Zusammenfassung
Die methodische Aufgabe der Marktbeobachtung besteht in der Erfassung von Veränderungen im Zeitablauf. Daraus ergibt sich schon der wichtigste Unterschied ihrer Erhebungsweise gegenüber derjenigen der Marktuntersuchung: sie stellt eine planmäßig wiederholte, fortlaufende Erfassung gleichartiger Erscheinungen und Vorgänge zu verschiedenen Zeitpunkten oder in verschiedenen Zeitabschnitten dar, während die Marktuntersuchung jeweils nur eine einmalige Erhebung erforderlich macht. Wird eine Marktuntersuchung wiederholt, so geschieht es weniger, um den inzwischen eingetretenen Veränderungen als solchen nachzugehen, als vielmehr, um die neue Marktstruktur kennenzulernen. Daher ist bei wiederholten Marktuntersuchungen auch der Erhebungsgegenstand durchaus nicht genau der gleiche wie beim ersten Male (es werden neue Fragen oder neue Gebiete einbezogen, andere weggelassen), wogegen bei der fortlaufenden Erhebung für Zwecke der Marktbeobachtung gerade auf genaue Beibehaltung der Fragestellung und des Erhebungsobjektes geachtet werden muß. Dies gilt selbst für die noch junge »Panel«-Methode (s. u.), die äußerlich gesehen zwischen Marktuntersuchung und Marktbeobachtung zu stehen scheint.
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Literatur
Vgl. dazu C. Hundhausen, Marktforschung als Grundlage der Wirtschaftsführung in den Vereinigten Staaten« im 10. Jg. (1938) der Deutschen Fertigware (Teil A, S. 91–110). Siehe ferner J. Schumpeter, a.a.O., Bd. 1, S. 31 ff., sowie W. Stützel, Artikel »Konjunkturbeobachtung«, in: Enzyklopädisches Lexikon für das Geld-, Bank-und Börsenwesen, 2. Aufl. des Handwörterbuchs des Bankwesens, hsg. von M. Palyi und P. Quittner, Bd. I I.
Ober die Technik der Chronik in der Konjunkturbeobachtung siehe Mitchell, Der Konjunkturzyklus, S. 360 ff.
O. Bickel, Das Problem der Modebeobachtung. Ein Beitrag zur Erforschung der »Konsumwandlungen«. Markt der Fertigware, 3. Jg. (1931), S. 11–31. Siehe ferner: O. Bickel, Amerikanische Beiträge zur Modebeobachtung, ebenda, S. 303–308, sowie C. Sandig, Bedarfsforschung, Stuttgart 1934.
Auch bei E. Wagemann, Einführung in die Konjunkturlehre, Leipzig 1929, S. 89, findet sich der Begriff »Methoden des formalen Bewegungsvergleichs«. Er wird dort jedoch nicht streng als Gegenbegriff zu den Methoden des materiellen Vergleichs behandelt, wie dort auch eine besondere Benennung dieser zweiten Gruppe fehlt.
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IfW, Prognosemöglichkeiten im Markt der Hausratware. Markt der Fertigware, 2. Jg. (1930), S. 183 und 232.
Da sich infolge der Kettenmultiplikation die Differenzen multiplikativ kumulieren, müßte die Korrektur eigentlich im Sinne einer geometrischen Reihe vorgenommen werden. Wie Persons selbst angibt, weichen jedoch in den praktisch vorgenommenen Fällen die Ergebnisse nach den beiden Korrekturberechnungen nicht wesentlich voneinander ab. Daher ist das einfachere arithmetische Verfahren vorzuziehen (vgl. hierzu W. M. Persons, Korrelation von Zeitreihen, in: Rietz-Baur, Handbuch der mathematischen Statistik, Leipzig 1930, S. 202 ).
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Die Saisonschwankungen in der deutschen Stromproduktion vor und nach dem Kriege. Bearb. von O. Anderson jun. Schriftenreihe des Instituts für Wirtschaftsforschung, München, Nr. 6., München 1950.
Näheres zu dem genannten Test bei W. Marquardt/W. Striegel: Der Konjunkturtest. Eine neue Methode der Wirtschaftsbeobachtung. Berlin—München 1959.
Es werden heute über 15 000 Fragebogen aus 500 verschiedenen Zweigen in Industrie, Handel und Bauwirtschaft ausgewertet, wie H. Langelütke in einem am 5. 7. 1965 gehaltenen Vortrag ausgeführt hat. Siehe Bericht in: Der Marktforscher, 1965/4, S. 168.
Siehe hierzu die kritischen Anmerkungen zur allgemeinen Wirtschaftsprognose auf mathematischer Grundlage und zur Verwendung des linear programming und der Spieltheorie für Prognosezwecke bei R. D. Crisp, Ziele und Methoden der Verkaufsvoraussagen. In: Die Vorausberechnung des Absatzes. AMA-Schriftenreihe, Bd. III, Düsseldorf 1959.
A. Blind, Das derzeitige Verhältnis zwischen Statistik und Nationalökonomie. In: Das Verhältnis der Wirtschaftswissenschaft zur Rechtswissenschaft, Soziologie und Statistik. Hrsg. v. L. Raiser, H. Sauermann, E. Schneider. Sdzr. d. Ver. f. Socialpol., Bd. 33, Berlin 1964, S. 337.
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© 1966 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Schäfer, E. (1966). Die Verfahren der Marktbeobachtung. In: Grundlagen der Marktforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02527-6_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02527-6_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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