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Die Wirkungen der Kartellierung auf die Lieferanten

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Zusammenfassung

In erster Linie sind es Einkaufskartelle, die ungünstige Rückwirkungen auf ihre Lieferanten haben. Sie entwickeln sich vor allem in Wirtschaftszweigen, in denen das Angebot knapp und oft auch nicht ohne weiteres vermehrbar ist, der Verkäufer somit von Haus aus eine stärkere Marktstellung besitzt als der Käufer. Durch Einkaufskartelle wird in der Regel das Preisniveau auf dem Beschaffungsmarkt für das Kartell gesenkt und auf diese Weise der Ertrag der Lieferanten in ihrer Gesamtheit geschmälert. Darüber hinaus kann der Absatzmarkt für die einzelnen Lieferanten durch Rayonierungsverein barungen eingeengt werden. Unternehmungen, die aus irgendwelchen Gründen bestrebt oder gezwungen sind, ihren Absatz auszuweiten, können dadurch in große Schwierigkeiten geraten, wenn eine Erhöhung des Angebotes auf ihrem Teilmarkt einen stärkeren Preisrückgang auslöst. (1) Auf den Sondermärkten können auch Zufallseinflüsse stärker zur Geltung kommen als auf einem größeren Markt. Bei größeren Disparitäten in der Preisentwicklung ist allerdings damit zu rechnen, daß die Einkaufsgebiete der einzelnen Abnehmerschon auf Drängen der weniger begüinstigten Mitglieder des Einkaufskartells — revidiert werden. Ein weiterer Umstand, der einzelne Lieferanten sehr unangenehm berühren kann, ist der, daß sie sich ihre Abnehmer nicht selbst aussuchen können; sie müssen das ihnen „zugewiesene“ Mitglied des Einkaufskartells beliefern, auch wenn Gründe der kaufmännischen Vorsicht gegen eine derartige Konzentration des Absatzes und damit des Risikos sprechen würden.

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Referenzen

  1. Veränderungen des Angebots einzelner Betriebe sind auf Märkten für landwirtschaftliche Erzeugnisse, die ein wichtiges Tätigkeitsgebiet für Einkaufskartelle darstellen, nicht selten; sie entziehen sich vielfach sogar der Beeinflussung durch den Anbieter. Bei Holz hängt das Angebot nicht vom jährlichen Zuwachs, sondern in erster Linie vom Finanzbedarf der Wald besitzer ab.

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  2. Eine Einbuße können durch überhöhte Preise der Abnehmerkartelle nicht nur die Liefe- ranten, sondern auch die fiskalischen Interessen des Staates erleiden, wenn dadurch das Verbrauchsteueraufkommen sinkt.

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  3. (3) Der Anstoß zu einer Preiskoppelung kann auch vom Kartell der Lieferanten ausgehen. Liefmann (a. a. O., S. 140) erwähnt ein solches Abkommen zwischen den Erzeugern von Kohle, Koks und Roheisen. Eine ähnliche Vereinbarung bestand vor dem zweiten Weltkrieg zwischen der tschechoslowakischen Zellstoff- und Papierindustrie.

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© 1959 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

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Mayer, L. (1959). Die Wirkungen der Kartellierung auf die Lieferanten. In: Kartelle, Kartellorganisation und Kartellpolitik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02615-0_14

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  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00702-9

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