Zusammenfassung
Der Umlauf an festverzinslichen Wertpapieren, die die öffentliche Hand seit der Währungsreform emittierte, steigt fortwährend an. Gleichzeitig wächst der Bestand an Anleihen staatlicher Emittenten. Die vermehrte Inanspruchnahme des Kapitalmarktes durch Bund und Länder bedeutet jedoch nicht gleichzeitig eine zunehmende anleihepolitische Aktivität dieser Emittenten. Wenn auch der ständig sich erweiternde und sich festigende Markt für Rentenpapiere mehr und mehr Anleihen aufnehmen konnte, so zeigt das lediglich einen, nämlich den quantitativen Aspekt anleihepolitischer Möglichkeiten und sagt exakt nichts über die Grenzen, die der Anleihepolitik gesetzt sind. Diese werden erst bei genauer Beobachtung der Vorgänge am Kapitalmarkt, der Verhaltensweisen des anlagesuchenden Publikums und der Analyse der Anleihewirkungen auf Konjunktur und Verteilung offenbar. Daß diese Grenzen nicht immer klar gesehen werden, liegt einerseits an der nicht leichten Überschaubarkeit der Materie und andererseits an der Unbekümmertheit, mit der oft gerade der staatliche Emittent an den Kapitalmarkt tritt. Dabei ist doch die leihweise Beschaffung von Mitteln am Geld- und Kapitalmarkt diejenige Art der Einnahmeerzielung, die am meisten Marktanpassung und wirtschaftliches Verhalten erfordert.
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Hessler, HD. (1964). Einleitung. In: Gegenwartsprobleme staatlicher Anleihepolitik. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1373. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02478-1_1
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