Skip to main content
  • 30 Accesses

Zusammenfassung

Als Neuling in diesem Kreise hat mich überrascht, daß sich die Unternehmer anscheinend in die Defensive drängen lassen durch ein Unternehmerbild, dessen Züge aus Anwürfen der Arbeiterschaft und Klischees der Intellektuellen stammen. Ich bin überrascht, denn als Reaktion hätte ich eher offensiven Zorn erwartet, der dem Selbstbewußtsein unternehmerischer Leistung entspringt. Als unmittelbar selbstverständlich hätte ich diese Reaktion erwartet, weil die Leistung, die aus den Ruinen am Kriegsende die jetzige blühende Wirtschaft erwachsen ließ, auf jeden Fall bemerkenswert ist, auch wenn man sie nicht als Wunder romantisiert. Dann aber auch hätte ich sie erwartet, weil das traditionelle Bild des Unternehmers, das Ihnen unerwünscht und peinlich ist, aus Situationen der Vergangenheit erwachsen ist, die heute überholt sind. Angesichts der Trends, die wir in Wirtschaft und Gesellschaft der westlichen, vor allem der amerikanischen Welt, beobachten können, ist das Bild obsolet. Es wird daher zweckmäßig sein, wenn ich einleitend auf einzelne Phänomene hinweise, mit denen das antiquierte Bild zu konfrontieren wäre. Das Bild würde durch solche Hinweise zwar nicht von heute auf morgen aus der Sozialpraxis verschwinden, denn Bilder dieser Art haben ein soziales Momentum, das sie lange über die veranlassende Situation hinaus am Leben erhält, aber vielleicht wird die Konfrontation doch ein freundlicheres Licht auf Schwierigkeiten werfen, die die Unternehmer heute zu bedrücken scheinen. Die Debatte über das Unternehmerbild, der wir gefolgt sind, empfängt ihre besondere Note von der für selbstverständlich gehaltenen Identifikation des Unternehmers mit dem Industrieunternehmer. Die Neigung, die Identifikation zu vollziehen und zu akzeptieren, stammt aus einer relativ natürlichen Weltanschauung, in der wir alle heute leben, nach der es eine Industriegesellschaft gibt, deren großes Sozialproblem der Interessengegensatz und in seinem Gefolge der Machtkampf zwischen Unternehmern und Arbeitern ist.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1964 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Voegelin, E. (1964). Demokratie und Industriegesellschaft. In: Die Unternehmerische Verantwortung in Unserer Gesellschaftsordnung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02256-5_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02256-5_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00343-4

  • Online ISBN: 978-3-663-02256-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics