Zusammenfassung
Auf einer Reise nach Innerarabien, im Winter 1951/52, haben die Herren G. und J. Ryckmans, von H. St. J. B. Philby geleitet, unter unsäglichen Mühen eine Reihe südarabischer Inschriften aufgenommen. Sie sind von G. Ryckmans, Le Muséon, 1953, p. 267–317, veröffentlicht worden, und J. Ryckmans hat anschließend, p. 319–342, einen historischen Kommentar dazu geliefert. Fünf dieser Inschriften 1, besonders die letzten drei, sind von solcher Bedeutung für die Vorgeschichte des Islam und für die Verbreitung des Christentums und des Judentums in Arabien, daß ich mich entschlossen habe, sie neu zu bearbeiten.
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Literatur
I, II, IV meiner Zählung sind von G. R. nach Aufnahmen Philby’s in derselben Zeitschrift, 1951, publiziert worden. Sie sind in der neuen Veröffentlichung nicht mehr wiederzuerkennen, da es Philby an Zeit und an der nötigen Apparatur gebrach. Nach der älteren hatte ich I, II fuhr die Festschrift Tschudi bearbeitet. Infolge der neuen, von der mir die Verfasser freundlichst je einen Sonderdruck zur Verfügung stellten, mußte ich meinen Beitrag zurückziehen.
Vgl. J. Ryckmans, L’institution monarchique en Arabie Méridionale avant l’Islam, Louvain 1951.
Einst zum Königreich Qatabän gehörig, das schon früher einmal mit diesem Namen bezeichnet worden ist, WZKM 41 (1934), p. 106.
Die von G. R. gewählte Übersetzung „Araber“ ist mißverständlich, weil man darunter das spätere Volk oder nordarabische Stämme verstehen könnte.
Der in der Inschrift von an-Numära (328) erwähnte Zug des Königs von Hira (150 km südlich Bagdad), eines Vasallen der Perser, nach Nagrän ist nur begreiflich, wenn man ihn in den Krieg von 296–298 setzt.
J. H. Mordtmann und Eugen Mittwoch, Sabäische Inschriften, Hamburg 1931, p. 4 und Anm. 5. Zu den Abessiniern–gleich oben im Text–s. ebenda.
Als zweiter Bearbeiter bin ich etwas freier verfahren; habe z. B. manche nur zur Aufzählung dienende „und“ ausgelassen. (Cain ist unten punktiert.)
Vgl. Werner Caskel, Die Bedeutung der Beduinen in der Geschichte der Araber, Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Geisteswissenschaften, Heft 8, p. 16.
Natürlich, ohne den Fortfall des Stimmeinsatzes Sarahil Sarah’il und die Umsetzung ins Arabische: Yu’minYuha’min oder spätere Mißverständnisse: Abü/i KaribAbikarib zu berücksichtigen.
Vgl. Philby, Motor Tracks and Saba:an Inscriptions in Najd, GJ 116 (1950), p. 211 bis 215, und die Kartenskizze daselbst. Auf der Karte, Bl. Rijadh, ist dieses Gelände noch nicht verzeichnet, auf Bl. Laila `Arwa zwar angegeben, aber geographisch nicht ganz sauber.
Labid, 42,7.
Mengin, Histoire de l’Egypte, Paris 1923, II, p. 510; Philby, Arabia, London 1930, p. 64. Dieses Ma’sal ist Yäqut II, 533 (Därat M., die zitierten Verse gehören aber nicht zu diesem, sondern zu einem anderen D. M. Schlecht Yäqut IV, 394: „Mäsil“) gemeint, weil die `Ugail später zwischen den beiden oben genannten Orten streiften.
So richtig Yägnt s. v.; Tabari III, 1359, 1362. „Sawäd“, Hamdäni, 148, 164, ist daraus durch einen unwissenden Schreiber „verbessert” worden.
Mawdum Damn, en descendant.
d’accord avec; richtiger III, 6: „d’entre“.
Marib.
les moindres de leurs préposés et de travailleurs [et tous] leurs.
ténanciers.
Nagä’id Garir wal-Farazdaq, ed. Bevan, London 1908–09, p. 284,11 — 50,3; 421, 5.
