Zusammenfassung
Trotz des weitverbreiteten Gefühls tiefer Angst und nahenden Verderbens, das vielfach das Denken in West- und Mitteleuropa seit 1945 und schon vorher gekennzeichnet hat, hat der freie Westen eine bemerkenswerte und von vielen nicht erwartete Fähigkeit gezeigt, sich rasch wechselnden neuen Umständen anzupassen. Er ist erfolgreich an die Lösung seiner großen Aufgaben herangegangen, obwohl ihre Forderun-gen den Westen nach der relativen Ruhe des 19. Jahrhunderts zuerst unvorbereitet angetroffen haben. 1949 haben die Vereinigten Staaten und Westeuropa ein beispielloses Unterfan¬gen begonnen: die Nordatlantikpakt-Organisation wurde aus der Erkenntnis heraus begründet, daß nur ein geeinter Westen die moralischen, politischen und wirtschaftlichen Reserven aufbringen kann, um den Anforderungen einer völlig neuen Lage auf eine Art und Weise gerecht zu werden, die mit der westlichen Tradition in Einklang steht. Nur als eine Gemeinschaft konnten die Länder der nordatlantischen freiheitlichen Tradition hoffen, in Wahrung ihrer Lebensart weiterzubestehen und — nicht an äußerer Macht, sondern an innerer Stärke — zu wachsen.
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© 1957 The Pall Mall Press Ltd., London
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Kohn, H. (1957). Die Forderung an den Westen. In: Ist die freie Welt zum Untergang verurteilt?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02605-1_6
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