Zusammenfassung
Die Investitionsentscheidungen sind das Ziel der investitionspolitischen Betrachtung. Nachfolgend wird ihre Ableitung aus systematischen, investitionspolitischen Grundsätzen folgenden und durch administrative Anordnungen geregelten Investi — tionsuntersuchungen behandelt. Außerdem werden (1) die Erfassung der Investitions — vorhaben und ihrer wertbestimmenden Faktoren dargestellt, (2) die Investitions — rechnung — deren Verfahren im zweiten Teil untersucht wurden — in das System der investitionspolitischen Betrachtung integriert und (3) die zahlenmäßig nicht erfaßbaren Faktoren aufgezeigt. Aufgabe der Untersuchung ist mithin die Darstel — lung eines Systems der Investitionspolitik industrieller Betriebe, das die Ableitung zutreffender Investitionsentscheidungen erlaubt. Dabei können die Besonderheiten einzelner Betriebe, Branchen und Organisationsformen nicht berücksichtigt werden. Vielmehr soll — ausgehend von allgemeingültigen betriebswirtschaftlichen Grundlagen — eine industrielle Investitionspolitik entwickelt werden, die mit den normalen betrieblichen Gegebenheiten, Erfordernissen und Möglichkeiten in Ein — klang steht.
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Referenzen
Siehe auch: „Zielsetzung der Investitionspolitik“, S. 118 ff.
Sandig, C.: Die Führung des Betriebes, Stuttgart 1953 S 95 ff
Die investitionspolitischen Entscheidungen müssen auch bei vorherrschender Dezentralisierung dem Top-Management vorbehalten bleiben. Beispielsweise bezeichnete der Präsident einer der größten nordamerikanischen Ölgesellschaften die Entscheidungen über Kapitalausgaben als die letzte Funktion, die er delegieren würde. Wiedergegeben von Dean, J.: Measuring the Productivity of Capital, Harvard Business Review, 1954, No. 1, p. 120.
Newman, W. H.: Administrative Action, New York 1955, p. 15.
Ireson, W. G.: Factory Planning and Materials Handling, in: Handbook of Industrial Engineering and Management, 1. c., p. 569.
Siehe vorangehenden Abschnitt: 1. Investierung oder Nichtinvestierung, 2. sofortige oder spätere Investierung, 3. verschiedene Investitionsvorhaben, 4. verschiedene Anlagen.
Münch, P.: Kapitalumschlag, Eigenkapital und Fremdfinanzierung, in: Rückkehr zur langfristigen Finanzierung, Hanau 1957, S. 17.
Finanzwirtschaftliche Untersuchungen umfassen die „drei betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte der Rentabilität, d. i. des günstigsten Verhältnisses des Gewinns zum Kapital, der Liquidität, d. i. der erforderlichen Zahlungsbereitschaft, und der Sicherheit, d. i. der Ausschaltung oder Deckung der Risiken“. (Prion, W.: Kapital und Betrieb, Leipzig 1929, S. 3.) Die Liquidität ist für Untersuchungen der Kapitalverwendung uninteressant. Andererseits müssen als Maßstab der Stabilität der Anlagenwirtschaft das Anlagerisiko, die Faktoren der sozialen Komponente und der Dienstleistungskomponente berücksichtigt werden. Siehe dazu: „Zielsetzung der Investitionspolitik“, S. 118 ff.
Münch, P.: Kapitalumschlag, Eigenkapital und Fremdfinanzierung. a. a. O.. S. 17.
Die Bedeutung einer zukunftsorientierten Investitionsuntersuchung ist insbesondere von der dynamischen Investitionstheorie erkannt worden. Sie hat Verfahren der Investitionsrechnung entwickelt, die eine zukunftsorientierte Investitionsuntersuchung nicht nur erlauben, sondern erzwingen.
Sofern keine ausreichend geschulten kaufmännischen Mitarbeiter zur Verfügung stehen, sollten Beratungsinstitute, die mit Investitionsuntersuchungen vertraut sind und die Besonderheiten der Branche beherrschen, herangezogen werden.
