell): »Es wäre in der Theorie so einfach, diesen Verbrecher (Hitler) zu beseitigen: der vortragende Offizier bringt eine Mappe mit herein, die Sprengstoff- ladung enthält, legt die Mappe auf den Schreibtisch von Hitler, läßt sich zu einem verabredeten Telefonanruf herausholen, und Hitler ist beseitigt« (a.a.O., S. 306). — Das Folgende nach G. Schmölders, In Memoriam Jens Jessen (1895–1944), in: Schmollers Jahrbuch, 59. Jg. (1949), S. 3 ff.

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  5. J. Dessen, Grundlagen der Volkswirtschaftspolitik, Hamburg 1938, S. 42.

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© 1969 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Schmölders, G. (1969). Die deutsche Wirtschaftswissenschaft und der Nationalsozialismus. In: Personalistischer Sozialismus. Demokratische Existenz, vol 17. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02817-8_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02817-8_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00904-7

  • Online ISBN: 978-3-663-02817-8

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