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Einige Ansatzpunkte der Militärsoziologie und ihr Beitrag zur Soziologischen Theorie

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Part of the book series: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Sonderhefte ((KZSS,volume 12))

Zusammenfassung

Zu Beginn der empirischen Erforschung des Militärs stand nicht die theoretische Reflexion, sondern die Forderung der Praxis, bei der Lösung zahlloser Einzelprobleme mitzuhelfen. So konnten auch die Forscher der Research Branch erst nach dem Kriege die Fülle des gesammelten Materials systematisch auswerten und in den vier Bänden des American Soldier der Öffentlichkeit vorlegen1. Dieses Werk war aber nicht nur eine in seiner Art einmalige Dokumentation über die amerikanische Armee des Zweiten Weltkrieges, sondern gab auch den Anstoß zur Entwicklung und Überprüfung theoretischer Konzepte und zum Aufbau neuer Forschungsrichtungen. Die Analyse des Anpassungsprozesses und der Auswirkung unterschiedlicher Beförderungschancen führte die Autoren zu ihrer These von der relativen Benachteiligung, wonach für die Unzufriedenheit nicht die absoluten, sondern die im Vergleich zu anderen Personen erlittenen relativen Nachteile ausschlaggebend sind. Robert K. Merton und Alice S. Kitte 2 haben diese These mit dem allgemeineren Ansatz der Bezugsgruppentheorie in Verbindung gebracht. Die Bedeutung der informellen Gruppen für die Stressbewältigung und die Motivation des einzelnen Soldaten wurde nicht nur durch die Untersuchungen der Research Branch, sondern auch durch eine Reihe anderer militärsoziologischer und psychiatrischer Arbeiten sichtbar gemacht3. Die Extremsituation des Kampfes bot eine Gelegenheit, die Probleme der Führerschaft und die Konflikte zwischen persönlicher und Amtsautorität zu erforschen4.

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Anmerkungen

  1. Samuel A. Stouffer u. a., Studies in Social Psychology in World War II. Bd. I: The American Soldier: Adjustment During Army Life; Bd. II: The American Soldier: Combat and Its Aftermath; Bd. IV: Measurement and Prediction, Princeton, N. J., 1949/50; Carl I. Hovland, Arthur A. Lumsdaine und Fred D. Sheffield, Experiments on Mass Communication, Bd. III der Studies in Social Psychology in World War II, Princeton, N. J.,1949.

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  2. Robert K. Merton und Alice S. Kitt, Contributions to the Theory of Reference Group Behavior, in: Robert K. Merton und Paul F. Lazarsfeld, Hrsg., Continuities in Social Research. Studies in the Scope and Method of „The American Soldier“, Glencoe, Ill., 1950, S. 40–105.

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  3. Edward A. Shils, Primary Groups in the American Army, in: Robert K. Merton und Paul F. Lazarsfeld, a. a. O., S. 16–39; Roy R. Grinker und John P. Spiegel, Men Under Stress, Philadelphia, Pa., 1945; Edward A. Shils und Morris Janowitz, Cohesion and Disintegration in the Wehrmacht in World War II, in: Public Opinion Quarterly 12 (1948), S. 280–315.

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  4. Vgl. die Beiträge von Klaus Roghmann und Wolfgang Sodeur in diesem Band.

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  5. Carl I. Hovland, Arthur A. Lumsdaine und Fred D. Sheffield, a. a. O. Hovland war später einer der führenden Mitarbeiter im Yale Communication and Attitude Change Program.

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  6. Über die Entwicklung vgl. Klaus Roghmann und Rolf Ziegler, Militärsoziologie, in: René König, Hrsg., Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd. II, Stuttgart 1969, 5. 514–566; Raymond V. Bowers, The Military Establishment, in: Paul F. Lazarsfeld, William H. Sewell und Harold L. Wilensky, Hrsg., The Uses of Sociology, New York 1967, Kapitel 9.

