Zusammenfassung
»In einer letzten abschließenden Etappe seiner inneren Wesensgeschichte muß das Bewußtsein sich erheben über die bloße Einzelheit der Iche, deren jedes bisher schlechthin allein scheint mit sich selbst, allein mit seinen Weltvorstellungen und -strebungen, ganz wie die Leibnizsche Monade. Die bloße Anerkennung fremder Freiheiten im Rechtsverhältnis und die Willensintention des sittlichen Bewußtseins auf Sittlichkeit Anderer und Aller reichen in sich nicht aus, die Isoliertheit wirklich zu überwinden: sie setzen selbst den möglichen und wirklichen Zusammenhang der Individuen voraus. Der sittliche Mensch bliebe mit sich allein und bloß in sich beschlossen wie der Erkennende mit seinen Vorstellungen — wenn nicht das religiöse Leben in uns einen tieferen Zusammenhang uns zur Gewißheit machte und damit unser Wissen von uns selbst als Individuen und unser Freiheitsleben trüge.« 568
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Literatur
Heimsoeth, a.a.O., S. 178.
Ebda.
Heimsoeth, a.a.O., S. 9.
Vgl. nochmals Ritter; Hegel und die Französische Revolution. Köln u. Opladen 1957; S. 32 u. p.
Schon 1863 hat Adolf Lasson die Auffassung der Wissenschaftslehre vertreten, nach der »die Individuen als solche gar nicht zu dem Daseienden« gehören. (Adolf Lasson, Fichte im Verhältnis zu Kirche und Staat, Berlin 1863, S. 24.) Er schreibt ferner: »Die Trennung des einen menschlichen Lebens in eine Vielheit der Individuen ist deshalb ein schlechthin Aufzuhebendes, und das erste Mittel dazu ist die Errichtung des Staates und des Rechtes.« (25) Diese Schwierigkeit der Wissenschaftslehre, das konkret Individuelle zu erfassen, ist neuerdings von Torretti als ein grundsätzliches Problem der Fichte-Forschung stark herausgestellt worden (a.a.O., 113/14). In bezug auf die Nation als Historisch-Konkretes trieb also auch diese grundsätzliche Schwierigkeit Fichte dazu, bei ihr nicht stehenzubleiben, sondern sie mit Menschheitsansprüchen schließlich zum Reich zu erhöhen. Dann wäre die »Humanisierung des Nationalen«, die Torretti als positiv herausstellt, (a.a.O., 113) aber gerade der Ausdruck jener von ihm so betonten Schwierigkeit.
Wie sehr die Entzweiung als Konstituens der modernen bürgerlichen Gesellschaft in ihrer Freiheitlichkeit verkannt wurde, wird in keiner Bemerkung deutlicher, als in der bereits zitierten, daß die Gesellschaft »eine große Familie« werden sollte.
Zu der Aufhebung des Ephoratsgedanken siehe Kapitel III, Anm. 544. Bei Schenkel findet sich die interessante These, daß für den späten Fichte das konstitutionelle Ephorat in ,öffentliche Meinung‘ übergehe. Vgl. Schenkel, a.a.O., 276.
VII, 206.
VII, 466.
Ebda.
VII, 143.
VII, 157.
VII, 157.
III, 202.
III, 203.
