Zusammenfassung
In weitesten Kreisen begegnet man heute der Auffassung, daß die Zahl der Pflanzenkrankheiten und -schädlinge in ständigem starkem Zunehmen sei. Sorgfältigere Überlegungen führen jedoch zu der Erkenntnis, daß es sich dabei um ein Problem handelt, das keineswegs einfach zu lösen ist, obwohl es von wissenschaftlicher Seite schon wiederholt eingehend diskutiert worden ist. Ich darf dazu auf meinen viel beachteten Vortrag verweisen, den ich auf der 4. Hochschultagung der Landwirtschaftlichen Fakultät Bonn-Poppelsdorf 1950 über die Frage „Steht der Pflanzenschutz in einer Krise?“ gehalten habe. Sehr bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Standpunkt des Schweizer Botanikers Gäumann in seiner „Pflanzlichen Infektionslehre“: „Die Heftigkeit der endemischen pflanzlichen. Infektionskrankheiten nimmt in historischer Zeit in einem Kontinent als Ganzes betrachtet nicht meßbar zu oder ab; nur ihre wirtschaftliche Bedeutung wird größer.“ Und das wiederum hat, wie Unterstenhöfer 1950 überzeugend nachgewiesen hat, seinen Grund darin, daß „ganz allgemein unter sonst gleichen Bedingungen die intensive Bodennutzung durch einen Schädling immer stärker getroffen wird als die extensive”. Unterstenhöfer hat dazu die Thünensche Kreislehre herangezogen, indem er nicht die Entfernung der Lage eines Gutes zum Markt, sondern die Höhe der Schäden in Prozenten, die durch Pflanzenkrankheiten und -schädlinge verursacht werden, variiert hat.
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Braun, H. (1954). Die Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen über die Welt. In: Die Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen über die Welt. Der Beitrag von Genetik und Züchtung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten der Nutzpflanzen. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 32. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02264-0_1
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