Vertragspflege der Banken und Versicherungen

Zusammenfassung

Banken und Versicherungen haben vieles gemein. In der Gliederung der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und der von ihr betriebenen Berufsbildung nach dem Abkommen zwischen Hjalmar Schacht und Robert Ley (1936) waren sie zusammengefaßt, während die Banken in der Organisation der Gewerblichen Wirtschaft (1934) eine eigene Reichsgruppe bildeten. Gemeinsam ist ihnen die Betätigung in der Finanzsphäre bei völliger Trennung von der Gütersphäre. Die Banken pflegen den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr. Die Versicherungen übernehmen das Risiko nach versicherungsmathematischen Regeln gegen Entgelt (Prämie), wobei im Schadensfall die Versicherungsleistung so gut wie ausschließlich auf Geldzahlung, nicht jedoch auf Naturalersatz, beruht, wie dies bei den ältesten Vorläufern der genossenschaftlichen Nachbarhilfe und den frühesten Brandkassen noch der Fall war (z. B. in Schleswig im 13./15. Jahrhundert). Ein weiteres gemeinsames Merkmal der Banken und Versicherungen ist das starke Überwiegen des Fremdkapitals gegenüber dem Eigenkapital, das Hervortreten erheblicher Rücklagen gegenüber dem Grundkapital, die Unterhaltung namhafter liquider Mittel und leicht realisierbarer Aktiven, die dem Geldmarkt entnommen werden (Kassenobligationen, Schatzwechsel, Handelswechsel, Wertpapiere, Schuldscheindarlehen).

Quelle: Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, 14. Jg., 1962, S. 302-310.