Zusammenfassung
Im Gegensatz zur Gründung einer Kapitalgesellschaft gibt es für die Errichtung einer Personalgesellschaft keine gesetzlichen Vorschriften über die Höhe des einzubringenden Kapitals. Es ist kein Mindestkapital vorgeschrieben. Bei Sachgründungen ist eine Prüfung nicht erforderlich. Diese Tatsache erklärt sich aus den strukturellen Unterschieden, die den einzelnen Organisationsformen zugrunde liegt. Da das HGB keine Auskunft darüber gibt, was unter Gesellschaftsvermögen zu verstehen ist, ist auf die Vorschriften des BGB zurückzugreifen (§ 105 Abs. 2 HGB i. V. §§ 718, 719 BGB). Danach ist unter Gesellschaftsvermögen ein dinglich gebundenes Sondervermögen zu verstehen, das auch im Rechtssinn von dem Privatvermögen der einzelnen Gesellschafter zu unterscheiden ist1. Rechtsträger dieses Sondervermögens sind die Gesellschafter. Dieses Gesamthandeigentum gewährt dem einzelnen Gesellschafter sowohl einen Anteil an den einzelnen Vermögensgegenständen als auch an dem gesamten Gesellschaftsvermögen. Aus dem Wesen des Gesamthandprinzips folgt zwingend, daß der Gesellschafter über seinen Anteil hieran nicht verfügen kann. Das kann auch der Gesellschaftsvertrag nicht abändern. Etwas anderes ist es, wenn ein Gesellschafter über einen einzelnen Vermögensgegenstand verfügt. Ist er dazu legitimiert, verfügt er damit über seinen Anteil und den seiner Mitgesellschafter hieran; ist er nicht befugt, kann diese Verfügung nachträglich nach § 185 BGB geheilt werden2. Da § 719 BGB aber nachgiebiges Recht ist, kann der Gesellschaftsvertrag vorsehen, daß eine Abtretung auf einen Dritten zulässig ist3.
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Literatur
RGRK, § 718 Anm 1
So die h. L. vgl. RGRK § 719 Anm. 7, Schlegelberger-Geßler, § 105 Anm. 35; Hueck, S. 140, in Abweichung von RGZ 93, 292
RG in LZ 1921, 617; RGRK § 719 Anm. 1 u. 2; Sdilegelberger-Geßler, § 105 Anm. 36; Palandt, § 719 Anm. 2 b
RGZ 76, 278
Schlegelberger-Geßler, § 105 Anm. 33 mit Einzelnachweisen
RGRK, § 706 Anm. 1
Schlegelberger-Geßler, § 105 Anm. 5
RGZ 37, 61
Huedi, S. 129
Schlegelberger-Geßler, § 161 Anm. 10
RGZ 150, 171; 163, 385
Schlegelberger-Geßler, § 161 Anm. 16
Schlegelberger-Geßler, § 161 Anm. 19
Schlegelberger-Geßler, § 111 Anm. 6
Hueck, S. 131
Baumbach-Duden, § 109 Anm. 4 C
Hueck, S. 130 mit Literaturnachweisen
RGRK, § 706 Anm. 8
vgl. dazu mit ausführlichen Nachweisen Schlegelberger-Geßler, § 105 Anm. 59
Die Bewertung von Unternehmungen und Unternehmungsanteilen; Veröffentlichung der Union Européenne des Experts Comptables, Economiques et Financiers (U. E. C.), Düsseldorf 1961 S. 31; vgl. auch Peupelmann, DB 1964 S. 889
Baumbach-Duden, § 40 Anm. 3 A
Robens und Oehm, Anlagebewertung in Eröffnungsbilanzen, DB 1951 S. 21
Schmalenbach, Die Beteiligungsfinanzierung, Köln, Opladen 1949 S. 88
vgl. hierzu: Hast und Pettau: Die Zeitwertermittlung von Anlagen, in: DB 1948 S. 361 if. Hilbert, Technischer Zeitwert von Anlagen, in: DB 1948 S. 485 ff.
Ross/Brachmann, Ermittlung des Bauwertes von Gebäuden und Verkehrswertschätzung, Hannover-Kirdirdde, 18. Aufl. 1963 S. 10
Aus: Die Bewertung von Unternehmungen und Unternehmungsanteilen, Veröffentlichungen der Union Européenne des Experts Comptables, Economiques et Financiers (U. E. C.), Düsseldorf 1961 S. 34; Kolbe, Ermittlung von Gesamtwert und Geschäftswert der Unternehmung, Düsseldorf 1959 S. 48.
