Zusammenfassung
Das Forschungsobjekt der vorliegenden Studie ist eine Elitegruppe in der afghanischen Gesellschaft, die Akademiker. In fast allen Entwicklungsländern haben die Intellektuellen eine große Bedeutung bei der Bildung eines Staatswesens, bei der nationalen Bewußtwerdung und bei den politischen, ökonomischen und sozialen Entscheidungen ihrer Gesellschaften gewonnen1.
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Anmerkungen
Vgl. Edward A. Shils, Die Rolle der Intellektuellen in der politischen Entwicklung der neuen Staaten, in: G. Eisermann, Hrsg., Soziologie der Entwicklungsländer, Stuttgart-BerlinKöln-Mainz 1968, S. 106–130.
Der Verfasser hielt sich seit Juni 1965 an der Universität Kabul auf, wo er im deutschen Team an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät arbeitete.
Auch im September 1969 wurde eine soziologische Studie über das Bäckerhandwerk, die Prof. René König, Universität zu Köln, durch ein Mitglied des deutschen Teams an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kabul durchführen lassen wollte, ohne Angabe von Gründen plötzlich verboten. Vgl. auch den Aufsatz von Siegfried Pausewang, Empirische Sozialforschung in einem Entwidclungsland (Äthiopien), in diesem Heft.
Über die genauen Zahlen der Mitglieder der einzelnen ethnischen Gruppen vgl. Max Klimburg, Afghanistan, Land im historischen Spannungsfeld Mittelasiens, Wien 1966, S. 107. Zu den ethnischen Splittergruppen gehören auch die in Tabelle 1 genannten Sadat (Mitglieder von „Heiligen-Familien“) und die Belutschen, überwiegend Nomaden.
Es fällt auf, daß das Durchschnittsalter der Akademiker sehr niedrig ist. Dies findet seine Erklärung in dem offiziellen Gründungsdatum der Universität Kabul: 1946. Einige Fakultäten entstanden sogar noch später, so z. B. die Fakultäten für Technik und Landwirtschaft (1956), für Wirtschaft (1957), für Pharmazie (1959) und für Erziehung (1962).
Vgl. Edward A. Shils, Die Rolle der Intellektuellen in der politischen Entwicklung der neuen Staaten, a.a.O., S. 106–130.
Vgl. die Rede des Premierministers Etemadi anläßlich der Studentenunruhen im Sommer 1969 in Kabul, abgedruckt in der Kabul-Times am 29. und 30. Juni 1969, S. 2–4.
Hondrich kommt zu dem gleichen Ergebnis bei afghanischen Studenten, die er an der Universität Kabul befragte. Er stellt fest, daß „sozialer Wandel in einem unterentwickelten Land nicht durch eine neue Art des Denkens der zukünftigen Elite (der Studenten) vorangetrieben wird, sondern durch die Adoption neuer Normen von außen als Ergebnis der politischen Entscheidung zur Entwicklung des Landes“. Vgl. Karl-Otto Hondrich, Die Einstellung afghanischer Studenten zum sozialen Wandel, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 16 (1964), S. 703–726, hier S. 723.
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© 1969 Westdeutscher Verlag GmbH, Köln und Opladen
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Sawitzki, HH. (1969). Alte und Neue Eliten in Einem Entwicklungsland. In: König, R. (eds) Aspekte der Entwicklungssoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02319-7_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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