Metzger nennt den Gedanken — den er von Schelling beeinflußt sieht — einen solchen vor allem »von historischer Wichtigkeit«, der »alsbald berufen war, sich gegen jede ,Verstandesansicht‘ zu kehren und für eine neue ,höhere‘ Staatsauffassung zum Schlagwort zu werden« (a.a.O., 178). Auch Metzger ist aber der Meinung, daß dieser neue Gedanke für Fichtes eigene Staatstheorie noch keine entscheidende Bedeutung erlangte. Walz hingegen sieht bei Fichte schon völlig die Theorie des romantischen »Einordnungsverhältnisses« verwirklicht (a.a.O., S. 508). Den Beginn des »Organisationsdenkens« in bezug auf den Staat weist er schon bei Kant nach (a.a.O., 505 f). Für Walz ist die »organische Staatsauffassung die morphologische Konkretion des soziologischen Einordnungsverhältnisses« (605). »Organismus‘ wird von Walz, der sich auf Gierke beruft, in Anspruch genommen als »sublimierter, ursprünglich kategorialer Funktionsbegriff«. Daß der Vergleich mit dem biologischen Organismus durchaus — gerade unter dem Aspekt moderner Erkenntnisse wie etwa der der Kybernetik — fruchtbar angewendet werden kann, dazu siehe F. Jonas; Probleme des Staatseingriffs bei wirtschaftlichen Strukturanpassungen. In: Der Staat, Bd. II, 3, 1963, S. 294 f. Während Scholz lediglich von einer Modifizierung des frühen Staatsbegriffs spricht, die er übrigens schon in der ,Bestimmung des Gelehrten‘ von 1794 vorbereitet sieht (a.a.O. 251), ist Torretti der Meinung, daß es sich hier um »eine der wichtigsten Stellen des modernen politischen Denkens« handle. (a.a.O., 77). Damit trifft er sich mit Vaughan, der in bezug auf den Organismusgedanken bei Fichte gleichfalls sagt: »It ist this, that makes the ,Grundlage‘ so memorable a landmark in the history of political thought« (a.a.O., 118). Mit dieser Bemerkung ist der Tatbestand richtig gesehen. Einerseits wird der Organismusgedanke in der Folgezeit seine immense Bedeutung entfalten, andererseits kommt er bei Fichte selbst keineswegs in einer der späteren Bedeutung vergleichbaren Weise zum Tragen, so daß für Fichte selbst Schottky zuzustimmen ist.
Zu Schellings Organismustheorie und der romantischen Staatslehre vgl. Carl Schmitt; Politische Romantik, München und Leipzig, 1925, S. 157 ff. Schmitt vernachlässigt aber die mit der Organismuskonzeption in der ,Grundlage d. N.‘ zusammenhängenden Probleme, Fichte so von den Romantikern in zu großer Entfernung haltend.
Die beste Übersicht über die frühen Auseinandersetzungen Fichtes und Schellings noch immer Medicus, a.a.O., S. 152 ff.
Vgl. etwa VII, 157.
Vaughan betont vor allem die Bedeutung von Fichtes Erkenntnis solcher ,sozialer Interdependenz‘ (a.a.O., 117/18).
Schottky, a.a.O., 194 ff.
A.a.O., 207/08.
Daß Fichtes Ausführungen an dieser Stelle ,sehr unbehilflich‘ seien, merkte schon Metzger an (a.a.O., 179).
591III, 203. 592 Ebda.
Im 1. Teil der ‚Grundlage d. N.‘ findet sich der Begriff »Gattung‘ in den anthropologischen Corollaria zum zweiten Hauptstück (III, 80–81). Im zweiten Teil, vor allem im ,Grundriß des Familienrechts‘ gerät ,Gattung‘ aber schon in die Nähe von ,Naturzweck‘. Vgl. III. 305 ff.
VII, 35.
Ebda.
VII, 37.
Schenkel, a.a.O., S. 214.
Ebda.
Wallner. a.a.O., 149. Kritischer steht Metzger dem Auftauchen der »universalistischen Stimmung« in den ,Grundzügen‘ gegenüber. (Vgl. a.a.O., 130.) Walz hingegen schließt sich enthusiastisch der neuen »freudigsten Staatsbejahung« Fichtes an (a.a.O., 567).
VII, 37.
Ebda.
Vgl. dazu Theodor Geiger, a.a.O., S. 48 ff., wo er die Inadeaquanz der emotionalen Hinwendung zu »Gruppen zweiter Ordnung« aufweist.
VII, 144.
VII, 146.
Ebda.
VII, 144.
VII, 147.
Die umgekehrt transitive Verwendung der Redensart: ,aus der Art schlagen‘ stammt von Bertolt Brecht.... Da hilft kein Fluchen und Klagen sie sind aus der Art geschlagen. Er schlägt sie zurück in die Art. Brecht, Furcht und Elend des 3. Reiches. 9.
V, 161.
Ebda.
Der Gedanke läßt die spätere ,List der Vernunft‘ Hegels anklingen. Diese, von HegelGegnern im Allgemeinen in ihrer systematischen Bedeutung stark überschätzte ,List der Vernunft‘ ist, wie aus dem Folgenden ersichtlich, bei Fichte wegen der nationalistischen Fixierung weit folgenreicher für das Denken.
»... und wir können deshalb den Staat, besonders den in jedem Zeitalter als Staat vollkommensten, zugleich als den Sitz der höchsten Kultur des jeweiligen Zeitalters betrachten. ... der Staat befindet sich deshalb schon durch den Zweck seiner Selbsterhaltung in natürlichem Krieg gegen die ihn umgebende Wildheit.« VII, 162.