Die investitionspolitische Zielsetzung muß einheitlich sein, um einen zutreffenden Vergleich alternativer Kapitalanlagen zu ermöglichen. Es ist deshalb verfehlt, wenn Ballmann die Auswirkung der jeweiligen Investition als ihre investitionspolitische Zielsetzung ansieht (z. B.: Erweiterung der Kapazität, Einsparung von Kosten, Modernisierung der Fertigung). Vgl. dazu: Ballmann, W.: Beitrag zur Klärung des betriebswirtschaftlichen Investitionsbegriffes und zur Entwicklung einer Investitionspolitik der Unternehmung, Dissertation Mannheim 1954.
Die Investitionstheorie nimmt deshalb an, daß die Ergebnisse der Investitionsrechnung eine direkte Ableitung von Verhaltensregeln erlauben.
Siehe auch das von Dean besprochene Konzept: Policies on Profit Maximization, in: Managerial Economics, New York 1951. p. 28 f.
Die wissenschaftliche Betriebspolitik ist dementsprechend „die Lehre von den tatsächlichen und möglichen Zielsetzungen und Entscheidungen“. Sandig, C.: Die Führung des Betriebes, a. a. O., S. 19.
Siehe auch „Investitionsentscheidung“, S. 205 ff.
Als Organisationsbereiche werden bei zentralem Betriebsaufbau Produktion — Vertrieb — Verwaltung (Linienorganisation), bei dezentralem Betriebsaufbau Werk 1 — Werk 2 — Werk 3, bzw. die diesen Bereichen entsprechenden oder sie ergänzenden Organisationsformen verstanden. Als Top-Management werden die den Organisationsbereichen (Hauptabteilungen) übergeordneten Betriebsabteilungen bezeichnet.
Aus den gleichen Gründen wird für die Aufstellung des Budgets häufig eine vergleichbare Organisationsform gewählt. Die Teilpläne werden von den einzelnen Abteilungen aufgestellt, während eine dem Top-Management angegliederte Budgetabteilung die Planungsarbeiten koordiniert und den Gesamtplan aufstellt.
Siehe nachfolgende Aufstellung der in Betracht kommenden Informationen und ihrer Quellen.
Die dargestellten Stabsabteilungen haben folgende Aufgaben: Produktplanung = Erzeugnisentwurf, Erzeugnisänderungen; Verfahrensplanung = Untersuchung der Fertigungstechnik; investitionspolitische Untersuchung; Fabrikenplanung = Gelände-, Gebäude- und Raumwirtschaft; Fertigungskontrolle = Überwachung der Fertigung hinsichtlich Menge, Qualität und Termine.
Der Arbeitskreis Dr. Krähe der Schmalenbach-Vereinigung schlägt dagegen eine — den Bereichen Entwicklung, Erzeugung, Absatz usw. gleichgeordnete — Hauptabteilung „Anlagen“ vor („Aufgaben- und Abteilungsgliederung in der industriellen Unternehmung`, Köln und Opladen 1950). Unter Beachtung der investitionspolitischen Funktion muß jedoch die engere Verbindung mit den Organisationsbereichen als zweckmäßiger angesehen werden.
Bei dezentralem Betriebsaufbau treten Werksbereiche an die Stelle der funktionalen Organisationsbereiche.
In der Organisation von General Motors werden zwei vergleichbare Stabsabteilungen, das „Financial Policy Committee“ und das „Operations Policy Committee“ geführt. Ihre Aufgaben umfassen Grundsatzentscheidungen über die Finanzwirtschaft und die Produktion. Sie sind ebenfalls dem Top-Management angegliedert und auf KomiteeArbeit aufgebaut. Nach: Andersen, W. F. (Director of Budget and Procedure Section): The Organization of General Motors, intern veröffentlichter Vortrag.
Finanzwirtschaftliche Investitionen entsprechen hinsichtlich der Untersuchung des Kapitaleinsatzes den Erweiterungsinvestitionen.
Siehe dazu: Machinery and Allied Products Institute (Forschungsdirektor George Terborgh): MAPI Replacement Manual, Chicago 1950. Terborgh, G.: Dynamic Equipment Policy, New York 1949.
