Zusammenfassung
Fritz Schmidt, der langjährige, am 1. Februar 1950 heimgegangene Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, behauptete auf der von ihm zum 22. und 23. Oktober 1948 nach Frankfurt einberufenen und geleiteten ersten Nachkriegstagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft: „An den deutschen Universitäten wird eine wissenschaftliche Disziplin erst dann voll anerkannt, wenn für sie an ihnen seit wenigstens einem Jahrhundert Lehrstühle errichtet sind.“ Trifft diese Behauptung zu, dann werden an diesen Hochschulen die Wissenschaften nicht zunächst nach ihren Erkenntnissen und deren Bedeutung für die Menschheit beurteilt, sondern infolge einer vielleicht aus der Denkweise des Historismus erklärlichen Vernachlässigung der Lebens- und Gegenwartsbedeutung der Disziplinen primär nach ihrem Alter bewertet. Mit anderen Worten: Für diese Beurteilung der Wissenschaften ist gleichsam ihre akademische Anciennität der wichtigste Wertmaßstab.
Der Beitrag beruht auf dem Aufsatz „Die Handels-Hochschule Aachen, ein Versuch zur Verwirklichung der Wirtschafts-Hochschul-Idee“, in: Technik, Wirtschaft, Kultur, Festschrift für Carl-Max Maedge. Düsseldorf 1954, S. 45–57.
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Referenzen
Die Universität Heidelberg wurde 1385, die Universität Leipzig 1409 und die Universität Rostock 1419 gegründet.
Als Quellen für die Daten der Handels-Hochschule Aachen wurden benutzt: Programme der Königlichen Technischen Hochschule zu Aachen für mehrere Studienjahre und Personal- und Vorlesungsverzeichnisse der Technischen Hochschule Aachen für mehrere Semester; Studienpläne der Königlichen Technischen Hochschule zu Aachen für wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung und für Feuerversicherungsingenieure für das Studienjahr 1909/1910, Aachen 1909; Studienpläne für wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung und Spezialstudienpläne für Feuerversicherungsingenieure der Königlichen Technischen Hochschule zu Aachen für das Studienjahr 1913/1914, Aachen 1913; Die wirtschaftswissenschaftlichen Studien-Einrichtungen an der Königlichen Technischen Hochschule zu Aachen, Aachen 1914; Die Technische Hochschule zu Aachen 1870–1920. Eine Gedenkschrift. Im Auftrage von Rektor und Senat herausgegeben von Paul Gast, Aachen o. J. ; insbesondere die Beiträge zu dieser Festschrift von Albert Huyskens: Die Gründung der rheinisch-westfälischen polytechnischen Schule; Paul Gast: Die Verfassung und die Verwaltung; W. Kähler: Wirtschaftswissenschaften; Hermann Lehmann: Die vormals handelswissenschaftlichen Lehreinrichtungen und die Studienstiftung für Wirtschaftsingenieure; Geh. Reg.-Rat Professor A. Wallichs: Die Fünfzigjahrfeier der Technischen Hochschule zu Aachen am 23. Oktober 1920, Aachen o. J. l
Vgl.: Oberparleiter, K.: Handels-Hochschulwesen in Österreich, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 3. Band, Stuttgart 1927, S. 10 ff.•
Hax, Karl: 50 Jahre Hochschule für Welthandel in Wien, in: Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, Neue Folge, 1. Jahrgang (1949), Köln und Opladen, S. 188 ff. 4)
Vgl.: Debes, R.: Handels-Hochschulwesen in der Schweiz, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 3. Band, Stuttgart 1927, S. 32 ff.;
Hax, Karl: Die Betriebswirtschaftslehre an den Schweizer Hochschulen, in : Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, Neue Folge, 1. Jahrgang (1949), Köln und Opladen, S. 37 ff. 5) Für die folgenden Ausführungen dienten als Quellen: Ehrenberg, Richard: Handelshochschulen I. Gutachten von Kaufleuten, Industriellen und anderen Sachverständigen, Braunschweig 1897, und Handelshochschulen II. Denkschrift für die Handelshochschule, Braunschweig 1897;
Lexis: Kameralwissenschaft, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 2. Auflage, 5. Band, Jena 1900, S. 1 ff.;
Weber, Eduard: Literaturgeschichte der Handelsbetriebslehre, Ergänzungsheft XLIX der Zeitschrift für die Gesamte Staatswissenschaft, Tübingen 1914;
Seyffert, Rudolf: Betriebswirtschaftslehre, Geschichte, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 2. Auflage, 1. Band, Stuttgart 1938, S. 932 ff.;
verschiedene Autoren: Handels-Hochschulwesen, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 2. und 3. Band, Stuttgart 1926 und 1927, S. 1557 ff. und S. 1 ff.; Penndorf, Balduin: Wirtschafts-Hochschulen, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 2. Auflage, 2. Band, Stuttgart 1939, S. 2309 ff.
Zur neueren Entwicklung der Wirtschaftshochschulen im westlichen Ausland vgl. Busse von Colbe, Walther : Wirtschaftshochschulen und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultäten, in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 3. Auflage, Band IV, 1962, Sp. 6402 ff.
S. Fußnote 5 auf S. 13.
Vgl. Münstermann, Hans: Christian Eckert t, ein aktiver Förderer des Handels-Hochschulstudiums, in : Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, Neue Folge, 4. Jahrgang (1952), S. 337 ff. Dieser Nekrolog folgt hier auf S. 23 ff.
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© 1963 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Münstermann, H. (1963). Die Verwirklichung der Wirtschafts-Hochschul-Idee. In: Münstermann, H. (eds) Geschichte und Kapitalwirtschaft. Betriebswirtschaftliche Beiträge, vol 1. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02495-8_1
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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