Ebda.
Die Glieder dieser Analogie wären Ich-Andere Iche und Nation-Andere Nationen. Für die Nation gilt aber, daß die eigene immer schon als die Eigentliche aufgefaßt ist; der systematische Zusammenhang des ursprünglichen ‚Ich‘ mit dem Zwingherrn des späten Fichte scheint durch diese Analogie einmal mehr bestätigt zu sein.
Mit Lasks immer wieder zitiertem Buch ,Fichtes Idealismus und die Geschichte‘ setzt sich Torretti ausführlich auseinander (a.a.O., 125 ff. und 153 ff.) Entgegen Lasks These von Fichtes konsequenter Lösung des Problems der Geschichte aus seinen eigenen Voraussetzungen besteht Torretti auf der Unausgetragenheit des Problems bei Fichte. Neuerdings hat Heimsoeth Fichtes Verhältnis zur Geschichte untersucht. (H. Heimsoeth; J. G. Fichtes Auf Schließung der gesellschaftlich-geschichtlichen Welt. In: Studi e Ricerche di Storia della Filosofia. Torina 1962) Heimsoeth schreibt: »Aber er ist der erste und, nach der Radikalität des metaphysischen Ansatzes, Einzige, welchem Geschichte ... ein und alles war.« (11) Aber es bleibt doch die Frage, ob, beim Ausgehen von dem revolutionären Ansatz, Geschichte in konkretem Verstände in den Blick kommen konnte und in eben diesem Sinne schreibt Heimsoeth: »Das große Zeitereignis der Französischen Revolution ... erregte beim jungen Fichte das Verlangen, menschlich-gesellschaftliche Zukunftsmöglichkeiten zu entwerfen (aufforderndes Entwerfen aus autonom gewordener Einsicht heraus). Das war und blieb immer der eigentliche Ursprung in Fichtes Erfahren und Begreifen der Geschichte« (a.a.O., 12). Ausführlich zu dieser spekulativen‘ Geschichtsauffassung jetzt auch: Klaus Hammacher; Comment Fichte accedé à l’histoire. In: Archives d. Phil., Tome XXV, Cah. III-IV 1962, S. 388 ff.
VII, 174.
VII, 180.
VII, 533.
VII, 162; vgl. Anm.
Vgl. dazu auch Scholz, a.a.O., 137.
VII, 208. (Hervorgeh. von mir)
Leider kommt auch dieser Ansatz systematisch durchaus nicht zum Tragen.
VII, 208.
VII, 208. In bezug auf den ,Handelsstaat‘ hatte schon Rehberg geschrieben: »Die Vervollkommnung aller Anstalten, durch welche sich die Staatsgewalt in den Besitz einer vollständigen Direction aller Kräfte ihrer Untertanen zu setzen sucht, arbeitet nicht allein allen vernünftigen Zwecken einer wirklich weisen Regierung entgegen, sondern verfehlt auch gänzlich ihre eigenen Zwecke.« (Rehberg, Sämtl. Schriften, Hannover 1826, Bd. 4, S. 283.) Wagner stellt in seiner ausgezeichneten Arbeit heraus, daß Hardenberg, von Kant und Fichte beeinflußt, diese Konsequenz des Gleichheitsgedankens betont, insofern ihm »die Französische Revolution ... den Beweis der militärischen Überlegenheit Frankreichs infolge der Aufhebung der Privilegien« lieferte. (Wagner, a.a.O., 35.) Die Konsequenz der Gleichheitsforderung für das militärische Potential stand sicher auch bei Fichte zu dieser Zeit im Vordergrund. (vgl. weiter unten) Torretti hebt gleichfalls diese Neubegründung der Gleichheitsforderung aus der politischen Theorie der Selbstbehauptung als eine der außerordentlichsten Stellen in Fichtes Werk hervor (a.a.O., 132).
VII, 208.
VII, 210.
Ebda. Hier wird deutlich, wie die Aufhebung der Entzweiung, die auch in seiner Theorie, soweit sie adaequate Theorie der neuzeitlichen bürgerlichen Gesellschaft war, gesetzt ist, das eigentliche Anliegen des späten Fichte ist. Der »innigen Durchdringung des Bürgers vom Staate« entspricht von der Seite der Subjektivität her die ,innige Durch dringung des Staates‘ vom Einzelnen her in der ,Liebe‘zu Vaterland und Nation. Vgl. weiter unten.
