Einleitung

Zusammenfassung

Ob leich die organische Chemie über ein außerordentlich großes Beobachtungsmaterial verfügt, besitzen wir keine Strukturtheorie der Moleküle organischer Verbindungen, die in völlig befriedigender Weise alle Erscheinungen zum Ausdruck bringt. Die starren Konstitutionsformeln mit den Valenzstrichen in der Ebene sind nur eine grobe Annäherung und in vielen Fällen unzureichend. Auch der große Fortschritt, den die genialen Ideen von Le ßel und van’t Hoff, die Stereochemie und Tetraedertheorie brachten, löste nicht alle Schwierigkeiten. Der innere Grund der Unzulänglichkeit der Theorie und Formeln ist folgender : War man auch von der Eb en e zum Raum fortgeschritten , so fehlte doch der Raumformel die Bewegung. Die Thermodynamik hatte bewiesen, daß bei allen Temperaturen oberhalb des absoluten Nullpunktes die Atome Bewegung von großem Energiegehalt ausführen. Aber diese Tatsache mit der chemischen Lehre zu verknüpfen, schien den einen verfrüht, den anderen unmöglich. War es schon schwer, sich mit den Tetraedermodellen van’t Hoff s oder den Kugelmodellen A. Werners komplizierte Verbindungen aufzubauen, um wieviel schwieriger war es, sich nun auch noch Bewegungen aller Atome hinzuzudenken.