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Zusammenfassung

Über den Verlegerberuf, sein Wesen und seinen Sinn ist schon viel geschrieben. Je nachdem ob Wohlwollen oder Abneigung die Feder führte, nörgelnde Besserwisserei oder verständnisvolles Nachempfinden die Gedanken eingab, bewundernde Beobachtungen oder ärgerliche Erfahrungen die Beispiele boten, mußte das Ergebnis recht unterschiedlich ausfallen. Es könnte naheliegen, eine Auswahl solcher Urteile hier zu wiederholen, um etwa den Versuch zu machen, aus jedem das Bestpassende herauszunehmen und ein Mosaik aufzubauen, das ein Jdealbild zu ersetzen unternähme. Solches Beginnen wäre von vornherein zum Scheitern verdammt. Im Wechsel der Zeiten wandeln sich die Aufgaben wie dei Möglichkeiten ihrer Lösung ständig, und zu allen Zeiten ist die Fülle der Aufgaben wie ihrer möglichen Lösungen stets so unerschöpflich, daß die Antwort auf die Frage nie in einer starren Formel einzufangen ist. Und doch ist auch hier in allem Wandel der Erscheinungen über Zeit und Raum ein Bleibendes. Wer danach greift, wer den Ruf vernimmt und das Zeug in sich fühlt, ihm zu folgen, setzt sich immer wieder mit dem Entschluß die selbstgewählte Pflicht, nach bestem Können durch die Tat die unendlichen Möglichkeiten zu verwirklichen, die in der Verlegeraufgabe beschlossen sind. Immer reicht die Wirkensspanne eines sterblichen Menschen aber nur aus, so viel zu erfüllen, als das Schicksal ihm zumißt. Immer wird das Werk geprägt sein nach Anlage und Begnadung seines Schöpfers. So ist das Leben. Daher die Unerschöpflichkeit der Aufgabe, die bunte Vielfalt ihrer Lösungen. Die Frage nach Inhalt und Bestimmung idealen Verlegertums ist nicht anders zu beantworten als durch die lebendige Verlegerpersönlichkeit und ihre Leistung.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1936 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Dreyer, E.A., Schnoor, W. (1936). Von deutschem Verlegertum. In: Friedr. Vieweg & Sohn in 150 Jahren deutscher Geistesgeschichte. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02463-7_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02463-7_4

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00550-6

  • Online ISBN: 978-3-663-02463-7

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