Zusammenfassung
Wir haben uns bisher mit der Entwicklung ganzer Wirtschaftsbereiche befaßt und die Bedingungen analysiert, unter denen die in diese Bereiche eingegliederten Einzelwirtschaften arbeiten. Im folgenden sollen die Einzelwirtschaften selbst Gegenstand der Betrachtung sein, und zwar diejenigen Einheiten, in denen sich der volkswirtschaftliche Produktionsprozeß vollzieht, nämlich Betriebe und Unternehmungen. Das Wachsen einer Volkswirtschaft, die Vergrößerung ihrer produktiven Leistung lassen sich nur erklären, wenn man zugleich auch die Veränderungen erfaßt, die sich in den produktiven Einheiten vollziehen, aus denen sich die Gesamtwirtschaft zusammensetzt. Denn gesamtwirtschaftliches Wachstum bedeutet in der Regel auch ein Wachsen der einzelnen Unternehmungen und damit meist auch eine Veränderung ihrer Struktur. In Japan liegt insofern noch eine Besonderheit vor, als die Großunternehmung gewissermaßen importiert und einem Wirtschaftskörper aufgepfropft wurde, der auch heute noch vorwiegend aus kleinen und mittleren Betrieben besteht. In welchem Grade ist es gelungen, diese neuen Formen der Unternehmung in ihrer Struktur und Arbeitsweise den besonderen japanischen Verhältnissen anzupassen? Wie ist umgekehrt durch sie die Organisation der Klein- und Mittelbetriebe beeinflußt worden? Es liegt nahe, daß die Untersuchung sich in erster Linie mit den Großunternehmungen befaßt.
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Referenzen
The Steel Industry of Japan 1959, a. a. O., S. 80.
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Gasser, Chr., Die Organisation amerikanischer Konzerne. ZfhF 1953, S. 182–203.
Arbeitskreis Krähe, Unternehmungsorganisation, 3. Aufl., Köln und Opladen 1957, S. 21 u. a.
The Steel Industry of Japan 1959, a. a. O., S. 80.
Allen, History, a. a. O., S. 143.
Vgl. Arbeitskreis Krähe, Konzernorganisation, Köln und Opladen 1952, S. 26 u. 36.
Levine, Solomon B., Industrial Relations in Postwar Japan. Urbana 1959, S. 57.
Japanese Industry 1960, a. a. O., S. 127.
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Um den „Investitionswettbewerb“ zu verhindern und den Stahlpreis zu stabilisieren, hat die japanische Stahlindustrie auf Anregung der Regierung 1959 eine Kommission zur Erforschung der Stahlnachfrage gebildet, die mit Hilfe einer Marktanalyse eine 10-Jahresvorausschau für die Entwicklung der Stahlnachfrage entwerfen soll. The Steel Industry of Japan 1959, a. a. O., S. 55.
Vgl. Tabelle 149 S. 284.
a Vgl. Foreign Trade of Japan, a. a. O., S. 13.
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The Steel Industry of Japan 1959, a. a. O., S. 35.
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vgl. auch Fujii, Shigeru, Recovery and Development of Foreign Trade Firms in Kobe after the War. In: Small Business in Japan, Tokyo 1960, S. 225–256.
The Bank of Japan, Statistics Department, Analysis of Financial Statements of Main Industrial Corporations in Japan, Oktober 1958 bis März 1959. Tabellenteil S. 43. Zu beachten ist, daß sich diese Statistiken jeweils auf das Fiskaljahr beziehen, im vorliegenden Falle also auf die Zeit vom 1.4. 1958 bis 31.3. 1959. Außerdem veröffentlichen die japanischen Gesellschaften ihre Abschlüsse zweimal im Jahr, so daß die Statistik sowohl für die erste als auch für die zweite Jahreshälfte aufgestellt wird.
Zur Terminologie vgl. Hax, K., Finanzwirtschaft. Die langfristigen Finanzdispositionen. In: Handbuch der Wirtschaftswissenschaften, Band I. Köln 1958, S. 471.
Tsuru, Essays, a. a. O., S. 62.
Die staatliche Körperschaftsteuer beträgt 38% des Gewinns, dazu kommen aber noch eine Körperschaftsteuer der Präfekturen in Höhe von 12$ des Gewinns und gewisse Zuschläge der Gemeinden. Für kleine Unternehmen bestehen ermäßigte Sätze. Auf Grund der Bilanzstatistik der Bank von Japan war das Verhältnis des Reingewinns „vor Steuerabzug“ zum Reingewinn „nach Steuerabzug“ 1958 11,03% zu 6,59%. Das entspräche einer durchschnittlichen Belastung des Gewinns von 40 %. Analysis Financial Statements, a. a. O., Tabellenteil S. 25.
Investment in Japan, a. a. O., S. 42.
Vgl. dazu The Japan Development Bank, Aktivities and Functions, 1959, sowie die Geschäftsberichte der Bank für die Fiskaliahre 1957 und 1958.
Vgl. Investment in Japan a. a. O. S. ff
Länderbericht Japan 1959, herausgegeben von der Vereinsbank Hamburg, S. 36.
Vgl. Abschnitt E IV 3 c, S. 244
The Bank of Japan, Statistics Department, Analysis of Financial Statements of Main Industrial Corporations in Japan, Oktober 1958, Tabellenteil S. 33.
