Zusammenfassung
Ursprünglich war ein Führer derjenige, der den Weg zeigte, auf dem die anderen folgten. Er führte in dem schlichten Sinne, daß er eine Tätigkeit verrichtete, die von seinen Nachfolgern getreu kopiert werden konnte. In diesem Sinne kann jemand andere auf einem Weg durch die Landschaft führen. Dieser Typus der Führung hat noch kaum organisierende Funktion. Der Führer ist ein Vorbild, dem man folgt. Es ist zweifelhaft, ob wir ein reines Beispiel solcher primitiven Führerschaft in irgend einer, wenn auch noch so einfachen Gesellschaft finden können. Jedoch nähert sich mancher Führer diesem Typus, und tatsächlich fehlt das Element der Nachahmung nur selten ganz. In einer kleinen industriellen Gruppe, wie z. B. der Relaisgruppe, gewinnt dasjenige Mitglied der Gruppe ein Übergewicht über die anderen, das neben anderen Fähigkeiten eine außergewöhnliche Geschicklichkeit bei der Arbeit entwickelt, welche die anderen ebenfalls erreichen möchten. Zeigt die Gruppe Interesse an ihrer Arbeit, dann wird derjenige der natürliche Führer sein, der seine Arbeit nach dem Urteil der Gruppe am besten ausführt. Jedenfalls wird der Führer einer der besseren Arbeiter sein. Befindet sich die Gruppe in heftiger Opposition zu ihrer Betriebsleitung, wird sie dieser entgegenzuarbeiten versuchen. Dann wird der erfolgreiche Aufwiegler der Führer, oder, treffender gesagt, der Rädelsführer der Guppe sein.
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Whitehead, T.N. (1936). Die Entwicklung der modernen Führung. In: Führung in der freien Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02465-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02465-1_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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