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  7. Morris Janowitz, The Professional Soldier, Glencoe, Ill., 1960; ders., Hrsg., The New Military: Changing Patterns of Organization, New York 1964; ders. und Roger Little, Sociology and the Military Establishment, 2. Aufl. New York 1965, zuerst 1959; dtsch.: Militär und Gesellschaft, Boppard 1965.

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  8. Vgl. zum folgenden Morris Janowitz, The Professional Soldier, a. a. O., S. 8–13; ders., The New Military, a. a. O., S. 11–31; ders. und Roger Little, Sociology and the Military Establishment, a. a. O., S. 9–26.

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  9. Vgl. hierzu den Artikel von Kurt Lang in diesem Band.

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  10. Daß andere als rein organisatorische Gründe für das System der allgemeinen Wehrpflicht verantwortlich sind, ist selbstverständlich. Die aufgeworfenen Probleme werden davon jedoch nicht berührt.

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  11. Vgl. Jerzy J. Wiatr, Social Prestige of the Military: A Comparative Approach. Conference on Armed Forces and Society, London 1967 (wird veröffentlicht unter dem Titel „Social Prestige of Professional Officers: Approaches to Comparative Studies“, in: Jacques van Doom, Hrsg., Military Profession and Military Regimes: Commitments and Conflicts, Den Haag, in Vorb.). Nach der Höhe des Prestiges, das sie dem Offizier zuerkennen, bilden die sieben Länder eine klare Reihenfolge: Pakistan, Indonesien, Dänemark, Philippinen, BRD und USA, Polen. Das extrem niedrige Prestige, das der Offizier in Polen genießt, weist darauf hin, daß neben dem Industrialisierungsprozeß auch ideologische Faktoren eine wichtige Rolle spielen.

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  12. Vgl. die bei Wiatr angegebenen Untersuchungen. Über amerikanische Verhältnisse berichten Charles H. Coates und Roland J. Pellegrin, Military Sociology: A Study of American Military Institutions and Military Life, University Park, Md., 1965, S. 43–47, sowie die dort angegebenen Erhebungen. Über deutsche Verhältnisse vgl. Karl M. Bolte, Sozialer Aufstieg und Abstieg, Stuttgart 1959, und Friedrich Weltz, Wie steht es um die Bundeswehr? Hamburg 1964, S. 104. Eine Umfrage des Forschungsinstituts für Soziologie der Universität zu Köln im Frühjahr 1967 an Kölner Schulen ergab, daß der Offizier unter dem Volksschullehrer, aber über dem Techniker und Werkmeister eingeordnet wurde. Der Unteroffizier rangierte unter dem Polizeiwachtmeister und an der Spitze der „blue-collar“-Berufe mit abgeschlossener Lehre.

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  13. Vgl. Friedrich Weltz, a. a. O., S. 102 f.

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  14. Ebenda, S. 107 und 111 f.; z. B. würde es 64 Prozent der 16–34 Jahre alten Frauen nicht stören, einen Berufssoldaten zu heiraten, aber 61 Prozent würden es vorziehen, wenn ihr Bekannter beim Ausgehen Zivil trägt.

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  15. Vgl. Elisabeth Noelle und Erich Peter Neumann, Hrsg., Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1965–1967, Allensbach und Bonn 1967, S. 319–321. Beide Merkmale korrelieren mit der Identifikation mit der Soldatenrolle, der erste Indikator jedoch wesentlich schwächer als der zweite. Von denen, die nicht gerne Soldat waren, fühlten sich 32 Prozent überlegen, von denen, die gerne Soldat waren, dagegen 77 Prozent. Hinsichtlich der Bereitschaft, andere als ebenso gute Staatsbürger zu bezeichnen, waren die entsprechenden Zahlen 82 bzw. 63 Prozent. Daß man sich mit seiner Rolle als Soldat identifiziert, erhöht also sehr stark das Gefühl, anderen an Kenntnissen und Fertigkeiten überlegen zu sein, aber führt weitaus seltener dazu, anderen das Prädikat „guter Staatsbürger“ abzusprechen.

