Zusammenfassung
Es ist in der Art: wie wir die Welt auffassen, begründet, daß wir zu allen Begriffen auch ein „Etwas" bilden, ein Gegenständliches, daß wir also, kurz ausgedrückt, Begriffe auch vergegenständlichen. Wir meinen sogar die Begriffe dadurch erst unserer Vorstellung zugänglich gemacht zu haben, daß wir ihnen ein Gegenständliches an die Seite setzen. Ob dieses für das gesamte Gebiet der Begriffe oder nur für einen Teil zutrifft, zu untersuchen, ist hier nicht der Ort. Das darf aber mit Sicherheit behauptet werden, daß die Kräfte, mit denen wir es hier besonders zu tun haben, durchaus Vergegenständlichungen sind zu unserem Stammbegriffe der Ursächlichkeit. Wir sind durch unsere Geistesbeschaffenheit gezwungen, alles zu verknüpfen, alles ursächlich aufzufassen, sowohl das Bestehende wie das Geschehende, gleichgültig, ob wir das a priori tun, weil die Ursächlichkeit überhaupt zu den Eigenarten unseres Geistes gehört, wie ich persönlich glaube, oder a posteriori aus der Erfahrung in der langen Reihe der Wesen, deren Endglied wir sind, wie so viele andere annehmen zu müssen meinen. Der Begriff der Ursächlichkeit ist bei weitem umfassender als der der Ursache, wie das nicht anders sein kann. Nicht jede Vergegenständlichung zu einer Ursächlichkeit ist eine Ursache.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Weinstein, M.B. (1914). Ursprung der Auffassung von Kräften. In: Kräfte und Spannungen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02641-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02641-9_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00728-9
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