Zusammenfassung
Unter „Organisation“ versteht man in den USA zunächst die grundsätzliche Funktion, die Tätigkeiten im Unternehmen auf das Unternehmensziel hin zu koordinieren. Sie ist insofern grundsätzlich nicht delegierbar und Aufgabe des Management. Weiterhin bezeichnet der Begriff fachliche Spezialfunktionen, wie etwa die Ausarbeitung und Einführung bestimmter Methoden und Verfahren. In jedem Falle aber wird Organisation als eine sehr praktische Aufgabe aufgefaßt. Das lassen schon wissenschaftliche Definitionen 3) oder die ausführlicheren Begriffsumschreibungen erkennen, die nicht selten betrieblichen Organisationshandbüchern (Manuals) vorangestellt sind (siehe Anhang 3. 4.). Deutlicher zeigen es die in der Praxis gebräuchlichen Umschreibungen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Zum Beispiel bei Dale, E.: Planning and Developing the Company Organization Structure, New York 1959, S. 16/17.
AWV, Organisation
Die Auffassungen von Organisation und organisatorischen Fragen einerseits und von den gedanklichen und methodischen Ansätzen zu ihrer Lösung andererseits unterscheiden sich in Deutschland und in den USA wesentlich. Dies mag seinen Ursprung in folgendem haben: In Deutschland war die Beschäftigung mit Betriebs-und Unternehmensorganisation von Anfang an stark durch die betriebswirtschaftliche Denkweise beeinflußt, also vor allem in der Zeit zwischen den Kriegen durch das Denken in Kosten und Ertrag und durch den Ansatz beim Unternehmensaufbau einerseits und den Arbeitsabläufen andererseits. Fragen der Führung und Leitung, der personalwirtschaftliche und der personalpolitische Aspekt klingen zwar an, stehen aber nicht im Vordergrund. Die Verbindung von betriebswirtschaftlichem Organisationsdenken und entsprechenden Versuchen, eine Organisationslehre mit betriebssoziologischem Gedankengut aufzubauen, fehlt fast völlig, obwohl betriebsbeziehungsweise industriesoziologische Ansätze schon vor 1914 nachzuweisen sind. — Dagegen erhält die Beschäftigung mit Fragen der Betriebs-und Unternehmensorganisation in den USA, die sehr pragmatisch ausgerichtet ist, in ihren Anfängen wesentliche Impulse von Zeit-und Bewegungsstudien (Scientific Management) und soziologischen Untersuchungen, die ihrerseits Ausdruck starker gesellschaftlicher Spannungen und Bewegungen sind. Diese Richtungen konkretisieren sich in einer sehr umfassenden Lehre von der Führung und Leitung von Unternehmen. Diese Lehre schließt ethische und ideologische Probleme, soziologische und psychologische, volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Fragen vom Fließband bis hin zur Technik der Menschenführung ein. Die Organisation, die als ein Teilgebiet dieser Management-Lehre eingeordnet ist, übernimmt vor allem auch den organisationstechnischen und den personenbezogenen Aspekt. — Beide Auffassungen nähern sich erst in den letzten Jahren zunehmend einander an.
Author information
Authors and Affiliations
Consortia
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1963 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Ausschuß für wirtschaftliche Verwaltung (AWV). (1963). Organisation als betriebliche Aufgabe. In: Organisation in amerikanischen Unternehmen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02808-6_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02808-6_2
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00895-8
Online ISBN: 978-3-663-02808-6
eBook Packages: Springer Book Archive