Zusammenfassung
Ein Markenartikelunternehmen der Nahrungsmittelindustrie beabsichtigt, sein Produktionsprogramm um ein Erzeugnis zu ergänzen. Bei diesem Erzeugnis handelt es sich um eine weitere Variante eines bereits geführten Grundartikels. Die Produktion aller Erzeugnisse des Fertigungsprogramms findet weitgehend auf den gleichen Maschinen statt (Sortenfertigung). Lediglich für die letzte Produktionsstufe existieren spezielle Maschinen für jede Sorte. Die Kapazität der gemeinsam genutzten Maschinen reicht aus, um das geplante Produktionsvolumen der neuen Sorte von 20 Mill. ME jährlich auszubringen. Für die letzte Produktionsstufe ist die Entwicklung einer neuartigen Maschine erforderlich.
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Referenzen
Die im folgenden genannten Zahlen entsprechen zum größten Teil nicht der Realität. Die Zahlen wurden bewußt verändert, damit kein Rückschluß auf den analysierten Artikel und die Firma möglich ist.
Siehe Seite 3.
Die Scheinaktivitäten dienen lediglich zur einwandfreien logischen Verknüpfung der Ereignisse, d. h., sie zeigen an, daß ein Ereignis nur gleichzeitig mit einem anderen oder später eintreffen kann.
Die senkrechten Zahlenangaben geben die Kapitalbindung durch die einzelnen Aktivitäten wieder.
Verteilt sich der Kapitaleinsatz bei längerer Produktionsdauer auf den gesamten FertigungsprozeB, so ist das bei der Kapitalbedarfsrechnung zu berücksichtigen. In diesem Falle wäre dann der durchschnittliche Kapitaleinsatz für eine Mengeneinheit des Halberzeugnisses geringer als für eine Mengeneinheit des Fertigerzeugnisses. Dazu ein Beispiel. Der ProduktionsprozeB für ein bestimmtes Erzeugnis dauert 4 Wochen. Zu Beginn jeder Woche nimmt der Betrieb die Produktion von jeweils 10 neuen Erzeugnissen auf. Am Ende 4/2, 3/4, 1/ einer jeden Woche hat der Betrieb somit jeweils 10 Halberzeugnisse in Arbeit, die 1 bzw. die ganze Fertigungszeit durchlaufen haben. Die Kapitalbindung in den einzelnen Produktionsstadien für 10 Erzeugniseinheiten stellt sich auf 200,—; 300,—; 400,— bzw. 500,— DM. Die gesamte Kapitalbindung für 40 in Arbeit befindliche Mengeneinheiten beträgt somit 1400,— DM, das entspricht einer durchschnittlichen Kapitalbindung von 35,- DM für jedes in Arbeit befindliche Erzeugnis. Die Kapitalbindung für ein Fertigerzeugnis beläuft sich hingegen auf 50,— DM.
Der durchschnittliche Monatsbestand errechnet sich aus der Summe von Anfangs- und Endbestand eines Monats dividiert durch 2.
Der durchschnittlich erforderliche Kapitalbetrag ist mit Hilfe der durchschnittlichen monatlichen Lagerbestände zu bestimmen. Der Durchschnittsbestand für die zehnmonatige Produktionsperiode errechnet sich, indem die Summe der durchschnittlichen Monatsbestände (44,6 Mill. ME) durch die Anzahl der Monate dividiert wird. Bei einem Durchschnittsbestand von 4,46 Mill. ME resultiert daraus ein Kapitalbedarf von 1 115 000,— DM im Mittel. Dem durchschnittlichen Kapitalbedarf kommt allerdings für die Finanzpolitik keine Bedeutung zu, wie insbesondere der Abschnitt III der Fallstudie zeigen wird.
Die durchschnittliche Kapitalbindung, die vereinfachend aus der Summe der neun Endbestände an Forderungen errechnet werden soll (1,5 Mill. dividiert durch 9) beläuft sich auf aufgerundet 166 700,— DM.
Die Zahlenangaben zur Kennzeichnung der Aktivitäten geben den Anfangs- und Endknoten im Netz an, zwischen denen die Aktivität liegt.
Dieser Betrag verteilt sich zeitproportional auf die folgenden Aktivitäten: 22/23 625 000 DM für einen Bestand von 2,5 Mill. ME ; 23/25 312 500 DM für weitere 1,25 Mill. ME; 26/29 62 500 DM für 0,25 Mill. ME.
Die Werbeausgaben verteilen sich auf die Aktivitäten: 24/25 mit 40 000,— DM; 27/28 mit 290 000,— DM; 28/29 mit 300 000,— DM.
Zu den Absatz- und Produktionszahlen vgl. Tabelle 1.
70 000 ME zu 20,- DM je 100 ME.
350 000 ME Barverkäufe — 70 % von 0,5 Mill. ME — bei einem LiquiditätsüberschuB von 20,— DM je 100 ME.
In der Berechnung der maximalen Kapitalbindung ist nicht berücksichtigt worden, daß die Kapitalbindung in den Anlagen der Entwicklung und der Werbung mit zunehmender Produktions- bzw. Verkaufszeit sinkt. Da sich diese Minderung der Kapitalbindung nicht theoretisch einwandfrei messen läßt, soll auf ihre Erfassung verzichtet werden.
Die Kurve der Kapitalbindung ist durch Akkumulation der zusätzlichen Kapitalbindung in den einzelnen Monaten (Tabelle 5, Spalte 3 und Tabelle 7, Spalte 4) entstanden. Die Kurve der Freisetzungsbeträge und Überschüsse entspricht der Akkumulation der zusätzlichen Freisetzungen bzw. der zusätzlichen Überschüsse in den einzelnen Betrachtungsmonaten (Tabelle 5, Spalte 5 und Tabelle 7, Spalte 7 und 8).
Die Kurve des Finanzbedarfs (III) ergibt sich, wenn von der Kurve der Kapitalbindung (I) die der Oberschüsse und Freisetzungen (II) abgezogen wird.
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Adam, D., Wellensiek, H. (1969). Fallstudie 9 Kapitalbedarfsrechnung. In: Jacob, H. (eds) Kapitaldisposition, Kapitalflußrechnung und Liquiditätspolitik. Schriften zur Unternehmensführung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02613-6_6
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