Siehe auch die Kritik des MAPI-Verfahrens in Grant, E. L.: Principles of Engineering Economy, 1. c., Chapter 20.
Auch hinsichtlich der Methodik der Investitionsuntersuchung ist keine allgemeingültige Lösung möglich. Im folgenden kann deshalb nur ein System dargestellt und begründet werden, das die grundsätzlich erforderlichen Bestandteile der Investitionsuntersuchung enthält und bei weitgehender Beachtung der theoretischen Erfordernisse den praktischen Gegebenheiten gerecht zu werden versucht.
Siehe auch die schematische Darstellung des Ablaufes der Investitionsuntersuchung am Ende dieses Abschnittes.
Die Feststellung alternativer Anlagen steht am Anfang der Untersuchung, sofern die Anregung zur Durchführung der Investition bereits von einem bestimmten Anlagegut ausgeht.
Die Reihenfolge verändert sich, wenn auch die voraussichtliche Nutzungsdauer aus der tbersehbarkeit des Absatzmarktes abgeleitet wird.
Dieser Teil der Investitionsuntersuchung wird in den nachfolgenden Abschnitten in materieller Hinsicht eingehend behandelt.
Siehe zweiter Teil „Die Verfahren der Investitionsrechnung in Theorie und Praxis“, S. 25 ff.
Lohmann, M.: Kapitalbildung und Kapitalverwendung in der Unternehmung, a.a.O., S. 178.
Schmalenbach, E.: Dynamische Bilanz, a.a.O., S. 12 ff.
Mellerowicz, K.: Kosten und Kostenrechnung, Band 1, a.a.O., S. 321.
Lohmann, M.: Kapitalbildung und Kapitalverwendung in der Unternehmung, a.a. ., S. 179.
Dean, J.: Managerial Economics, 1. c., p. 563.
Zinseszinsrechnungen sind zweckmäßig, wenn die zeitliche Gestaltung der Kosten- und Ertragsreihen alternativer Kapitalverwendungen unterschiedlich ist. Da diese Voraus-Setzung im allgemeinen gegeben ist, können sie als grundsätzlich erforderlich bezeichnet werden.
Lohmann, M.: Kapitalbildung und Kapitalverwendung in der Unternehmung, a.a.O., S. 178.
Mellerowicz, K.: Betriebswirtschaftslehre der Industrie, a.a.O., S. 72.
„Vor 50 Jahren wurden nur selten Betriebsentscheidungen für mehr als 1 oder 2 Jahre im voraus getroffen. Es war eine seltene Kapitalanlage, von der nicht erwartet wurde, daß sie sich in 3–5 Jahren auszahlt. Heute treffen dagegen nur wenige Führungskräfte Entscheidungen über Vorgänge, die nicht 10–15 Jahre für ihre Abwicklung benötigen.“ Drucker, P. F.: Integration of People and Planning, Harvard Business Review, Nov.—Dec. 1955, p. 37.
Dean, J.: Capital Budgeting, 1. c., p. 115.
Norton, P. T.: Engineering Economy, 1. c., p. 123.
Siehe Seite 95 ff.
Siehe dazu die Beispiele auf S. 74 ff.
Bei der Bewertung von Unternehmungen wird der Kapitalisierungszinsfuß dagegen als allgemeingültiger Maßstab angesehen, da der Zweck der Untersuchung nicht die betriebspolitische Lenkung des Kapitals, sondern die objektive Wertermittlung ist. Seine Aufgabe ist hierbei, „die Besonderheit des isolierten Unternehmungswertes in allgemeine Wertzusammenhänge in der Wirtschaft hineinzuziehen“. (Mellerowicz, K.: Der Wert der Unternehmung als Ganzes, Essen 1952, S. 73.)
Andere Faktoren können trotzdem eine Verwendung des Kapitals im eigenen Betrieb zweckmäßig erscheinen lassen. Diese Einflüsse werden neben der Kapitalverzinsung, bei deren Errechnung sie keine Berücksichtigung finden, erfaßt.
Theoretisch richtig ist es dagegen, auch den kalkulatorischen Zinsfuß als Funktion der Zeit anzusehen. Siehe dazu: Hotelling, H.: A General Mathematical Theory of Depreciation, 1. c. Preinreich, G. A. D.: The Economic Life of Industrial Equipment, 1. c.