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  16. Friedrich Weitz, a. a. O., S. 113.

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  17. Ebenda, S. 139 f.

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  18. Forschungsinstitut für Soziologie der Universität zu Köln, Wehrsoziologische Forschungsgruppe, Die Anpassung des Rekruten an das militärische Leben während der allgemeinen Grundausbildung (Projekt 1966/I), Teil III: Die Bereitschaft zur Weiterverpflichtung, Köln 1968, S. 20 und 23 (unveröffentlichter Forschungsbericht).

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  19. Elisabeth Noelle und Erich Peter Neumann, Hrsg., Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1957, Allensbach und Bonn 1957, S. 307 f.

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  20. Die Angaben stammen aus der bereits erwähnten Untersuchung der Wehrsoziologischen Forschungsgruppe, a. a. O., S. 1. Sie basieren auf zwei Befragungen von Rekruten aus zwölf Ausbildungskompanien des Heeres am Anfang (Oktober 1966) und am Ende (Dezember 1966) der Allgemeinen Grundausbildung. Zwischen diesen beiden Zeitpunkten veränderten 67,8 Prozent ihre Einstellung nicht, 15,7 Prozent „verbesserten“ sie — vom Standpunkt der Bundeswehr aus betrachtet — und 16,5 Prozent „verschlechterten” sie.

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  21. Erving Goffmann, Asylums, Garden City, N. Y., 1961, S. XIII.

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  22. Vgl. Howard Brotz und Everett Wilson, Characteristics of Military Society, in: American Journal of Sociology 51 (1945/46), S. 371–375; Sanford M. Dornbush, The Military Academy as an Assimilating Institution, in: Social Forces 33 (1954/55), S. 316–321.

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  23. Vgl. Sanford M. Dornbusdh, a. a. O.; Roland L. Warren, The Naval Reserve Officer: A Study in Assimilation, in: American Sociological Review 11 (1946), S. 202–211; Anonymous, The Making of the Infantryman, in: American Journal of Sociology 51 (1945/46), S. 378–379; Paul L. Berkman, Life Aboard an Armed-Guard Ship, in: American Journal of Sociology 51 (1945/46), S. 380–387.

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  24. Edward Gross, Primary Functions of the Small Group, in: American Journal of Sociology 60 (1954/55), S. 24–29; Hans-Dieter Weger, Informelle Gruppen in der militärischen Organisation, unveröffentlichte Diplomarbeit, Köln 1969; Alois Rosner, Aspekte informeller Gruppenbildung in der Bundeswehr. Beiträge zur Analyse einer totalen Institution, unveröffentlichte Diplomarbeit, Köln 1968/69.

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  25. Hans-Dieter Weger, a. a. O.

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  26. Walter Korpi, Social Pressures and Attitudes in Military Training, Stockholm 1964. „Positive“ Erwartungen werden hier immer vom Standpunkt des Militärs aus definiert. Selbstverständlich waren die Erwartungen der Vorgesetzten wesentlich positiver als die der angehenden Unteroffiziere.

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  27. Ebenda, S. 224–227.

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  28. Elizabeth G. French. und Raymond R. Ernest, The Relations between Authoritarianism and Acceptance of Military Ideology, in: Journal of Personality 24 (1955), S. 181–191; E. P. Hollander, Authoritarianism and Leadership Choice in a Military Setting, in: Journal of Abnormal and Social Psychology 49 (1954), S. 365–370; Richard Christie, Changes in Authoritarianism as Related to Situational Factors, in: American Psychologist 7 (1952), S. 307–308; Donald T. Campbell und Thelma H. McCormack, Military Experience and Attitudes Toward Authority, in: American Journal of Sociology 62 (1956/57), S. 482–490; R. W. Firestone, Social Conformity and Authoritarianism in the Marine Corps, in: Dissertation Abstracts 20 (1959), Nr. 394; Klaus Roghmann, Dogmatismus und Autoritarismus, Meisenheim am Glan 1966, S. 212–217.

