Zusammenfassung
In das Mehl kann eine Reihe teilweise schwerster Gifte geraten durch Krankheiten der Getreidekörner einerseits, durch Vermengung mit Giftsamen andererseits oder endlich, so namentlich in Hungersjahren, durch den direkten Genuß der Mehle giftiger Früchte. Die gefürchtetste dieser Vergiftungen war in früheren Zeiten die Mutterkornvergiftung; sie war schon Cäsar und Galen bekannt, wurde in klassischer Weise beschrieben durch Gregor von Tours bei ihrem Auftreten in Limoges, wo 922 40 000 Menschen daran gestorben sein sollen. Die Tabelle 3, entnommen aus Hirschs geographischer Pathologie, gibt ein Bild der gewaltigen Menge von Epidemien in früherer Zeit. Dadurch, daß man gelernt hat, das Korn durch Werfen und auf der Fege zu reinigen, daß man besondere Sortiermaschinen, die Trieurs, konstruierte, sind Massenvergiftungen in neuerer Zeit in Deutschland eigentlich unbekannt.
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Mayer, G. (1913). Mehlgifte. In: Massenerkrankungen durch Nahrungs- und Genußmittelvergiftungen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02688-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02688-4_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00775-3
Online ISBN: 978-3-663-02688-4
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