Zusammenfassung
Grünewald stellt Christus nicht nur im Augenblick seiner Auferstehung, sondern zugleich im Zustand seiner himmlischen Herrlichkeit, im Zustand der Verklärung, dar. Wie es in dem Allelujahvers des Festes der Verklärung heißt: „Er ist der Abglanz des ewigen Lichtes, ein Spiegel ohne Makel und das Abbild seiner Güte.“ 1
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Literatur
Weisheit, 7,26. Vgl. dazu Lateinisch-Deutsches Volksmeßbuch, hrsg. von Urbanus Bomm, Einsiedeln—Köln 1936, S. 1241.
1 ff. 16,1 f f. 1 20,1 ff.
Vgl. hierzu Hubert Schrade,Ikonographie der christlichen Kunst, I, Die Auferstehung Christi. Berlin—Leipzig 1932, S. 6 ff. mit genauen Nachweisen.
Vgl. Schrade,a. a. O., S. 39.
Vgl. hierzu außer Schrade auch Wolfgang Braunfels, Die Auferstehung, Düsseldorf 1951.
Vgl. hierzu Herbert v. Einem,Das Problem des Mythischen in der christlichen Kunst. Deutsche Vierteljahrschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 1935, besonders S. 270 ff.
Vgl. über dieses Bild zuletzt Wolfgang Schöne,Die drei Marien am Grabe Christi. Zeitschrift für Kunstwissenschaft 1954. Mit Schönes Rekonstruktion des Bildes als Mitteltafel, zu der rechts ein Flügel mit der Figur des Auferstandenen zu ergänzen wäre (mit der Bedeutung einer Auferstehung) vermag ich mich nicht anzufreunden. Da die Darstellung der Frauen am Grabe bereits die Bedeutung der Auferstehung hat, kann die Auferstehung rechts nicht noch einmal dargestellt gewesen sein. Wie freilich die Strahlen am rechten Bildrand zu erklären sind, vermag ich nicht zu sagen. Der Vergleich mit der Darstellung des Meisters von Hohenfurth ist nicht überzeugend, da hier beide Darstellungen sich auf einer Tafel befinden und eine Einheit bilden. Dürer hat in seiner Studie zum rechten Flügel des Ober-St.-Veiter Altares (Frankfurt, Städelsches Kunstinstitut) den Auferstandenen allein gegeben. Wie ungewöhnlich aber seine Konzeption ist, geht allein aus der Tatsache hervor, daß Schäuffelein in seiner Ausführung des Altares Dürers Entwurf zu einem Noli me tangere umgebildet hat.
Französischer Privatbesitz. Vgl. Wolfgang Schöne,a. a. O., T. 3.
Vgl. Wolfgang Schöne,Dieric Bouts und seine Schule, Berlin 1938, T. 96.
Vgl. hierzu Dagobert Frey,Michael-Packer-Studien. Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte XV. Die Tafel galt zusammen mit sieben anderen früher als Hauptwerk des sog. Meisters von Uttenheim. Frey dagegen hat sie, wie ich glaube, mit Recht, einem eigenen Meister gegeben, der, älter als der Meister von Uttenheim, durch niederländische und oberitalienische Kunst gebildet worden ist und ci r auf Packer entscheidend eingewirkt hat.
Er zerstörte die Siegel des Grabes nicht, wie er die Siegel des IvL gdtums seiner Gebärerin nicht gelöst hatte.“ Sancti Ephraem Hymni et Sermones, I, S.:’24 ff. Dazu Schrade,a. a. O., S. 9 f.
Frankfurt, Staedelsches Kunstinstitut, ca. 1505. Vgl. Friedrich Winkler, Die Zeichnungen Albrecht Dürers, II, Berlin 1937, Nr. 321.
ca. 1510 entstanden.
Von der Gliedmoss des Menschen“. Entwurf eines Abschnittes zu dem allgemeinen Werk über die Malerei. Albrecht Dürers Schriftlicher Nachlaß. Hrsg. von Ernst Heidrich. Berlin 1920, S. 321 f.
London, British Museum, ca. 1500. Vgl. Friedrich Winkler, a. a. O., I, Nr. 261.
Wien, Albertina. Vgl. Winkler,a. a. O., II, Nr. 487.
Braunschweig, Sammlung Blasius. Vgl. Winkler,a. a. O., II, Nr. 485.
Das Verhältnis Dürer-Grünewald kommt in Schrades Darstellung nicht richtig heraus, offenbar, weil Schrade Grünewalds Darstellung für früher hält. Die Datierung des Isenheimer Altares zwischen 1512 und 1516 ist aber ziemlich sicher. Vgl. W. K. Zülch,Der historische Grünewald. München 1938, S. 140.
Vgl. die Bildbeispiele bei Schrade und Braunfels,a. a. O.
Paris, Sammlung Bonnat. Vgl. Oskar Fischel, Raffaels Auferstehung Christi, Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen 1925. Ders., Raffaels Zeichnungen, Bd. 8, Berlin 1941, Abb. 387. Schrade, a. a. O., Abb. 129.
Fischel,Jahrbuch, a. a. O., S. 192.
Vgl. Ordenberg Bock v. Wulfingen,Raffael Santi, Die Verklärung Christi. Berlin 1946 [Kunstbrief], vor allem S. 10.
Joachim von Sandrart,Academie der Bau-, Bild-und Mahlerey-Künste von 1675, hrsg. von A. R. Peltzer. München 1925, S. 82. Vgl. dazu Zülch,a. a. O., S. 121 f. Ziilch nimmt an, daß die Verklärung sich im Giebel oder Tympanon des Helleraltares befunden habe. Das geht aber aus Sandrarts Bericht nicht hervor und muß hypothetisch bleiben. Warum im Tympanon Wasserfarben (die Sandrart ausdrücklich erwähnt) und wie paßt die Verklärung in das Altarprogramm? Die von Walter Stengel 1952 im Berliner Märkischen Museum entdeckten zweifellos echten Grünewald-Zeichnungen haben nach meiner Meinung mit der Verklärung nichts zu tun. Vgl. Walter Stengel. Der neue Grünewaldfund. Zeitschrift für Kunstwissenschaft 1952.
Vgl. besonders die Illustrationen zum Liber divinorum operum simplicis hominis in Lucca, Biblioteca Governativa, Cod. 1942, Bl. 9 r und 27 v: Makrokosmos und Mikrokosmos. Vgl. Hans Liebeschütz, Das allegorische Weltbild der heiligen Hildegard von Bingen. Berlin 1930, S. 59 ff., T. III und V, und Herbert v. Einem, Der Kopf mit der Binde, Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Heft 37, Düsseldorf 1955. Daß es sich hier keineswegs um bloße Formmotive, sondern um theologisch greifbare Vorstellungen handelt, geht aus dem lehrreichen Aufsatz von Eduard Stommel, )rijieiov èxnr-cúaewç, Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte, Freiburg 1953, S. 23 und vor allem S. 33 ff. hervor, in dem der Zusammenhang der christlichen Logosspekulation mit der platonischen Lehre von der Chi-Gestalt des Logos im „Timaios“ neu beleuchtet wird. Ich hoffe, auf diesen gerade für das Verständnis der „Verklärung” wichtigen Zusammenhang bei anderer Gelegenheit ausführlicher zurückkommen zu können.
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von Einem, H. (1955). Grünewalds Auferstehung Christi aus Isenheim. In: Festschrift der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein — Westfalen zu Ehren des Herrn Ministerpräsidenten Karl Arnold. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02437-8_2
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