Siehe im Gegensatz dazu: Schneider, K. H.: Das Investitionsproblem in der Energiewirtschaft (Diskussionsbeitrag), Z.f.h.F. Heft 12, 1954, S. 598.
Siehe dazu: Schneider, E.: Wirtschaftlichkeitsrechnung, a.a.O., S. 66; Norton, P. T.: Engineering Economy, 1. c., p. 133: Kosiol, E.: Anlagenrechnung, a.a.O., S. 137. Fisher, I.: Die Zinstheorie, a.a.O., S. 145, Clendenin, J. C.: Introduction to Investment, 1. c., p. 26.
Schneider, E.: Wirtschaftlichkeitsrechnung, a. a. O., S. 67.
Die Investitionstheorie berücksichtigt das Risiko durch Sicherheitszuschläge in der Investitionsrechnung, d. h. durch Korrektur der Werte, die die Kapitalverzinsung bestimmen, z. B.: Heraufsetzen des Kalkulationszinsfußes, Verminderung der Rohgewinne, Verkürzen der Nutzungsdauer. Siehe dazu insbesondere : Schneider, E.: Wirtschaftlichkeitsrechnung, a.a.O., S. 66 ff. Lutz, F. a. V.: The Theory of Investment of the Firm, 1. c., p. 180 f.
Schmalenbach, E.: Kapital, Kredit und Zins, a.a.O., S. 101.
Die nachfolgenden Darstellungen sind vornehmlich auf den Fertigungsbereich bezogen, der für die industrielle Investitionspolitik von besonderer Bedeutung ist.
Dean schlägt dagegen vor, die Untersuchung grundsätzlich von der Nutzungsdauer der Anlagen abhängig zu machen, da ein Anlagenersatz im allgemeinen nicht erforderlich ist, bevor etwa 75% des Anschaffungswertes abgeschrieben sind (Capital Budgeting, 1. c., p. 109). Dieses Vorgehen bietet jedoch keine Gewähr für eine lückenlose Erfassung des Investitionsbedarfs, da weder die tatsächliche noch die ursprünglich geschätzte Nutzungsdauer der Anlagen Kennzeichen des Investitionsbedarfs sind. Entscheidend sind vielmehr die tatsächliche Leistung, die Anforderungen an die Fertigung und die Entwicklung des Anlagen- und Absatzmarktes. Sie können — unabhängig von der Nutzungsdauer — laufenden Schwankungen unterliegen und erfordern deshalb eine periodische Überprtifung sämtlicher Fertigungsverfahren.
Bei schwankender Ausnutzung kann die Anschaffung mehrerer Aggregate, die zeitweilig stillgelegt werden können, vorteilhaft sein. Bei gleichmäßiger Ausnutzung ist im allgemeinen die Anschaffung einer großen Anlage hinsichtlich der Kostenverursachung vorteilhaft (Größendegression). Zu dem Problem der Größendegression siehe insbesondere: Mellerowicz, K.: Kosten und Kostenrechnung, Band I, a.a.O., S. 289.
Der Kapitalbedarf ergibt sich aus der Anzahl der anzuschaffenden Anlagen (erforderliche Leistung / Kapazität der Anlage) und dem Anschaffungswert der einzelnen Anlage.
Grant, E. L.: Principles of Engineering Economy, 1. c., p. 22.
Dean, J.: Capital Budgeting, 1. c., p. 115.
Bei der Untersuchung von Rationalisierungsinvestitionen wird außerdem der nicht realisierbare Restwert der zu ersetzenden Anlage in dem Kapitaleinsatz der Ersatzanlage verrechnet. Siehe dazu Abschnitt „Restwert“, S. 187 ff.
Die zu investierende Werbung kann den Kapitaleinsatz für die Beschaffung und Installierung der Fertigungsanlagen um ein Vielfaches übersteigen. Ein Markenartikelhersteller der Lebensmittelindustrie Nordamerikas stellte beispielsweise fest, daß ein Konkurrent für die Produktionsanlagen 2 Mill. $, für die Gewinnung eines entsprechenden Marktanteils jedoch 20 Mill. $ investieren müßte. (Wiedergegeben von: Dean, J.: Managerial Economics, 1. c., p. 409.)
