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Ein nicht realisierter Universitätsgründungsplan des 16. Jahrhunderts

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Festschrift für Leo Brandt zum 60. Geburtstag
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Zusammenfassung

In seinem berühmten Werk, Die Entstehung der Universitäten des Mittelalters bis 14001, hat Heinrich Denifle die Unterscheidung zwischen Universitäten mit päpstlichen, kaiserlichen und anderen Stiftungsbriefen durchgeführt, mit dem Ergebnis, daß die meisten bis 1400 gegründeten Generalstudien sich päpstliche Stiftungsbriefe verschafften, um durch die Autorität des Papsttums ihre Privilegien zu sichern und die Anerkennung ihrer akademischen Grade zu erlangen, auch schon, um mit dessen Hilfe ihre Dotierung sicherzustellen oder zu verbessern. Ein päpstlicher Stiftungsbrief besagte nicht, daß die Initiative zur Universitätsgründung von den Päpsten ausging, diese lag auch schon damals teils bei den Schulen selbst, teils bei weltlichen Gewalten verschiedenster Art, die eine Universität errichten und ihr Anerkennung und Privilegien sichern wollten. Während in den romanischen Ländern und in England schon während des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts zahlreiche Universitäten entstanden, setzten die Gründungen im Gebiet des alten Deutschen Reiches erst 1348 mit Prag ein, der bis zum Ende des 14. Jahrhunderts nur noch vier folgten: Wien (1365), Heidelberg (1385), Köln (1388) und Erfurt (1389/92), die beiden ersten landesherrliche, die beiden letzten städtische Gründungen. Erst das 15. Jahrhundert brachte nach Leipzig (1409), das der Initiative der aus Prag abgewanderten deutschen Studenten seine Entstehung verdankte, aber noch im gleichen Jahre eine päpstliche Stiftungsurkunde erhielt, eine Welle territorialer Gründungen, die bis zum Ausbruch der Glaubensspaltung andauerte: Rostock (1419), Freiburg i. Br. (1455/57), Greifswald (1456), Basel (1460, städtisch), Ingolstadt (1472), Trier (1473), Mainz und Tübingen (1477), Wittenberg (1502), Frankfurt/Oder (1506).

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Literatur

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  9. M. Lossen,a.a.O., S. 241. Alles Folgende ist aus den Berichten des Masius entnommen, die Lossen nach den Originalen im Staatsarchiv Düsseldorf abgedruckt hat.

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  10. Vgl. die geschichtlichen Ausführungen bei H. Flatten,Der Häresieverdacht im CIC, Amsterdam 1963, S. 52 ff.

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  15. J. gusta,Die Römische Kurie und das Konzil von Trient unter Pius IV., II, Wien 1909, S. 296.

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Josef Meixner Gerhard Kegel

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© 1968 Westdeutscher Verlag GmbH., Köln und Opladen

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Jedin, H. (1968). Ein nicht realisierter Universitätsgründungsplan des 16. Jahrhunderts. In: Meixner, J., Kegel, G. (eds) Festschrift für Leo Brandt zum 60. Geburtstag. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02438-5_27

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