Zusammenfassung
„Geld ist, was kaufend zu Markte geht“, lautet eine Definition von Fr. Ben-dixen. Hier ist der Zusammenhang zwischen Geld und Markt aufgezeigt. Er steckt in allen Geldtheorien, freilich nicht deutlich oder nicht vollständig. Die Quantitätstheorie stellt Geldmenge und Gütermenge gegenüber. Wo begegnen sich diese Geld-und Gütermengen? Doch nirgendwo anders als im Markt. Die Einkommenstheorie unterscheidet zwischen Konsum- und Sparquote, zwischen Geld- und Realeinkommen, sie untersucht die Beziehungen zwischen Einkommen und Preisniveau, Sparen und Investieren. Wo allein können solche Unterschiede getroffen, solche Untersuchungen vorgenommen werden? Nirgendwo anders als im Markt. „Die staatliche Theorie des Geldes“ von G. F. Knapp (1905) bildet hierin keine Ausnahme. Sie betont den Zahlungsmittelcharakter des Geldes vor seinem Tauschmittelcharakter, man könnte auch sagen, die Rechtsnatur des Staates und der gesellschaftlichen Ordnung gegenüber früheren und primitiven Gemeinschafts- und Gesellschaftsformen. Die Geschichte des Geldwesens mag weiter auf die Ursprünge des Geldes zurückgreifen; so lange das Geld nicht wörtlich und bildlich vom Staat geprägt ist, besitzt es nicht volle Geldeigenschaft. So ist zwischen der rechtlichen und historischen, zwischen der staatlichen und jeder anderen Geldtheorie kein unüberwindlicher Gegensatz. Jeder vorhandene Gegensatz wird im Marfkt aufgehoben.
Quelle: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, 8. Jg., 1956, S. 6–15.
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Literatur
Linhardt, Hanns, Die Unternehmung im Wandel von Geld und Währung, in: Nürnberger Abhandlungen, H. 4, Berlin 1954.
Näheres hierzu vgl. Linhardt, Hanns, Grundlagen der Betriebsorganisation, Essen 1954; ders., Der Kapitalmarkt im System der Märkte und die Kapitalmarktpolitik der Banken, Österreichisches Bankarchiv, Januar 1956; ders., Kreditkontrolle, Essen 1954.
Vgl. Linhardt, Hanns, Betriebswirtschaftslehre, ZfB, März 1955; ders., Anschaulichkeit der Wirtschaft und Anschauungsmittel der Wirtschaftswissenschaft, BFuP, Januar 1955.
Vgl. Schmitt, Carl, Der Nomos der Erde ..., Köln 1950; Rüstow, A., Ortsbestimmung der Gegenwart, Zürich, I. Band 1950, II. Band 1952.
Vgl. Muhs, Karl, Quantitäts- oder Einkommenstheorie des Geldes?, in: Festgabe für Georg Jahn, Berlin 1955.
Linhardt, Hanns, Kapitalwirtschaft und Kapitalrechnung, in: Rieger-Festschrift, Stuttgart 1953; ders., Die Gestaltfunktion des Geldes und der Finanzverkehr der Aktiengesellschaft, Der Österreichische Betriebswirt, Heft 1/1956.
Die Literatur (S. 863–898) enthält viel Wertloses und viel Wertvolles nicht; zahlreiche Autoren sind gar nicht oder nur mit veralteten und nebensächlichen Schriften aufgeführt, vielfach nicht im Text.
Vgl. Öffentliche Diskussion der staatlichen Guthaben im November 1954, geschätzt auf ca. 10–15 Milliarden DM, erneut im Dezember 1955.
Vgl. hierzu Linhardt, Hanns, Die Begründung des Wertes aus dem System der Wirtschaftseinheit, ZfB, Juni 1955.
Tawney, R. H., The Acquisitive Society, London 1948;
Veblen, Th., The Theory of Business Enterprise, New York 1927;
Lutz, F., The Theory of Investment of the Firm, Princeton 1951;
Arnold, Th. W., The Folklore of Capitalism, New Haven 1937.
Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen vom 1. 10. 1955.
Vgl. Linhardt, Hanns, Plenges System der Verkehrswirtschaft, Finanzarchiv, Band 15, 1954, S. 70.
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Linhardt, H. (1963). Markttheorie des Geldes. In: Kritik der Währungs- und Bankpolitik. Bankwirtschaftliche Schriftenreihe, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02647-1_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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