Zusammenfassung
Die mit den Unruhen im Achämenidenreich unmittelbar vor und nach der Thronbesteigung des Darius verknüpften Probleme haben zu wiederholten Malen die Forschung beschäftigt. Während die ältere Forschung die in den Inschriften des Darius vorhandenen Angaben und die in den Hauptzügen mit ihnen übereinstimmenden Notizen klassischer Autoren ohne besondere Kritik als im ganzen historisch richtig hingenommen hat, versuchte der amerikanische Historiker und Orientalist Olmstead im Jahre 1938 eine radikal neue Lösung. Er stellte nämlich die These zur Diskussion, daß der sogenannte „falsche“ Smerdis in Wahrheit kein Magier gewesen sei, sondern tatsächlich der legitime Sohn des Cyrus, der wirkliche Bardiya, der also gar nicht von seinem Bruder ermordet wurde. In Abwesenheit seines königlichen Bruders habe er sich der Macht bemächtigt, sei vom Usurpator Darius mit Hilfe einer verlogenen Propaganda als falscher Thronprätendent hingestellt und vom ihm und seinen Verschworenen dann ermordet worden. Die falsche Propaganda sei allgemeine persische Überlieferung geworden und so von Herodot, Ctesias und Pompeius Trogus (bei Justin) als wahre Tradition übernommen. In seiner Geschichte des altpersischen Reiches, die übrigens, von dem reichen und verdienstlich gesammelten Stoff abgesehen, nicht gerade eine gelungene Arbeit ist, hat er seine Hypothese ohne weiteres als die wahrheitsgemäße Geschichte wiederholt, ohne auf die damit verknüpften Probleme näher einzugehen.
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Erwähnte bzw. diskutierte Arbeiten
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Widengren, G. (1968). Über einige Probleme in der altpersischen Geschichte. In: Meixner, J., Kegel, G. (eds) Festschrift für Leo Brandt zum 60. Geburtstag. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02438-5_35
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