Zusammenfassung
In dieser Arbeit soll die Diskussion von Personalproblemen in die Produktions- und Kostentheorie, wie sie besonders in den letzten beiden Jahrzehnten in der Betriebswirtschaftslehre entwickelt wurde, eingegliedert werden. Es wird sich zeigen, daß besonders die Theorie der Anpassungsprozesse ein geeignetes Instrument ist, um Probleme aus dem Personalbereich einer Unternehmung zu erfassen. Außerdem erweist es sich als notwendig, die Theorie der Anpassungsprozesse hinsichtlich des Faktors Arbeit zu verfeinern. In den bisherigen Literaturbeiträgen zum Personalwesen war es sowohl unüblich, die Produktions- und Kostentheorie als Rahmen für die Fragestellungen in den Vordergrund zu stellen, als auch eine quantitative Behandlung der Personalprobleme zu versuchen, wie sie für andere Bereiche der Unternehmenspolitik in einer großen Zahl von Beiträgen erfolgte (z. B. Mediaselektion in der Werbeplanung, Verfahrenswahl bei gegebenen Kapazitäten, Standortplanung). Die vorliegende Literatur zur Personalplanung befaßt sich überwiegend mit einzelnen Verrichtungen bei der Personalverwaltung (z. B. Methoden der Personalbeschaffung, die Einführung neuer Mitarbeiter, die Beurteilung von Angestellten), oder es wird beschrieben, welche Einflußfaktoren auf das Leistungsergebnis wirken (1). Aufgrund der Kenntnis der dort genannten Einflußfaktoren werden in dieser Arbeit Alternativen im Personalbereich formuliert und Ansätze zur Wahl einer geeigneten Personalstrategie entwickelt. Die Diskussion der Probleme erfolgt damit vom Standpunkt des Betriebswirtes, dem die Aufgabe zugedacht ist, die Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und auszuwählen, die zur Erreichung des betrieblichen Zieles geeignet sind. Damit wird eine Position bezogen, die von denen der gerade im Personalbereich recht zahlreich angewandten „Hilfswissenschaften“, wie Arbeitswissenschaft, Betriebspsychologie, -soziologie, Arbeitsmedizin, Arbeitsrecht usw. abweicht. Von einigen dieser Wissenschaften wird hier lediglich empirisch ermitteltes Datenmaterial übernommen und gezeigt, wie es in den betriebswirtschaftlichen Kalkül mit einbezogen werden kann; auf diese Weise werden Prämissen der Modelle mit tatsächlichen Gegebenheiten zur Deckung gebracht. Zur Abbildung bestimmter Abhängigkeiten und zum Finden einer im jeweiligen Prämissenrahmen als „optimal“ bezeichneten Lösung werden Verfahren aus dem Bereich des „operations research“ herangezogen (lineare Programmierung, ganzzahlige Programmierung, Warteschlangentheorie, Netzplantechnik).
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Müller-Hagedorn, L. (1970). Personalplanung als Entscheidungsproblem im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Produktionstheorie. In: Grundlagen der Personalbestandsplanung. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 36. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02528-3_1
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