VII, 210.
IV, 414: »Wenn sich nun hinterher doch zeigte, daß es nicht Ernst gewesen wäre, wenn nach Errettung im Kampfe die Selbständigkeit der Nation abermals dem Vortheile der Herrschernation aufgeopfert würde, wenn sich zeigte, daß der Herrscher zwar wollte, daß für seine Herrschaft das edelste Blut des Volkes flösse, er dagegen für die Selb- :ständigkeit des Volkes seine Herrschaft nicht wagen wolle; so konnte unter einem solchen der Vernünftige durchaus nicht bleiben. «Hier zeigt sich auch in der ,Staatslehre von 1813‘ wie sich der revolutionäre Impuls Fichtes in der Tat bis zuletzt durchhält, was aufzuweisen und Fichte auf diese Weise als den großen Denker der Revolution zu zeigen das Anliegen des Werkes von Léon ist.
YII, 552. Wenn unten der späte Fichte als der philosophische Napoleon — analog zum philosophischen Jakobiner — charakterisiert wird, so sei hier schon im voraus darauf verwiesen, daß sich für Fichte selbst in dem späten Fragment das Selbstverständnis als Stifter einer neuen Religion aufweisen läßt. Vgl. dazu vor allem das in diesem Punkt ausgezeichnete Buch von Arnold Gehlen: Deutschtum und Christentum bei Fichte, Berlin 1935.
IV, 430.
IV, 430. Dies ist der eigentliche Punkt, an dem die Ideologisierung von Fichtes Denken nach 1800 anknüpfen muß, insofern er in ein Dualisieren verfällt, das, wie jedes ideologische Konzept, etwas vom Atavismus der alten Sündenbocktheorie hat.
»Fichte philosophiert immer nur aus Gelegenheit — auf jedes Incitament; hat eine unendlich große philosophische Erregbarkeit.« So Friedrich Schlegel über Fichte. Schlegel, Werke, Hrsg. von Ernst Behler, München, Paderborn, Wien 1963, Bd. 18, S. 251. Wilhelm Wundt schrieb 1890 in diesem Sinne: »Wie in der ersten Periode die Fichtesche Lehre die Sturm- und Drang-Periode verkörpert, so die zweite den Geist der Befreiungskriege.« (Wundt, Über den Zusammenhang der Philosophie mit der Zeitgeschichte. In: Deutsche Rundschau 1890, S. 36)
VII, 30.
VII, 154.
VII, 171.
VII, 183 steht ,Politik‘ noch einmal in der technischen Bedeutung der früheren Verwendung. »Politisch‘ in der Annäherung an ,staatlich‘ aber dann gleichfalls VII 160, 196, 198, 200. VII, 452: ‚politische Selbständigkeit‘ im Sinne von ‚staatliches Eigenleben.‘
III, 248.
III, 249.
III, 249.
VII, 165. In dem fragmentarischen Entwurf zu einer politischen Schrift vom Frühjahr 1813 (VII, 546 ff.) trifft Fichte die für seine späte politische Theorie wichtige Unterscheidung des ‚wahren‘ Krieges, der ,Volkskrieg‘ sei vom ,Krieg der Landesherren‘. (VII, 551) In diesem Fragment, das unmittelbar nach dem Aufruf ,An mein Volk‘ geschrieben ist, kommt der revolutionär-demokratische Ansatz Fichtes noch einmal voll zum Tragen. Vgl. dazu aber Abschnitt III, 3, b dieser Arbeit.
III, 249.
VII, 166.
VII, 169.
VII, 170. Diese ‚zufällige‘ Koordinierung des in dieser ,Liebe‘ entflammten ,Gemüthes‘ verlegt den Akzent der politischen Theorie doch wieder sehr stark auf dieses, vor allem, wenn es weiter heißt: »Diese Liebe, so wie sie das einige Unvergängliche ist und die einige Seligkeit, so ist sie auch die einige Freiheit; und nur durch sie wird man der Fesseln des Staates, sowie aller anderen Fesseln die uns hienieden drängen und beengen, erledigt. Wohl den Menschen, daß sie für diese Liebe nicht die nur langsam sich vorbereitende Vollendung des Staates zu erwarten haben sondern in jedem Zeitalter und unter allen Umständen jedes Individuum sich zu ihr erheben kann.« Dieser Freiheitsbegriff des späten Fichte wurde von Oestereich als Überwindung der »artfremden liberté« gefeiert. (Oestereich, a.a.O., 95 u. 96.) Zu dieser Umfunktionalisierung der revolutionären Begriffe im Denken Fichtes vgl. Hermann Lübbe, Politische Philosophie in Deutschland, a.a.O., 196 ff.).