Die Nutzungsdauer, die in Investitionsrechnungen berücksichtigt wird, ist mithin nicht identisch mit der „optimalen“ Nutzungsdauer, die hinsichtlich der investitionspolitischen Zielsetzung den größten wirtschaftlichen Effekt der Kapitalanlage ermöglicht. Die Bestimmung der optimalen Nutzungsdauer ist ein dispositives Problem.
Die mögliche Leistungsabgabe wird unter Berücksichtigung der geplanten Leistungsmengen in Zeiteinheiten umgerechnet.
Churchman, C. W., Ackoff, R. L., Arnoff, E. L.: Introduction to Operations Research, New York 1957, pp. 491—514.
Zu dem Problem der Vollständigkeit alternativer Kapitalanlagen siehe S. 93 ff.
Für die folgenden Nutzungsjahre wird die durch Abschreibungen verminderte tatsächliche Kapitalbindung mit den jeweiligen Umschlagskoefflzienten multipliziert.
Das nachfolgende Schema dient als Leitfaden für die Untersuchung des Absatzmarktes (in Anlehnung an Schäfer, E.: Grundlagen der Marktforschung, Köln 1953). Hinsichtlich der Einzelheiten — insbesondere der Möglichkeiten zur exakten Untersuchung der verschiedenen Faktoren — muß auf die Spezialliteratur verwiesen werden.
Siehe auch S. 100 ff.
Siehe auch Jacob, H.: Grundlagen und Methoden der Ertragsvorschaurechnung, Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, Heft 7, 1955, S. 332.
Kosiol verwendet auch die „tatsächlichen (realisierten) Marktpreise der Vergangenheit“ für die Bewertung der Kostengüter in Investitionsrechnungen (Anlagenrechnung a. a. O., S. 142). Ihre Verwendung widerspricht jedoch dem fundamentalen Grundsatz der zukunftsorientierten Investitionsuntersuchung.
Teilweise werden in Investitionsuntersuchungen nur die Kosten verrechnet, die in Abhängigkeit von der Nutzungsdauer schwanken. Eine derartig begrenzte Berücksichtigung der Anlagekosten ermöglicht keine optimale Investitionsbeurteilung. Siehe dazu: Dean, J.: Capital Budgeting, 1. c. Churchman, C. W., Ackoff, R. L., Arnoff, E. L.: Introduction to Operations Research, 1. c.
Siehe dazu S. 72 ff.
Der Begriff wird von der Kostentheorie entsprechend verwendet. Die Kostenschwankungen kommen jedoch in der statischen Investitionsrechnung nicht zum Ausdruck, wei l Preisveränderungen ausgeschaltet und nur die Einflüsse schwankender Beschäftigung erfaßt werden.
Die Kostentheorie betrachtet veränderliche Kosten nur hinsichtlich ihres Verhaltens gegenüber Beschäftigungsschwankungen. Sie schaltet zeit- und preisabhängige Kostenveränderungen aus, die deshalb in der statistischen Investitionsrechnung nicht berücksichtigt werden. Sie sind jedoch für die Beurteilung der Kapitalanlagen von Bedeutung, wenn auch nicht allein ausschlaggebend. Siehe dazu S. 64 ff.
Die Werte liegen in dem Beispiel auf einer Geraden. Sofern Abweichungen auftreten wird die Kostengerade graphisch ermittelt oder nach der „Methode der kleinsten Quadrate“ berechnet.
Die Kostenveränderungen sind teilweise von dem Alter, teilweise von der Abnutzung der Anlagen abhängig. lNachfolgendwährend der einzelnen Nutzungs dauertzungsjahreallgemeingültigernnäh rnd leichmäßig verwendet, weil die Anlag genutzt wird.