Vgl. Olinder, The Kings of Kinda of the Family of Akil al-Murâr. Dissertation Lund 1927, und meine Bemerkungen dazu in: Die einheimischen Quellen zur Geschichte Nord-Arabiens vor dem Islam, Islamica III, 336 ff.
wmdr. Aber in der ersten Veröffentlichung d. Der Buchstabe kann nichts anderes bedeuten, hat auch mit dem etwas eigentümlichen d in Z. 9 nicht die geringste Ähnlichkeit.
Tu`lubat.
Da der Stammesname in allen nord-und südarabischen Quellen wie in unserer Stelle mit d geschrieben wird, ist das d in Hamdäni wiederum ein, vielleicht dialektisch beeinflußter, Schreiberfehler.
Wüstenfeld, Tabelle B 16, C 16.
So noch bis tief in den Islam, Hamdäni, 162, und dazu Wüstenfeld, Tab. C 17.
Werner Caskel, Die Bedeutung der Beduinen in der Geschichte der Araber, p. 15. Dazu Tabari, Tafsir, VI, 32,7: Ragab Mudar, worauf mich mein Schüler Dr. Strenziok aufmerksam machte.
Wüstenfeld, Tab. I 8.9, K 9, L 9.
Mubtasar der Gamhara Ibn al-Kalbi’s, Ms. Ragip Pa§a, Istanbul, 83. Wüstenfeld, Tab. F 11 (Subai`).
Anhaltspunkte zur Bestimmung der damaligen Streifgebiete dieser Stämme: für Taglib der Vers Nagä’id, p. 454,9 = 1075,6, an den sich die sonst recht unhistorische Erzählung von der ersten Schlacht von Kuläb, um 529, anlehnt. Damals hatten sich die Talaba (Bekr) in den Besitz des früher den Taglib gehörigen Kulab gesetzt und waren entschlossen, ihnen auch Sägir abzunehmen. Kuläb, Mulde im Gebirge Tahlän/Thalân (Karte Bl. Riyadh: Dhalan), Yagüt I, 941; IV, 293 f., etwa 75 km NNW M. G. — Sägir, Ort und Landstrich, etwa 123 km nördlich M. G., Hamdäni, 146, Karte Bl. Riyadh. — Für Tamim und Dabba das spätere Streifgebiet dieser Stämme im Westen (das sich durch den Abzug der Taglib und Bakr erweitert hatte), M. Frhr. v. Oppenheim, Die Beduinen, III, bearbeitet von Werner Caskel, 8, 164. — Für Ta`laba (Bakr) s. zu Taglib.
ed. Axel Moberg, Skrifter Utgivna av kungl. humanistika Vetenskapssamfundet i Lund. VII, Lund 1924, p. CXXXIII.
Die Lage ist auf der Karte Bl. Qizan nicht ganz richtig angegeben, vgl. J. R.
rg`m. Aber die ersten beiden Buchstaben sind ausgemeißelt (G. R.). 4s qrm.
se rua sur.
au loin aussi bien qu’au retour, vgl. aber G. R. zur Stelle.
ils se sont jetés sur (Z. 4 se jeta).
se rua sur?
Et c’est lui que le roi avait placé comme chef pour combattre.
les chefs.
et leurs villes.
contre les troupes expéditionnaires des Abyssins.
réseau.
défende le roi Y. contre.
dommage et falsificateur.
s’étende … ô Miséricordieux, ta miséricorde.
Vgl. Hamdäni, 75: Samir und Hud’iüm im Quellgebiet des W. Rasbän/Haidän und zwar seines südlichen Nebenflusses, des W. Uzeija der Karte, mit Niebuhr’s Reisebeschreibung nach Arabien, Kopenhagen 1774, I, p. 376.
Wüstenfeld, Tabelle 7, 12.
Hamdäni, 92, 94, 97 f.
Labid, 39.64; 47.27.
et sociorum in civitate Negran, Acta Sanctorum, X (Oktober).
Über spätere Unsicherheit in der Lokalisierung, s. L. Forrer, Südarabien nach „AlHamdâni’s Beschreibung der arab. Halbinsel“, Leipzig 1942, 44 Anm. 2.
sn), s. aber G. R. zur Stelle.
s.
lyh(?)`(?) Inn.
win.
kyrn J. R. emendiert wie wir, vgl. G. R. zu Z. 10.
kz’n.
s].
Ereignisse wesentlich anders beurteilt als ich.
Donc se remirent en campagne.
les As’anites(?), aber im Kommentar zur Stelle: As’ar(?).
tandis qu’ils surgirent et se ruèrent.
les Abyssins(?), aber im Kommentar: 100 Abyssins(?).
accabla de traits(?) Ru`úm(?).
et en deux missions dans les parages de.
pourquoi soit notifié de leur part un gage.