Fichtes: »Über Machiavelli als Schriftsteller und Stellen aus seinen Schriften« erschien zuerst im Sommer 1807 in dem ersten Heft der von Ferdinand von Schroetter und Max von Schenkendorf herausgegebenen »Vesta«.
Einen Abriß der Deutungsgeschichte dieses Aufsatzes gibt Freyer: Über Fichtes Machiavelli-Aufsatz, Leipzig 1936.
Freyer, a.a.O., S. 4.
Freyer meint a.a.O., S. 5 noch, daß die Bedeutung dieses Aufsatzes vor allem darin liege, daß Fichte hier »zum ersten Male den Machttrieb des Staates als natürlichen und heilsamen Lebenstrieb anerkannt und in den Zusammenhang seiner sittlichen Weltanschauung eingestellt habe. »Abgesehen von der Problematischen Verwendung von ,Trieb‘ in diesem Zusammenhang sei hier verwiesen auf die Darstellung des politischen Selbstbehauptungsgedankens schon aus den ‚Grundzügen‘. Insofern ist Walz zuzustimmen, wenn er gegen die älteren Interpretationen den engen systematischen Zusammenhang des Machiavelli-Aufsatzes mit Fichtes anderen Werken behauptet (a.a.O., 612).
III, 428.
VII, 165.
Vgl. etwa III, 423 mit den hier aus den ,Grundzügen‘ dargestellten Gedanken der nationalen Selbstbehauptung.
III, 428.
II, 427.
Ebda.
VII, 7.
Ebda.
VII, 532.
III, 229.
Der Hegemonieanspruch erscheint vor allem in den letzen Seiten des ,Entwurfs‘ (VII, 571 ff.) als Bildungsanspruch und Hoffnung für die Zukunft. Politisch aber ergibt sich dann doch das Postulat des ,Deutschen Reiches‘. Das Problem von Fichtes Begriff der Nation und seiner weltbürgerlichen Dimension ist bekanntlich ausführlich von Meinecke behandelt worden. (Weltbürgertum und Nationalstaat, 7. Aufl. München u. Berlin 1928, S. 93 ff.) Mit Recht weist M. auf die, aus dem revolutionären Ansatz erwachsende weltbürgerliche ‚Vernunftnation‘ hin. Aber obgleich er andererseits das politisch-konkrete Element etwa des Machiavelli-Aufsatzes stark hervorhebt, kommt es bei ihm nicht zu einem Zusammendenken des ‚gesellschaftlichen‘ und des ‚politischen‘ Nationbegriffs. Metzger, der sich an Meinecke anschließt, möchte den letzteren sogar als Fichtes Denken völlig fremd ansehen (vgl. a.a.O., 188): er weist darauf hin, daß Fichte bereits im ,Handelsstaat‘ »den ethischen Wert des nationalen Elements« betone. Daß der ‚gesellschaftliche‘, also weltbürgerliche Charakter des Nationbegriffs erhalten bleibt, hindert Fichte ja nicht, ihn mit dem politischen zusammenzubringen, eben weil er Gesellschaft und Staat nicht trennte. Das hatte aber zur Folge, daß einerseits dies Weltbürgerliche zum politischen Anspruch wurde, der andererseits als dieser auch zur Weltgeltung streben mußte. So gehen die ganzen Ansprüche ernsthafter Autoren, Fichtes Nationalismus politisch zu entschärfen, und ihn zum ,ethischen‘ und ,Bildungs‘-Nationalismus zu interpretieren, an der einen Seite von Fichtes Nationbegriff vorbei, die die chauvinistische Inanspruchnahme Fichtes doch wohl nicht so inadaequat machte. So schreibt Richard Kroner 1920 (Der soziale und nationale Gedanke bei Fichte, Freiburg und Leipzig 1920): »... so ist er auch der Erste, der den Gedanken der Nation mit philosophischem Inhalt erfüllte, indem er in ihm den Reichtum und die Idealität des Menschheitsgedankens wiederfindet« (13). Ein weiteres Beispiel für die nur ‚gesellschaftliehe‘ Interpretation des Nationbegriffs, die ja