Tsuru, Essays, a. a. O., S. 62 und 64.
Fujii, Shigeru, Recovery and Development of Foreign Trade Firms in Kobe after the War. In: Small Business in Japan, Tokyo 1960, S. 244.
Hax, K., Substanzerhaltung der Betriebe, Köln 1957, S. 225–262.
Hax, K., Die Bedeutung der Abschreibungs- u. Investitionspolitik für das Wachstum industrieller Unternehmungen. In: Industriebetrieb und industrielles Rechnungswesen, Köln 1961, S. 9–36.
The Steel Industry of Japan 1959, S. 90.
New Long Range Economic Plan (1961–1970), a. a. O., S. 88.
Vgl. Investment in Japan, a. a. O., S. 43. Cohen, Jerome B., Japans Postwar Economy, 1958, gibt S. 128 einen Überblick über die in Japan üblichen Zinssätze für die Vorkriegsjahre 1934/36 und für die Nachkriegszeit bis 1947. Die Zinsen werden in Japan gewöhnlich in Sen je Tag für 100 Yen ausgedrückt. Ein Zins von 3 Sen je Tag bedeutet eine jährliche Zinsbelastung von 3 X 365 = 1095 Sen oder 10,95 Yen für 100 Yen Kapital, das sind also 10,95%. Der offizielle Diskont der Bank von Japan betrug z. B. im Januar 1961 1,8 Sen je Tag oder 6,57% p. a.
The Bank of Japan, Statistics Department, Analysis of Financial Statements of Main Industrial Corporations in Japan, Oktober 1958, S. 25.
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Gardner, B. B., und Moore, D. G., Praktische Menschenführung im Betrieb, Köln 1957 (Originalausgabe: Human Relations in Industry, Homewood 1950).
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Popitz, Bahrdt, Jüres, Kesting, Das Gesellschaftsbild des Arbeiters, Tübingen 1957.
Abegglen, James C., The Japanese Factory. Aspects of its Social Organization. Clencoe, Ill., 1958.
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Nach einer Statistik in Asia Kyokai, The Smaller Industry in Japan 1961, S. 158, war der Anteil der Arbeiter mit einer Dienstzeit bis zu 3 Jahren in Betrieben mit 1–19 Beschäftigten etwa 54 %, bei Betrieben mit mehr als 1000 Beschäftigten etwa 28 %. Der Anteil der Arbeiter mit mehr als 10 Jahren Dienstzeit ist in den Kleinbetrieben nur etwa 8 % und in den Riesenbetrieben etwa 33 %. „Lebenslange Beschäftigung“ gibt es also in den Kleinbetrieben nur in geringem Umfange.
JFEA News, Oktober 1959, S. 5.
582a Die Geringschätzung der Frau in der japanischen Gesellschaft ist auf chinesische Einflüsse zurückzuführen. Sie war dem japanischen Denken ursprünglich fremd. Der berühmte Yôei-shikimoku, ein Rechts- und Ehrenkodex für den Ritterstand, der 1232 von Miyoshi Yoshitswa verfaßt wurde, sah z. B. noch die Möglichkeit vor, daß eine Frau als Daimyo eine Provinz verwalten könne. Die Verfasser der ersten großen Prosawerke im 10. Jahrhundert waren vielfach Frauen, etwa Murasaki Shikibu (Genji Monogatari oder Geschichte des Genji) oder Sei Shonagan (Makura no Soshi oder Kopfkissenbuch). In der Tokugawa-Zeit setzte sich mit der von der herrschenden Gruppe begünstigten und propagierten Sittenlehre des Konfuzius die chinesische Auffassung über die Stellung der Frau und ihre Gehorsamspflicht gegenüber dem (männlichen) Familienoberhaupt auch in Japan allgemein durch. Vgl. dazu Yenaga, a. a. O., S. 68.
Abegglen, James C., The Japanese Factory. Aspects of its Social Organization. Clencoe, Ill., 1958, S. 103 ff.
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Vgl. dazu JFEA News, Oktober 1960, S. 7: Problems relating to Reduction of Working Hours.
Vgl. Abegglen, James C., The Japanese Factory. Aspects of its Social Organization. Clencoe, Ill., 1958, S. 89.
Das Bon-Fest wird vom 13.-15. Juli gefeiert und dient vor allem der Erinnerung an die Ahnen. Das Neujahrsfest vom 1.-3. Januar spielt in Japan eine ähnliche Rolle wie in Europa das Weihnachtsfest.
Der Sommerbonus 1960 betrug bei 142 Gesellschaften im Durchschnitt 45 500 Yen, am höchsten war er in der Petroleum-Industrie mit rund 75 000 Yen. Der Neujahrsbonus 1960 belief sich auf 42 500 Yen im Durchschnitt aller Gesellschaften und auf 62 300 Yen in der Petroleum-Industrie. Vgl. JFEA News, Juli 1960.
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Hax, Karl, Betriebliche Sozialpolitik. In : Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Stuttgart-Tübingen-Göttingen 1959, Bd. 2, S. 74 ff.
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Abegglen, James C., The Japanese Factory. Aspects of its Social Organization. Clencoe, Ill., 1958, S. 28.
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Hax, K. (1961). Die Japanische Unternehmung. In: Japan Wirtschaftsmacht des fernen Ostens. Die Industrielle Entwicklung, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02606-8_8
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