Zusammenfassung
Erst im Laufe der letzten fünfzig Jahre hat sich die Marktforschung zu einem wichtigen Zweig der Wirtschaftswissenschaften entwickelt, ohne daß sie bereits allenthalben in ihrer Bedeutung richtig gewürdigt wird. Sieht sie sich mit ihren Problemen einerseits noch keineswegs im verdienten Umfang wissenschaftlich gepflegt und sind demgemäß die Möglichkeiten ihrer Anwendung als Instrument der Wirtschaftsführung bei weitem nicht ausgeschöpft, so wird sie anderseits von der Wirtschaftspraxis nicht selten in ihrem Leistungsvermögen überschätzt und — jedenfalls einstweilen noch — durch unerfüllbare Erwartungen überfordert, nachdem diese ihr anfänglich mit berechtigter Skepsis begegnet war.
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Literatur
Vgl. hierzu die Übersetzung von Robert Prager, „Neue Grundsätze der politischen Ökonomie oder der Reichtum in seinen Beziehungen zu der Bevölkerung“, Berlin 1901,5.253–255.
Juglar, Clément, „Des crises commerciales et de leur retour périodique en France, en Angleterre, et aux Etats-Unis“, Paris, 1. Aufl. 1860, 2. Aufl. 1889.
Mit bemerkenswerter Klarheit hat neuerdings Andreas Predöhl in seiner Rektoratsrede über „Weltwirtschaft und Europäische Integration“ gezeigt, wie „an die Stelle einer automatischen Steuerung der Wirtschaft durch den internationalen Marktmechanismus die autonome Steuerung der Wirtschaft durch die staatliche Wirtschaftspolitik“ getreten ist. Vgl. „Schriften der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster“, Heft 43, Münster 1960, S. 16. Die Frage: „Gibt es noch einen Konjunkturzyklus?“ behandelt sehr instruktiv Gottfried Haberler, Cambridge/USA, in: Der Volkswirt, Jg. 1960, Nr. 52/53, S. 69 ff.
Vgl. Wissler, Albert, „Der Stand der Konjunkturforschung“, in: Sonderhefte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (Institut für Konjunkturforschung), Neue Folge, Nr. 12, Berlin 1951.
Eine Aufzählung und ausführliche Beschreibung der Institute für Marktforschung gibt Rolf Berth in seinem Buch „Marktforschung zwischen Zahl und Psyche“, Stuttgart 1956, S. 191 ff.
So forderte Altmeister J. F. Schär (1848–1924) in seiner „Allgemeinen Handelsbetriebslehre“ (2. Aufl. 1913, S. 384 und 5. Aufl. 1923, S. 418) die Mitarbeit der Handelswissenschaft an der Lösung der Konjunkturprobleme. — Eine Sonderstellung nimmt, wie in Abschnitt 4, Seite 56 dargelegt, die Beobachtung der internationalen Warenmärkte ein.
Vgl. hierzu Lohmann, Martin, „Der Wirtschaftsplan des Betriebes und der Unternehmung“, Berlin 1928; ferner Henzel, Friedrich, „Marktanalyse und Budgetierung“, Berlin 1933.
Bouniatan, Mentor, „Wirtschaftskrisen und Überkapitalisation“, 1908; Schumpeter, Josef, „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“, 1912 und 1926; Spiethoff, Arthur, Artikel „Krisen“ im Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 4. Aufl., 1925; Mitchell, Wesley Clair, „Business Cycles. The problem and its setting“, 1913 und 1927.
Deutsch-Hirai, „Neues betriebswirtschaftliches Quellenbuch“, 1938, S. 113 ff. In seiner (1932) herausgegebenen Festgabe für Hermann Großmann hat der Verfasser den „marktanalytischen Erkenntniswert der Reichssteuerstatistik” untersucht und in seinem Buch über die „Finanzielle Führung der Handelsbetriebe“ (1936) ein Schema für Marktanalysen im Handel entwickelt.
Im Jahre 1933 gab H. J. Schneider einer kleinen Schrift den Titel „Betriebswirtschaftliche Marktforschung“.
Zur Geschichte der amerikanischen Marktforschung vgl. von Donald M. Hobart „Marketing research practice“ (1949), unter dem Titel „Praxis der Marktforschung“ durch Carl Hundhausen (1952) ins Deutsche übersetzt. Ferner sei auf die Schrift von Otto Schnutenhaus „Die Absatztechnik der amerikanischen industriellen Unternehmung“ (1927) hingewiesen.
Sein als Standardwerk zu bezeichnendes Buch „Grundlagen der Marktforschung“ (3. Auflage 1953) trug in der ersten Auflage (1928) den Titel »Grundlagen der Marktbeobachtung“.
Vgl. die Zukunftsbetrachtung von Harold J. Leavitt und Thomas L. Whisler „Management in the 1980’s“, in: Harvard Business Review, 1958, Vol. 36, No. 6, S. 41 ff., deutsch in der Zeitschrift „Fortschrittlicbe Betriebsführung“, Jg. 1959, S. 77 ff.
Als erfolgsneutral bezeichnet der Verfasser in seinem Buch „Die finanzielle Führung der Handelsbetriebe“, 1936, S. 120 und 154, diejenige Umsatzgröße, bei der der erzielte Bruttogewinn gerade ausreicht, die fixen Kosten des ganzen Jahres (oder Monats) und die durch den jeweils erreichten Umsatz ausgelösten proportionalen Kosten zu decken.
Vgl. den Artikel „Markt, Marktformen, Marktverhaltensweisen“ von Hans Möller im Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 3. Aufl., Band 3, Spalte 3894 ff.; ferner Ernst-Ludwig Lindenstruth, „Marktforschung und betriebliche Absatzpolitik“, Winterthur 1954.
Vgl. hierzu den Artikel des Verfassers über die „Verschmelzung“ im Handwörterbuch der Betriebswirtschaft, 3. Aufl., 4. Band, Spalte 5832 ff., ferner zum Finanzmarkt seine Abhandlung über „Begriff und Inhalt der betrieblichen Finanzwirtschaft“, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 29. Jg. (1959), S. 587 ff.
Vgl. hierzu die Abhandlung des Verfassers „Der Zucker als Gegenstand des Welthandels und der Weltmarktbeobachtung“, in: Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, 11. Jg., (1959), Heft 3. In seinem Buch „Betriebswirtschaftliche Marktforschung“ (1954) hat Erich Schäfer den Kautschukmarkt als Beispiel für Untersuchungen im Beschaffungsmarkt analysiert: Schriften, wie die von Artur Norden „Berichterstattung über Welthandelsartikel“ aus dem Jahre 1909 oder von Ratzka-Ernst „Welthandelsartikel und ihre Preise“ aus dem Jahre 1912 zeigen, daß die Vorläufer dieses Sonderzweiges der Marktforschung ein halbes Jahrhundert und mehr zurückreichen.
Vgl. hierzu von Vershof en-Prösler das „Handbuch der Verbrauchsforschung“, Berlin 1940; ferner von Wilhelm Vershofen „Die Marktentnahme als Kernstück der Wirtschaftsforschung“, Berlin 1959, S. 89.
Vgl. hierzu die vom DIVO-Institut herausgegebene Arbeit „Der Westdeutsche Markt in Zahlen“, Frankfurt a. M. 1958, S. 177.
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Deutsch, P. (1961). Die Problemstellung der betriebswirtschaftlichen Marktforschung. In: Bellinger, B. (eds) Gegenwartsfragen der Unternehmung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02475-0_3
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