Zusammenfassung
Das neunzehnte Jahrhundert war das Zeitalter des Glaubens an den Fortschritt. Der liberale Westen war der Mittelpunkt der Erde, politisch, wirtschaftlich und vor allem geistig. Während dieses ganzen Jahrhunderts wirkte der westliche Einfluß bis in die entferntesten Winkel der Welt — nicht nur materielle Güter verbreitend, sondern auch Ideen und Gesellschaftsformen. Mit dem ersten Weltkrieg endete diese unwidersprochene Führerschaft. Die liberalen Nationen des Westens wurden sich dieses bedeutsamen Umschwungs in der Geschichte nicht gleich bewußt. Die europäischen Mächte — England, Frankreich, Deutschland und Italien — setzten ihre alte Politik des Machtgleichgewichts und der Hegemoniekämpfe fort, als wäre Europa noch der Mittelpunkt des Universums. Die Vereinigten Staaten, deren Eintritt in den großen europäischen Krieg die Entscheidung herbeigeführt hatte, waren sich über den tiefgehenden historischen Wandel ebensowenig klar wie die Europäer. Sie zogen sich in die Isolation zurück und vertrauten darauf, daß das „normale“ Leben des neunzehnten Jahrhunderts weitergehen werde.
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© 1957 The Pall Mall Press Ltd., London
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Kohn, H. (1957). Einführung. In: Ist die freie Welt zum Untergang verurteilt?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02605-1_1
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