Zusammenfassung
Die Handschrift wurde einem Miniaturisten zur künstlerischen Ausgestaltung übergeben, um den Wert der Sammlung dadurch zu erhöhen. Die 159 illuminierten Seiten des Gebetbüchleins der Herzogin zeigen die nachstehend beschriebenen Bildinhalte :
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Blatt 1r
Naturalistische Ranken, gemischt mit Edelsteinketten und -ornamenten umgeben auf Goldgrund den Textblock. Auf dem unteren Bildrand halten zwei Putten einen Edelsteinkranz aus roten und grünen Steinen, der das Monogramm JHS umgibt.
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Hervorstechend ist die Initiale D, ebenfalls wie ein Schmuckstück gestaltet, in dessen Goldfassung rechts und links eine männliche und eine weibliche Gestalt zu erkennen sind (Albrecht und Dorothea?). Die zweite Initiale N wird gebildet aus zwei gegeneinander stehenden ornamentalen Masken, zwischen denen sich eine aus naturalistischen grünen Blättern und rotgelben Edelsteinen komponierte Blume erhebt.
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Blatt 6v
Bunte Arabesken am linken und unteren Blattrand auf weißem Grund, durchwirkt mit Phantasieblumen. Auf dem linken Rande erscheint eine kniende männliche Gestalt (Herzog Albrecht?), in andächtiges Gebet zu Gottvater versunken. Die Initiale O ist in gelber Farbe ornamental auf blauem Grunde gestaltet. Aus der Initiale blickt Gottvater als weltlicher König mit rotem Mantel, Krone, Reichsapfel und Zepter auf den betenden Mann herab. Über den Arabesken des unteren Randes ein fliegender Fink.
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Referenzen
Künstle, Ikonographie der christlichen Kunst, 2 Bde., 1928. Réau, Iconographie de l’Art Chrétien, 3 Bde., 1955–1959.
Farbreproduktion dieser Miniatur als Titelblatt bei Gundermann, Dorothea.
Ferguson, Signs and Symbols in Christian Art, S. 49.
Braun, Trachten und Attribute der Heiligen in der deutschen Kunst, Spalte 195–198. Ferguson, Signs and Symbols in Christian Art, S. 48.
Ehrenberg, Kunst, S. 24.
Über die Abhängigkeit dieser Handschrift von einem Andachtsbuch mit Miniaturen Simon Benings bei Steinmann, Aachener Kunstblätter 29/1964, S. 139–177.
Kuhnert, Gebetbuch 1527, S. 266.
Über Beziehungen zwischen Arnold Wenck und Glockendon vgl. den Hinweis bei Hampe in: Thieme-Becker, „Glockendon“, Bd. 14, S. 257–261.
Neudörfer (S. 143) berichtet, daß ein Sohn des Nikolaus Glockendon in Preußen verschieden sei.
Strieder, Glockendon, in: NDB VI, S. 457 ff. ;„Intorno al rnanoscritto estense di Niccolò Glockendon“, in: La Bibliofilia, 1921, S. 25–30; Struck, Ge bet buch des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg, in : Die Landesbibliothek Kassel 1580–1930, Marburg 1930, S. 64–76; Schmid, Das Gebetbuch des Abtes Jost Necker von Salem, in: Neue Beiträge zur Archäologie und Kunstgeschichte Schwabens, 1952, S. 138–147.
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Gundermann, I. (1966). Die Miniaturen. In: Untersuchungen zum Gebetbüchlein der Herzogin Dorothea von Preußen. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 36. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02761-4_4
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