Et il fit livraison du gage. Et ils se jetèrent contre eux criminellement, de telle sorte qu’ils donnent garantie.
Et pour toute invasion du sud(?).
à qui était en faveur et à ses frères, et à leurs clients, lorsque marcha une armée contre le roi à M., d’Abyssins.
Par le patron du ciel.
La paix. 91 Qasamlat.
Wüstenfeld, Tab. C 12.
Bei den Einzelheiten dieser Erklärung hat mir mein Assistent, Herr Dr. Gräf, geholfen.
Vielleicht in Ibb abbiegend. Dafür spricht, daß Niebuhr, a. a. O., p. 344, an dem von Udain über die Berge nach Gibla (dicht bei Ibb) führenden Wege Spuren einer alten Pflasterung gefunden hat; dergleichen aber rührt in Südarabien wohl stets aus der vor-islamischen Zeit her.
So vermutet auch J. R. Ich muß aber darauf hinweisen, daß er sonst die Er glaubt, daß sich die Abessinier zu Beginn des Feldzuges in Zafär verschanzt häten und dort noch nach Abschluß der beiden Inschriften stünden. Das ist aber ausgeschlossen, weil wir sonst von einer Belagerungsarmee hören müßten. Er ist offenbar zu dieser Ansicht dadurch gekommen, daß er den Gang des Feldzuges nicht nach den detaillierten Angaben von IV, 4–6 Anfang, beurteilt, sondern nach der summarischen Notiz III, 3–4, wo aus dem eben angeführten Grunde die Reihenfolge der Ereignisse umgedreht worden ist. Er läßt nämlich Sarah’il zuerst nach Muhä ziehen, womit „wahrscheinlich die Kämpfe bei Zmw und R`wm zusammenhingen“, dann von Muhä nach den Festungen aufbrechen, „um die in Zafär stehenden Abessinier von ihrer Heimat abzuschneiden”. Zur Sendung Sarah’il’s nach Nagrän meint er, daß sich dieser auf einer Expedition nach Qarya (nördlich Kaukab) befunden habe, etwa um Truppen zu werben, als er den Befehl es hielt, nach Nagrän zu gehen. In Wirklichkeit geht aus IV,6 eindeutig hervor, daß er diesen Auftrag am Ende der Kämpfe um Muhä erhielt. Nr. IV,6 interpretiert er so, daß zwei Sendungen nach N. fehlgeschlagen seien, und daß der Angriff auf Nagrän noch bevorstehe. Aber jene Sendung heißt doch nur die zweite im Gegensatz zu der ersten von IV,4, vgl. III, 3.6, und ist keineswegs fehlgeschlagen, sondern hat mit einem vollen Erfolg geendet.
Unter der Annahme, daß der Monat der größten Hitze (Du-Qaizân) in den Juli—August und der Dn-Madra’än in den August—September fallen.
Karl Rathjens, Die Pilgerfahrt nach Mekka, Hamburg (1948), p. 41.
Vgl. H. v. Wißmann u. M. Höfner, Beiträge zur historischen Geographie des vor-islamischen Südarabien, Mainz 1952, 88 f.
S. den „Schiffskatalog“, Martyrium Arethae, 247. — Die römischen Schiffe auch bei Ibn al-Kalbi, Tabari I, 926. Der hat diese Notiz von seinem Vater, und dieser verdankt sie den Christen von Hira, von denen er die Königslisten von Hira übernommen hat.
Tabari I, 618.
Sein früherer Name ist nicht sicher bekannt. Nach der südarabischen Tradition lautete er Zur`a, worauf aber wenig zu geben ist. Masrnq, wie er im Book of the Himyarites heißt, dürfte ein Spitzname sein.
S. auch zum Folgenden K. Mlaker, Die Inschrift von Husn al-Guräb, WZKM, 34, 1927, 54–75. Surahbi’il A. wird hier zwar nicht erwähnt, dürfte aber dem gleichen Zweige angehören, wie oben angenommen.
Tabari I, 917–919. Die Sage, in welche dieser Mord eingebettet ist, (und hinter der neben zwei Märchenmotiven die- Geschichte von Josef und dem Weibe des Potiphar steht) ist hier zur Motivierung des Thronwechsels verwendet, weil sonst kein Material dafür vorlag.
