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Tierverhaltensforschung und Trieblehre. Konrad Lorenz, Freud und Legewie. Vegetative Motivation

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Zusammenfassung

Die Thesen Schelers, Plessners und Gehlens münden in die Feststellung der »Weltoffenheit« und damit der »Plastizität« eines Menschen — insofern der Auffassung der Kulturanthropologie angelsächsischer Prägung und z. B. Rothackers gleich der sich »seinen Plan selbst machen muß«. Sind sie auch evolutionistisch orientiert (vielleicht Gehlen am wenigsten), so können sie doch nicht als »biologistisch« eingeordnet werden. Alle drei Denker überlassen den Trieben im Menschen nur wenig spezifische Leistung. Gehlen äußert sich hier wiederum am deutlichsten, und seine Annahme von noch — wenn auch diffus — reagierenden »Instinktstümpfe « wird aufgenommen werden (siehe den Aufsatz über »Nichtbewußte kulturanthropologische Kategorien«, a.a.O.). Insgesamt ist aber das Thema der sehr weit aufgefaßten Unspezialisiertheit des Menschen dominant. Es ist eine Unspezialisiertheit, die als Mangel begriffen wird, der nur durch ein neues Prinzip metaphysischer Art kompensiert werden kann, was die »große« Entlastung betrifft. Für die Vertreter der Philosophischen Anthropologie ist und bleibt daher »der« Instinkt das große Vorbild der Sicherung des Verhaltens in einem — wenn das hier so aufgenommen werden darf — geltenden Zusammenhang: der nämlich durch »unbeirrbares Zielerreichen« besticht.

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Literatur

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© 1968 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen

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Claessens, D. (1968). Tierverhaltensforschung und Trieblehre. Konrad Lorenz, Freud und Legewie. Vegetative Motivation. In: Instinkt, Psyche, Geltung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02594-8_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02594-8_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00681-7

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