Zusammenfassung
Die Arbeitsverfassung der deutschen Landwirtschaft wird entscheidend durch die Familienarbeit bestimmt, die auf Bauernhöfen und Kleinstellen geleistet wird. In der Vorkriegszeit (1939) entfielen von den insgesamt gezählten 9,8 Millionen landwirtschaftlicher Erwerbspersonen Deutschlands 2,2 Millionen oder 22,6% auf Betriebsleiter, 4,8 Millionen oder 49,1% auf Familienangehörige und nur 2,8 Millionen oder 28,3% auf familienfremde Arbeitskräfte, von denen zudem mehr als ein Drittel in den wenigen landwirtschaftlichen Großbetrieben (über 100 Hektar) beschäftigt waren. In der Nachkriegszeit hat sich in der Ostzone die Bedeutung der Familienarbeit noch ungemein vermehrt; in den Westzonen ist der Anteil der familieneigenen Kräfte zurückgegangen1), wobei die Zusammensetzung dieser Gruppe die schon zwischen den beiden letzten Zählungen vor dem Kriege (1933 und 1939) sich erheblich zugunsten der weiblichen Kräfte verschoben hatte, sich nochmals in Richtung eines vermehrten Einsatzes der weiblichen Arbeitskräfte, insbesondere wohl in der Untergruppe der Selbständigen, verändert haben dürfte.
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Referenzen
Im Vereinigten Wirtschaftsgebiet wurden vor dem Kriege 3,4 Millionen familieneigene und 0,9 Millionen familienfremde Kräfte gezählt gegenüber 3 Millionen familieneigenen und 1,7 Millionen familienfremden Kräften im Jahre 1947.
A. Klee, Am Grabe des Landarbeiters, in Neue Mitteilungen für die Landwirtschaft, Jahrgang 1948 Nr. 27.
Die ländliche Arbeitsverfassung im Westen und Süden des Reiches, Heidelberg 1941 (Niedersachsen).
Vgl. weiter unten S. 54.
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Abel, W. (1950). Sozialordnung und ländliche Arbeitsverhältnisse. In: Landwirtschaftspolitik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02657-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02657-0_3
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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