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  29. Walter Korpi, a. a. O., S. 239–245.

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  30. Hans-Dieter Weger, a. a. O.

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  31. Robert L. French, Sociometric Status and Individual Adjustment among Naval Recruits, in: Journal of Abnormal and Social Psychology 46 (1951), S. 64–72.

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  32. Walter Korpi, a.a. 0., S. 167–181.

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  33. Vgl. Mitchell Berkun und Tor Meeland, Sociometric Effects of Race and of Combat Performance, in: Sociometry 21 (1958), S. 145–149.

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  34. James G. March. und Herbert A. Simon, Organizations, New York 1958.

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  35. Vgl. John T. Dailey, A Non-Introspective Approach to the Study of Human Motivation, in: Dorothy Willner, Hrsg., Decisions, Values, and Groups, Bd. I, Oxford, London, New York und Paris 1960, S. 338. Dailey stellte eine starke Abnahme der Weiterverpflichtungsraten in der amerikanischen Marine während des Zweiten Weltkrieges und zu Beginn des Koreakrieges fest. Eine ähnliche Abnahme der Bereitschaft spricht audi aus den Zahlen, die von amerikanischen Studenten berichtet werden. 1950, vor dem Koreakrieg, hielten 44 Prozent die Zurückstellung der Studenten vom Wehrdienst für berechtigt, 1952 dagegen 65 Prozent. Die Legitimität dieser bevorzugten Behandlung versuchte man mit dem Argument zu verteidigen, es handle sich dabei ja nur um eine zeitweise Zurückstellung und um keine endgültige Befreiung. Edward A. Suchman, Robin M. Williams,Jr., und Rose K. Goldsen, Student Reaction to Impending Military Service, in: American Sociological Review 18 (1953), S. 298.

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  36. Samuel A. Stouffer u. a., Adjustment During Army Life, a. a. O., S. 123.

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  37. Ebenda, S. 124.

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  38. Vgl. Henry Zentner, Morale: Certain Theoretical Implications of Data in The American Soldier“, in: American Sociological Review 16 (1951), S. 301.

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  39. Samuel A. Stouffer u. a., Adjustment During Army Life, a. a. O., S. 561.

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  40. R. H. Ahrenfeldt, Psychiatry in the British Army in the Second World War, New York 1958.

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  41. S. L. A. Marshall, Men against Fire, 2. Aufl. New York 1964, zuerst 1947, S. 145–148.

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  42. George W. Baker und Dwight W. Chapman, Man and Society in Disaster, New York 1962, S. 13.

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  43. Eli Ginzberg u. a., The Ineffective Soldier, Bd. I: The Lost Divisions, New York 1959, S. 73.

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  44. Gilbert W. Beebe und Michael E. De Bakey, Battle Casualties, Incidence, Mortality, and Logistic Considerations, Springfield, Ill., 1952, S. 223. Obwohl keine Angaben existieren, lassen es diese Daten doch sehr unwahrscheinlich erscheinen, daß eine Selbstverstümmelung als Mittel, den Fronteinsatz zu vermeiden, sehr erfolgreich war.

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  45. Arnold M. Rose, Neuropsychiatrie Breakdown in the Garrison Army and in Combat, in: American Sociological Review 21 (1956), S. 480–488.

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  46. Arnold M. Rose, The Social Psychology of Desertion from Combat, in: American Sociological Review 16 (1951), S. 614–629.

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  47. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. O., S. 115.

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  48. Ebenda, S. 112 f.

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  49. Roger W. Little, Buddy Relations and Combat Performance, in: Morris Janowitz, Hrsg., The New Military, a. a. O., S. 207–211.

