Zusammenfassung
Ernst Heitsch hat in seiner Behandlung der homerischen Aeneis eine Fülle sprachlicher Merkwürdigkeiten beobachtet1, die sich zum großen Teil nur als Erscheinungen einer späten epischen Diktion erklären lassen2. Dazu kommen ungewöhnlich viele Einzelverse, die gänzlich oder zum großen Teil mit Versen anderer Iliasbücher, insbesondere der Glaukos-Diomedes-Episode des Z, übereinstimmen, zum Teil aber auch mit Odyssee- oder Hesiodversen parallel gehen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. P. Chantraine, Grammaire homerique II, 158ff.
Die wichtigsten 8 Anstöße dieser Art hat Heitsch S. 64ff. besprochen.
R. Merkelbach, Philol. 97, 1948, 303 ff.
So etwa H. Erbse, Rh. Mus. 110, 1967, 1 ff.
D. Tabachovitz, Homerische et-Sätze, Lund 1951, 132.
Griechische Grammatik 2, 353.
Daß beides in unserem Zusammenhang nicht unterschieden zu werden braucht, zeigt P. Chantraine, Grammaire homdrique, 2, 220.
Vgl. Heitsch, S. 64ff. (o. Anm. 3a).
Merkelbach schlägt folgende Rekonstruktion vor (Philol. 97, 1948, 303ff.)
Es ist eigentümlich, daß die letzten großangelegten Versuche einer umfassenden Analyse der beiden Epen, Von der Mühlls,,Kritisches Hypomnema zur Ilias“und Merkelbachs „Untersuchungen zur Odyssee“, gegenüber Einheiten, in welche die Epen zerlegt und die jeweils bestimmten Dichtern zugeschrieben werden, ein ganz unitarisches Vorurteil bewahren. Das Streben, möglichst präzise die vorgeformten Teile des vorliegenden Textes mit Hilfe einer Analyse des Inhaltes und der Kompo sition zu fixieren, läßt sich offenbar nur schwer mit einer gebührenden Berücksich tigung sprachlicher, stilistischer und auch anderer Unterschiede vereinen, die sich innerhalb solcher Einheiten nachweisen lassen. Vgl. dazu etwa W. H. Friedrich, Tod und Verwundung in der Ilias, Göttingen 1957.
Zum Beispiel J. A. Davison, Gnomon 38, 1966, 645,
H. Erbse, Rh. Mus. 110, 1967,1. Dazu endlich die Replik, die Heitsch neuerdings an seine Kritiker gerichtet hat: Epische Kunstsprache und homerische Chronologie, Heidelberg 1968, 38ff.
Auch Pollux (9, 83) erwähnt den König Agamemnon von Kyme, vielleicht nach Ephoros, der sich verständlicherweise für die Geschichte Kymes besonders interessierte. Die pseudoherodotische Vita Homers (135) läßt Homer das berühmte, mehrfach überlieferte Grabepigramm des Midas (Peek, Versinschriften no. 1171; G. Pfohl, Greek Poems on Stones, Leiden 1967, no. 24) auf Bitten des Agamemnon, seines Schwiegervaters, verfassen.
Kritisches Hypomnema zur Ilias, 222 f.
Zum Wechsel vom Optativ zum Konjunktiv (163/165) vgl. P. Chantraine, Grammaire homdrique II, 279.
Zum Gebrauch der Formen auf -τερoς ohne Komparativbedeutung vgl. M. Wittwer, Glotta 47, 1969, 63
M. W. M. Pope, Act. Class. 6, 1963, 1ff.
Rights and permissions
Copyright information
© 1970 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Dihle, A. (1970). Die homerische Aeneis und die Διὸς ἀπάτη. In: Homer-Probleme. Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 41. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02573-3_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02573-3_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00660-2
Online ISBN: 978-3-663-02573-3
eBook Packages: Springer Book Archive