Zusammenfassung
Die Fülle an interessanten und überzeugenden Beispielen und die eindrucksvolle Übersicht, die uns dieser Vortrag bot, macht es nicht leicht, einen Ansatzpunkt für die Diskussion zu finden. Vielleicht darf ich mit einer Frage anknüpfen: Besteht nicht zwischen Erscheinungen, wie Kirnbergers „Der allzeit fertige Menuetten- und Polonaisenkomponist“ (1757) oder seiner „Methode, Sonaten aus’m Ermel zu schüddeln“ (1783), und den kontrapunktischen Künsten im 16. Jahrhundert ein Unterschied? Während die Komponisten im 16. Jahrhundert ganz bewußt eine Musica arcana anstreben, um ihr Standesbewußtsein zu stärken und ihren Bildungsgrad öffentlich zu dokumentieren — diese Absicht wird ja von Glareanus mit der Gegenüberstellung des Symphoneta und Phonascus im Dodekachordon verdeutlicht —, geht es doch bei der „Quasi-Aleatorik“ Kirnbergers, die man als Spielerei werten kann, mehr um eine Popularisierung der Musik. Ich möchte daher meinen, daß diese beiden Erscheinungen des musikalischen Konstruktivismus in ihrer geistigen Grundhaltung geradezu gegeneinanderstehen.
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Fellerer, K.G. (1967). Diskussion. In: Klang und Struktur in der abendländischen Musik. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 141. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02622-8_2
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