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  50. Andrew F. Henry und Edgar F. Borgatta, A Comparison of Attitudes of Enlisted and Commissioned Air Force Personnel, in: American Sociological Review 18 (1953), S. 669–671. Interessant ist, daß die Mannschaften in allen Fällen härter urteilten als die Offiziere.

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  51. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. O., S. 116 und 141.

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  52. Samuel A. Stouffer u. a., Adjustment During Army Life, a. a. O., S. 456 f.

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  53. Arnold M. Rose, The Social Psychology of Desertion from Combat, a. a. 0., S. 616.

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  54. Eli Ginzberg u. a., The Lost Divisions, a. a. O., S. 104–115.

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  55. Arnold M. Rose, Neuropsychiatrie Breakdown in the Garrison Army and in Combat, a. a. 0., S. 482–484.

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  56. Vgl. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. O., Kap. 7 und 8.

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  57. Vgl. den Artikel von Charles Moskos in diesem Band.

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  58. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. O., S. 380 f.

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  59. Ebenda, S. 81.

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  60. Vgl. Edward A. Shils und Morris Janowitz, Cohesion and Disintegration in the Wehrmacht in World War II, in: Public Opinion Quarterly 12 (1948), S. 282. Auch Untersuchungen über die Wirksamkeit der Propaganda belegen indirekt die Bedeutung der genannten Faktoren. Am wichtigsten waren die Zusicherungen einer ordentlichen Behandlung und genaue Angaben, wie man das Risiko einer Desertion vermindern könnte. Vgl. ebenda S. 302, und Alexander H. Leighton, Human Relations in a Changing World, New York 1949, S. 54 f. Ein im Stil eines offiziellen Dokumentes gehaltener Passierschein mit der Unterschrift General Eisenhowers, der dem Inhaber freies Geleit zusicherte, wurde besonders geschätzt. Vgl. Paul M. Linebarger, Psychological Warfare, New York 1960, zuerst 1948; deutsch: Schlachten ohne Tote, Frankfurt/M. 1960, S. 22 und S. 253–258.

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  61. Stuart Adams, Status Congruency as a Variable in Small Group Performance, in Social Forces 32 (1953/54), S. 16–22.

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  62. Daß Signifikanz und Stärke einer Beziehung nicht dasselbe sind, ist sicher allgemein bekannt. Spätestens bei der Frage nach der praktischen Verwertbarkeit der Ergebnisse taucht die Frage nadi der Stärke einer Korrelation auf. Wenn z. B. die verschiedenen Führungsstile selbst im günstigsten Fall nur etwa 15–20 Prozent der gesamten Varianz zu erklären vermögen, dann sollte eigentlich diese Tatsache allzu optimistische Erwartungen auf ein realistisches Maß zurückführen. Vgl. Michael Argyle,Godfrey Gardner und Frank Ciofi, Supervisory Methods Related to Productivity, Absenteeism, and Labour Turnover, in: Human Relations 11 (1958), S. 24 f.

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  63. David J. Chesler, Neil J. van Steenberg und Joyce E. Brueckel, Effect on Morale of Infantry Team Replacement and Individual Replacement Systems, in: Sociometry 18 (1955), S. 331–341.

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  64. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and its Aftermath, a. a. O., S. 6–8.

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  65. Vgl. Arnold M. Rose, The Social Psydiology of Desertion from Combat, a. a. O., S. 614 f. Audi die Bereitschaft, bestimmte Soldaten als psychiatrische Fälle zu klassifizieren, war sehr unterschiedlich und hing z. B. von der Einschätzung des Personalbedarfes ab. Vgl. Arnold M. Rose, „Official“ versus „Administrative” Criteria for Classification of Combat Breakdown Cases, in: Administrative Science Quarterly 3 (1958/59), S. 185–194.

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  66. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. O., S. 19.

