Zusammenfassung
Aber nicht nur die schweren Alkohole, an ihrer Spitze der Methylalkohol, sind für die menschliche Gesundheit als geistige Getränke gefährlich, in ähnlichem Maße vielmehr eine Gruppe von Substanzen, welche unter dem Namen Branntweinschärfen bekannt sind. Sie werden Likören und Branntweinen zugesetzt, um denselben ein besonderes Aroma, eine besonders berauschende Wirkung zu geben. Der Schnapstrinker bildet sich ein, besonders guten Branntwein vor sich zu haben, wenn diese Branntweinschärfen, welche ein ätzendes Gefühl im Munde machen, sich in seinem Getränk befinden. Eine Reihe dieser Substanzen sind in den aus den Naturprodukten gewonnenen Likören zwar vorhanden, jedoch in solchen Mengen, daß akute Vergiftungen, Massenerkrankungen ausgeschlossen sind. Demgegenüber bestehen noch keine Bestimmungen, wieviel von diesen Substanzen in den Kunstlikören vorhanden sein dürfen, welche aus Kartoffelbranntwein und diesen Branntweinschärfen entweder fabrikmäßig oder im Kneipenbetrieb zusammengemischt werden. Die Branntweinschärfen (siehe Tabellen 5 u. 6) entstammen teilweise den Kämpfern, andere den Terpenen, den ätherischen Ölen; von Harzen, kommt nur das Kawaharz in Betracht, beliebt unter den Eingeborenen der australischen Inseln.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1913 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Mayer, G. (1913). Branntweinschärfen. In: Massenerkrankungen durch Nahrungs- und Genußmittelvergiftungen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02688-4_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02688-4_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00775-3
Online ISBN: 978-3-663-02688-4
eBook Packages: Springer Book Archive