Zusammenfassung
Im g roßen Stelldichein der Iroschotten, am Oberrhein, ist auch Fridolin († im 6. Jh., Fest am 6. März) 344 zu Hause. Eine allerdings umstrittene Vita (2. Hälfte des 10. Jhs.) 345 läßt ihn als Kelten 346 erscheinen und aus dem Adel abstammen. Heilbringer empfangen für das Volksgläubige einen Nimbus, wenn sie vom Irentum herkommen. Bemerkenswert irisch ist jedenfalls die Sehnsucht, auf einer Insel zu leben. Nachdem er zunächst Missionar in seiner Heimat (in seiner Vita Scotia inferior genannt) war, wendet er sich nach Poitiers, um die Gebeine des hl. Hilarius, des „Athanasius des Abendlandes”, zu erheben. So rückt er in große Zusammenhänge, die der Abwehr des Arianismus und verwandter Strömungen dienen. Von einem Traumgesicht — wiederum ein visionäres Element im Irentum — aufgefordert, zieht er nach einer Rheininsel in Alemannien, nach Säckingen, wo er dem hl. Hilarius ein Kloster weiht347.
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Referenzen
Kenney, Sources I, p. 497 f.; Stadler, Heiligen-Lexikon 2, S. 317–319; O’Hanlon, Lives III, p. 155–172; A. Büchi, Fridolin. LThK 4, Sp. 182; J. P. Kirsch, Fridolin. Cath. Encycl. VI, p. 303 f.; Zimmermann, Kal. Bened. 1, S. 291 ff.; Gougaud, Saints irlandais, p. 104–107; Johannes Walterscheid, Deutsche Heilige. München 1934, S. 54–56; Schreiber, Wanderkulte S. 19 f.
Vita Fridolini, ed. B. Krusch, MG. SS. rer. Mer. III, p. 350–369. Sie wurde im J. Mone, Quellensammlung der badischen Landes13. Jh. ins Deutsche übersetzt. F. g geschichte, Bd. 1. Karlsruhe 1848, S. 99–111; die Hs. dieser Übersetzung stammt aus dem J. 1432 (Cod. Sang. 598, fol. 253–272). Ebd. S. 3. — Zur Vita Fridolini s. WattenbachLevison, Geschichtsquellen 1, S. 124, Anm. 293; — An der Geschichtlichkeit Fridolins ist wohl nicht zu zweifeln. Médard Barth, Zur Mission des hl. Fridolin im Elsaß : Dillersmünster ein Sr_ Hilariusklösterlein. Archives de l’Eglise d’Alsace 1, 1946, p. 21.
So auch Hauck, Kirchengeschichte 13–4, S. 317 Anm. 5; nach der Auffassung von Barth, Fridolin, S. 22, war er jedoch kaum Ire, sondern entweder Alemanne oder Franke. Die irische Herkunft ließe sich dann aus dem Bestreben erklären, Fridolin gleichsam zu glorifizieren, indem man die “Insel der Heiligen” als seine Heimat bezeichnet; ähnlich Trudpert (7. Jh.). Stadler, Heiligen-Lexikon 5, S. 569; J. Sauer, Trudpert. LThK 10, Sp. 311 ff. — Zur Fridolin-Frage s. auch H. Tüchle, Kirchengeschichte Schwabens 1. Stuttgart 1950, S. 53. — Das erste in deutscher Sprache gedruckte Buch über Fridolin will wegen seines Verfassers sehr beachtet sein: Petrus Canisius, Warhaf f te Historie von dem berümbten Abbt S. Fridolino. Fryburg im Uechtland 1589. Für Canisius und seine Zeitgenossen war es selbstverständlich, daß “Schottland (Hiberna genannt) ... Fridolini Vatterland” war (S. 3 f.); s. Hennig, Schweiz und Irland, S. 206.
Hauck, Kirchengeschichte 1 3–4, S. 318; J. Sauer, Säckigen. LThK 9, Sp. 67 f. 348 Pfleger, Elsässische Pfarrei, S. 31; Ewig, Trier, S. 90 f.
Sauer, Freiburg, S. 228.
Oechsler, Freiburg, S. 181; Gougaud, Saints irlandais. n. 105.
Notker Curti, Volksbrauch und Volksfrömmigkeit im katholischen Kirchenjahr (Volkstum der Schweiz, 7). Basel 1947, S. 41; Hans Christoph Heinerth, Die Heiligen und das Recht (Das Rechtswahrzeichen, 1). Freiburg i. Br. 1939, S. 12 u. Anm. 12; verehrt auch in Rankweil (Vorarlberg). Gugitz, Festkalender, S. 26.
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Gougaud, Saints irlandais, p. 104–106; Schreiber, Wanderkulteb S. 19 f.
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Heinerth, Heilige und Recht. S. 9.
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Schreiber, G. (1956). Fridolin. In: Irland im deutschen und abendländischen Sakralraum. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordhein-Westfalen, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02604-4_13
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