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  67. Ebenda, S. 3.

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  68. Ein Beispiel hierfür ist eine Situation, in der ein Soldat durch sein Verhalten das feindliche Feuer auf die Gruppe verstärkt hat. Ein anderes Beispiel ist die Drohung des Vorgesetzten, die ganze Gruppe für das Vergehen eines einzelnen Soldaten zu bestrafen (vgl. dazu Samuel A. Stou f fer u. a., Adjustment during Army Life, a. a. O., S. 423–429). Wichtig ist selbstverständlich, wie häufig ein einzelner indirekt eine Bedrohung der ganzen Gruppe herbeiführt. Gelingt es dieser, sein Verhalten zu kontrollieren, dann dürfte die Kohäsion der Subgruppe steigen. Gelingt es nicht, dann wird der Zusammenhalt abnehmen.

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  69. Roger W. Little, A Study of the Relationship Between Collective Solidarity and Combat Role Performance, unveröffentlichte Dissertation, Michigan State University 1955. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse erschien unter dem Titel: Buddy Relations and Combat Performance, in: Morris Janowitz, Hrsg., The New Military, a. a. O., S. 195–223.

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  70. Richard W. Seaton, Deterioration of Military Work Groups under Deprivation Stress, in: Morris Janowitz, a. a. 0., S. 225–249.

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  71. Roger W. Little, A Study of the Relationship Between Collective Solidarity and Combat Role Performance, a. a. O., S. 79–82. Von den 6 Soldaten waren 4 Angehörige ethnischer Minoritäten (ein Puertoricaner und 3 Soldaten aus Hawaii) und 2 Berufssoldaten, die sich betont von den Wehrpflichtigen absonderten. Der Minoritätenstatus determinierte jedoch nicht generell die Wahl. Von den 4 Negern erwähnte nur einer als Grund für seine Wahl die Hautfarbe, der Puertoricaner und einer der drei Soldaten aus Hawaii wurde auch von anderen Angehörigen des Zuges gewählt.

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  72. Vgl. Roger W. Little, a. a. O., S. 166. Siehe auch den Artikel von Charles Moskos in diesem Band. Nach seiner Darstellung brach der Kontakt trotz gegenseitiger Beteuerungen fast immer ab, wenn einer der Soldaten in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt war.

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  73. Vgl. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. 0., S. 302–305 und S. 508–518.

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  74. Charles H. Page, Bureaucracy’s Other Face, in: Social Forces 25 (1946/47), S. 88–94.

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  75. S. L. A. Marshall, a. a. O., S. 50–63.

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  76. E. Paul Torrance u. a., Factors in Fighter-Interceptor Pilot Combat Effectiveness, AFPTRC-TR-57–11, ASTIA Document Nr. AD 146407, Lackland Air Force Base, Texas, 1957.

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  77. Robert L. Egbert u. a., Fighter I: A Study of Effective and Ineffective Combat Performers, Special Report 13, Human Resources Research Office, Washington, D. C., 1958.

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  78. Samuel A. Stouffer u. a., Adjustment During Army Life, a. a. 0., S. 420 f.

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  79. Ebenda, S. 419 f.

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  80. Maury D. Feld, Information and Authority: The Structure of Military Organization, in: American Sociological Review 24 (1959), S. 15–22.

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  81. Samuel A. Stouffer u. a.,Adjustment during Army Life, a. a. O., S. 405 und S. 408 f.

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  82. Samuel A. Stouffer u. a., Combat and Its Aftermath, a. a. O., S. 294.

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  83. Eugene S. Uyeki, Draftee Behavior in the Cold War Army, in: Social Problems 8 (1960), 5.151–158.

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Ziegler, R. (1968). Einige Ansatzpunkte der Militärsoziologie und ihr Beitrag zur Soziologischen Theorie. In: König, R. (eds) Beiträge zur Militärsoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Sonderhefte, vol 12. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02349-4_1

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