Zeit-Standards entsprechen dem Zeitaufwand für die Ausführung von Elementarbewegungen unter normalen Arbeitsbedingungen. Ihre Verrechnung für die Arbeitsgänge, die durch technische Begutachtung der Anlagen festgestellt wurden, ermöglicht eine vorausschauende Ermittlung des Zeitaufwandes, die nicht von der individuellen Zeitmessung und Leistungsgradschätzung und damit von der Ausführung der Leistung abhängig ist. Hinsichtlich der Zeitfaktoren für Elementarbewegungen siehe: Maynard, Stegemerten, and Schwab: Methods Time Measurement, New York 1948; Geppinger, H. C.: Dimensional Motion Times, New York 1955. Die Zeitwerte des MTM-Verfahrens sind außerdem dargestellt in: REFA-Nachrichten, 1956, Heft 1.
Erlöse, die den Restwert übersteigen, werden von dem Kapitaleinsatz der Ersatzanlage abgezogen.
Dagegen wird häufig eingewendet, daß die Differenz zu einem höheren kalkulatorischen Restwert bereits abgeschrieben, verdient und damit für die Investitionsrechnung ohne Bedeutung sei. Die Berücksichtigung der bilanziellen Unterbewertung von Anlagen begünstigt jedoch Kapitalfehlleitungen, weil sie nicht den Wert zum Ausdruck bringt, der tatsächlich bei einem Anlagenersatz verlorengeht. Die Notwendigkeit einer Berücksichtigung des vollen Anlagenwertes durch Verrechnung kalkulatorischer Restwerte kann vergleichsweise an dem Fall erläutert werden, daß mit einer Kapitalaufnahme der Eintritt eines neuen Gesellschafters verbunden ist. Bei der Aufstellung der Auseinandersetzungsbilanz werden ebenfalls die stillen Reserven aufgelöst, um den tatsächlichen Wert der Anlagen aufzuzeigen. Die Berücksichtigung geringerer bilanzieller Werte würde einen Verlust für die ursprünglichen Teilhaber bedeuten, da bereits gelegte stille Reserven anteilmäßig auf den neuen Teilhaber entfallen würden.
Sofern ein Verkauf der Anlage erst für spätere Nutzungsjahre vorgesehen ist, wird. der geschätzte zukünftige Verkaufserlös auf den Zeitpunkt des Verfahrenswechsels abgezinst.
Siehe dazu „Auswahl eines Verfahrens der Investitionsrechnung“, S. 143 ff.
Im folgenden wird die Berechnung einer Erweiterungsinvestition untersucht. Die Berechnung von Rationalisierungsinvestitionen wurde bereits ausführlich dargestellt und an Hand von Beispielen erläutert. Siehe dazu S. 100 ff.
Siehe Seite 74 ff.
Die Verhältniszahl wird auch als „Profitability Index“ einer Anlage bezeichnet. Siehe dazu: Rieul, R. I.: Profitability Index for Investments, Harvard Business Review, July/August 1957, pp. 117–132.
Das genaue Ergebnis ist 0,99963.
Unter Einbeziehung des Restwertes in Höhe von 5 000,— DM.
Siehe Seite 152 ff.
Bennion, E. G.: Capital Budgeting and Game Theory, Harvard Business Review, 1956, No. 6, pp. 115–123.
Sofern die Untersuchung für zwei alternative Kapitalanlagen durchgeführt wird, ist hinsichtlich der Kapitalverzinsung und des Verzinsungsrisikos die Anlage vorteilhaft, die der Marktentwicklung B entspricht.
Siehe dazu beispielsweise: Byrd, 0. E.: Industrial Hygiene, in : Handbook of Industrial Engineering and Management, 1. c., Section 12.
Vgl. die Beispiele auf S. 32 und S. 218.
Zu dem Begriff der „opportunity costs“ siehe: Davenport, H. G.: The Economics of Enterprise, New York 1913, pp. 60–63.
Qualitätskoeffizient und Unfallziffer sind gedacht als prozentualer Anteil der qualitativ einwandfreien Leistung an der Gesamtleistung bzw. der Arbeitsstunden mit Unfällen an den gesamten Arbeitsstunden.
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Brandt, H. (1959). Optimale Investitionsentscheidungen als Ergebnis systematischer Investitionspolitik. In: Investitionspolitik des Industriebetriebs. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02601-3_3
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