Zusammenfassung
Die heutige Filmtechnik hat ihren Ausgang von rein wissenschaftlichen Problemstellungen genommen. Es bestand die Aufgabe, Bewegungsvorgänge bildmäßig festzuhalten, um sie später auswerten zu können. Dabei handelte es sich um Bewegungsvorgänge, die entweder sehr langsam oder sehr rasch erfolgten. Diese Bewegungsvorgänge wurden in einzelnen Phasenbildern festgehalten. So nahm der französische Astronom Jansen 1874 den Durchgang der Venus vor der Sonne auf und verwendete hierfür 48 Phasenbilder. Hätte damals die Möglichkeit bestanden, diese Phasenbilder in rascher Aufeinanderfolge wiederzugeben, so hätte hier die erste Zeitraffer-Aufnahme vorgelegen. Mit 24 Photoapparaten, die in Abständen nebeneinander aufgestellt waren, photographierte Muybridge 1877 galoppierende Pferde, die die einzelnen Kameras dadurch zur Auslösung brachten, daß sie die über die Bahn gespannten und mit den Auslösern der Verschlüsse verbundenen Schnüre zerrissen. Auf diese Weise war es möglich, die Gangart der Pferde beim Galoppieren zu untersuchen, über die bisher nur falsche Vorstellungen bestanden. Hätte man die so gewonnenen Phasenbilder rasch nacheinander wiedergeben können, so hätten diese Aufnahmen die ersten ZeitdehnerAufnahmen dargestellt. Zeitraffer- und Zeitdehner-Aufnahmen gehören heute zu den wichtigsten kinematographischen Aufnahmen der wissenschaftlichen Filmtechnik.
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Narath, A. (1957). Der gegenwärtige Stand der Filmtechnik. In: Neue Forschungs- und Entwicklungsrichtungen im Fernsehen. Der gegenwärtige Stand der Filmtechnik. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 58. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02794-2_3
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