Zusammenfassung
In den Jahrzehnt en nach 1870 nahm der koloniale Imperialismus eine stürmische Entwicklung. Getragen von übersteigertem Nationalismus, erschien er als Kampf der technisch fortgeschrittenen Staaten für eine materiell gesicherte Zukunft. Die Furcht, im kolonialen Bereich von rivalisierenden Mächten überrundet zu werden, wirkte als akzelerierendes Moment: Man konnte sicher sein, daß alle Gebiete, die nicht in eigene Hand kamen, über kurz oder lang anderen Mächten zufallen würden! Zudem war, abgesehen von den konkreten Wirtschaftsinteressen einzelner Gruppen, im Zeitalter des Imperialismus der Erwerb kolonialer Gebiete für breite Kreise der Bevölkerung zu einer Frage von nationalem Prestige geworden. Die Ideologisierung der Kolonialpolitik, d. h. die Verquickung nationalistischer Gefühlsaffekte mit realen ökonomischen Interessen, wurde zur wesentlichen Aufgabe kolonialer Propaganda. Die Presse leistete dabei wichtige Dienste.
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Sieberg, H. (1968). Schluß. In: Eugène Etienne und die französische Kolonialpolitik (1887–1904). Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02425-5_5
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