Rössler, Schätzung und Ermittlung von Grundstückswerten, Neuwied—DarmstadtBerlin 1960 S. 136
vgl. Rössler, a. a. O. S. 139
vgl. Hast, Die Bewertung von beweglichen Anlagen in: DB 1949 S.423 ff.; 1950 S.62 ff.; ebenso: Ausgangswerte in der DM-Bilanz, DB 1950 S. 49. Rummel: Die Verfahren zur Ermittlung des Zeitwertes (Substanzwertes von Industrieanlagen), in: ZfhF 1949 S. 288 ff.
Die Bewertung von Unternehmungen, a. a. O. S. 35
Auf die steuerlichen Überlegungen wird im nächsten Abschnitt eingegangen.
Die Zahlen sind den Beispielen von Schmalenbach, Die Beteiligungsfinanzierung, S. 87, entnommen.
Schmitz, Bilanzierungsfragen bei Aufnahme eines Gesellschafters, DB 1951 S. 195
Mirre, Die steuerliche Behandlung der OHG, DStZ 1937 S. 633
RGZ 68, 93 ff.; 106, 403 ff.; zitiert nach Grubel, Ergänzung einer durch Verlust geminderten Gesellschaftereinlage bei Handelsgesellschaft, Frankfurt 1936 S. 20
BStB1 1956 III S. 113 = StRK EStG § 6 Abs. 1, Ziff. 2 R 31
BStB1 1956 III S. 113
RFH Bd. 43 S. 93 = StRK EStG 34 § 6 Ziff. 1 R 33
BStB1 1956 III S. 102 = StRK EStG § 6 Abs. 1 Z. 1 R 35
EFG 1960 S. 373
EstG, § 6 Anm. 46
BB 1960 S. 37
EStG, § 6 Anm. 49a
BB 1961 S. 1190 = StRK EStG § 5 R 278
BStB1 1960 III S. 484 u. 485 = StRK EStG § 4 R 332 u. 337
Urt. v. 4. 9. 1961 — I 29/61 —, BB 1961 S. 1190
zu § 4 EStG Anm. 7
BFH, Urt. v. 13. 3. 1964 — IV 158/61 — S, Handelsblatt v. 29. Juli 1964 Nr. 143 S. 82
StRK EStG § 5 R 106
BStB1 1956 III S. 110 = StRK BewG § 56 R 4
BStB1 1958 III S. 262
DB 1962 S. 283 ff.
BStB1 1960 III S. 513 = StRK EStG § 5 R 244
BStB1 1957 I S. 193 = StRK EStG § 26 R 28
EFG 1960 S. 341
RStB1 1936 S. 762 = StRK EStG 1934 § 5 (1) R 56; vgl. jedoch für Wirtschaftsgüter der gehobenen Lebensführung, die einer betrieblichen Nutzung fähig sind, Anni. 50
BStBI 1961 III S. 183 = StRK EStG § 6 (1) 4 R 20
FR 1960 S. 417 u. 428
BStB1 1960 III S. 139 = StRK EStG § 4 R 304
BB 1960 S. 975
Brönner, »Die Besteuerung der Gesellschaften« 10. Aufl. II Anm. 1, 50
zu §§ 4, 5 Anm. 616
EFG 1956 S. 41
EFG 1957 S. 4
BStB1 1958 III S. 68
Hartmann-Böttcher, zu § 18 Anm. 13. (8)
BStB1 1952 III S. 5 = StRK EStG § 10 Abs. 1 Ziff. 3 R 6
EFG 1962 S. 488
BFH, Urt. v. 21. 11. 1952 — IV 220/52 — BStB1 1953 III S. 12 = StRK EStG § 6 Abs. 1 Ziff. 4 R 2
Hermann-Heuer, zu § 6 EStG Anm. 43
Urt. v. 3. 7. 1952 — IV 48/52 — BStBI 1952 III S. 256 = StRK EStG § 10 Abs. 1 Ziff. 3 R 7
EFG 1962 S. 103
EFG 1962 S. 53
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Potthoff, E., Zintzen, H., Halft, K. (1949). Die Einlagen der Gesellschafter. In: Handbuch der Gesellschaftsverträge in Personalgesellschaften. Veröffentlichungen der Schmalenbach-Gesellschaft, vol 17. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02559-7_4
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