G. Ryckmans, Le Muséon 59 (1946), und zu dieser Inschrift die Interpretation von J. Ryckmans, L’institution monarchique, 240–243. Bei Prokop heißt er Esimphaios, in der südarabischen Tradition, Tabari I, 927, 943, Aryät. Das ist aus einer Inschrift aus Aiwa’ verlesen.
In Medina hatten damals noch die Juden die Oberhand.
Man beachte das auffällige Interesse des Königs für die fremden Geistlichen in Nagrän, Book of the Himyarites, p. CIX f., aus einem Abschnitt, der auf einen Augenzeugen zurückgeht.
Etwa durch die Juden und zum Judentum übergetretenen Stämme Abessiniens, die Falaschä?
Martyrium Arethae, 734 ff. — Inschrift von Husn al-Quräb — Tabari I, 927 f.
wdmrn So im Kommentar zur Stelle.
kzl
s’étaient soulevés.
et `Al.
frappérent(?) et ils combattirent.
Et quiconque prit la fuite, le roi (les).
Et s’évanouit comme l’ombre.
Wüstenfeld, Tabelle D 14.
Wüstenfeld, Tab. 7, 12. Gegen Ende des 6. Jh. im Osten bis vor Nagran, Labid 1, 12–13.
Yagnt IV, 480. Vgl Labid, 43.1: … fa-Sargatu (so zu lesen!) fal-Maranatu .. . Die `Aglan Wüstenfeld, Tab. D 18.
Yaqut IV, 70: … bi-batni l-qa`i min Surugin. Da die Dichter Ortsnamen ohne wesentlichen Unterschied in Singular, Dual und Plural gebrauchen, ist Surug derselbe Ort wie Sarga in dem Labid-Vers der vorhergehenden Anmerkung.
In Versen bei Bekri, 252, 348, von islamischen Dichtern, die in dieser Gegend zu Hause sind.
Yaqut II, 304. Auch in dem dort zitierten Verse = Naga’id, No. 95, 33, ist keineswegs ein Halaban bei Nagran, sondern unser Halabân gemeint; denn der Yazid des Verses, den Yagnt oder vielmehr seine Quelle implicite mit dem bekannten Yazid b.`Abd al-Madan von den Bal-Harit bei Nagrân identifiziert, ist, wie aus dem Zusammenhang in Nag. eindeutig hervorgeht, ein Kilabi, und zwar, vgl. Ibn ‘Abd Rabbih, al-`Iqd alFarid, III, yaum 27 am Anfang, Yazid b. as-Sa`iq (von den ‘Amr b. Kilab, deren Streif-gebiet Ende des 6. Jahrhunderts bis vor Halaban reichte).
Max Frhr. v. Oppenheim, Die Beduinen III, p. 127
S. Schon G. Rothstein, Die Dynastie der Lahmiden in al-Hira, Berlin 1899, p. 82.
Es sind natürlich andere als die Glasers, welche infolge III u. IV hinfällig geworden sind.
Die Gründe, aus denen C. Conti Rossini, Storia d’Etiopia, p. 189, 197, und derselbe JS XI. Serie, Bd. 18, p. 31–32, den Feldzug in das Reich der Sage verlegt, scheitern an Snre 105.
Diwan Hudail, 56. Vgl. Wellhausen, Skizzen und Vorarbeiten IV, p. 9 Anm., von dem ich die Übersetzung übernommen habe. Die Einleitung bezieht das Gedicht auf den Elefantenfeldzug. Aber sie beruht nicht auf echter Überlieferung, sondern ist von Gelehrten mit Ausgleich widerstreitender Ansichten und aus Fetzen gefälschter Überlieferungen (Ibn Hisam, 15, 2; 32 pu.; 33,4) zusammengestellt worden. Sie widerspricht auch den Versen, wie schon Wellhausen bemerkt hat.
Von dem durch Judentum und Christentum eingeführten Wortschatz sehe ich hier ab.
Hier spielen freilich die echt südarabischen Stämme hss und hss hinein. Bei anderen Wörtern, zu denen südarabische Stämme vorliegen, ist es nicht zu entscheiden, ob sie selbständig oder unter arabischem Einfluß neugebildet sind, z. B. hi(u)färat, IV 10, hafr, III 1, hlf X, V 8, muhdi`(?), III 11.
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Caskel, W. (1954). Entdeckungen in Arabien. In: Entdeckungen in Arabien. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 30. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02399-9_1
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