selbst durch dessen immer auch politischen Charakter auch bei besten Absichten doch in ein nationalistisches Licht gerät, ist Julius Binders Aufsatz: Fichte und die Nation, Logos, X, 1922. Fichte habe Nation »als eine unzerstörbare Wesenheit begriffen« (306) die »Reden‘ sind demnach »eine Offenbarung der ewigen Vernunft« (307), deren Zusammenhang mit der Wissenschaftslehre‘ Binder ständig hervorhebt. Walz vertritt dagegen schon nationalistisch im negativen Sinne die These, daß Fichtes Nationbegriff noch unvollkommen sei, insofern »er mit seinem niemals abgelegten rein rationalem Begriffsapparat die letzten individualistisch-organischen romantischen Erlebniswerte der Gemeinschaftsidee des Einordnungsverhältnisses nicht völlig zu meistern imstande ist« (a.a.O., 646). Ferner: »Die letzten irrationalen Kräfte der Rasse, der Blutsgemeinschaft zu erfassen, ist dieser Rationalist niemals imstande« (647). Haymann hatte 1924 das ,Nationale‘ als die eigentliche Leistung Fichtes hervorgehoben. Der Kosmopolitismus des späten Fichte widerspreche nicht dem des frühen (a.a.O., S. 91). Auch hier ist die Gefahr aus der Politisierung des späten Nationbegriffs Fichtes nicht gesehen, der in undifferenzierter Vorwegnahme Hegels nur die eigene Nation als ‚Geschäftsträger des Weltgeistes‘ gelten lassen wollte. 66i Nirgendwo scheint Fichte sich von seinem Ausgangspunkt so unvermittelt weit entfernt zu haben, wie in NW III, 426/27. Das Ausspielen von ,Nation‘ gegen ,Menschheit‘ würde, als solches verstanden, den Machiavelli-Aufsatz Fichtes in der Tat in unglaublicher Weise aus Fichtes ganzem bisherigen Denken herausheben. Wäre nun dies ein Grund, ihn entweder zu vernachlässigen oder ihm gerade die höchste Bedeutung zuzumessen, so zeigt eine genauere Betrachtung der Stelle, daß ,Menschheit‘ in dem dem Fürsten in den Mund gelegten Argument in einer anderen Bedeutung steht als ‚Menschheit‘ im Sinne des Ansatzes von Fichtes Denken. Diese scheint gerade mit Nation verbunden, jene aber wird deutlich, wenn es im Text heißt: »Ich habe an Menschheit, ich habe an Treue und Redlichkeit geglaubt« und etwas weiter sogar: »er habe an Menschen geglaubt«. Dagegen stehen in dem Argument auf Seiten der ,Nation‘ »die edelsten Besitzthümer, welche die Menschheit in tausendjährigem Ringen erworben hat . . .« (NW III, 427). Dieser Sinn von ,Menschheit‘ auf dem hier das Gewicht liegt, fällt aus dem bisherigen Denken Fichtes keineswegs heraus — insofern die Menschheit in der Nation bereits vorbereitet ist, jener ist aber nur ein, auch in Fichtes Sinne, undeutlicher Sprachgebrauch.
VII, 383.
VII, 384.
Ebda.
Ebda.
Vgl, oben, S. 234, A. 3. Zur Frage des Nationalismus auch bei den Zeitgenossen Fichtes vgl. vor allem Meinecke, a.a.O. Außerdem sehr gut Binder, a.a.O., 283 ff. und auch Haymann, a.a.O., 89 f und 109 f.
Die Zusammenhänge sind von Fichte sehr genau erkannt worden. Vgl. VII, 571/72.
VII, 392/93.
Vgl. VII, 568/71.
Vgl. auch VII, 528. Vgl. dazu auch Meinecke, a.a.O. 59 u. 130.
VII, 432.
Vgl. VII, 546.
Vgl. VII, 538.
VII, 327.
VII, 80.
VII, 327.
Vgl. auchAnm. 1, S. 304.
Schon Zeller schrieb dazu: »... auf diese etwas zweifelhafte Deduktion gründet Fichte den Anspruch, welcher ihm in Wahrheit naturlich als patriontisches Postulat vor aller Deduktion feststht (a.a.O. 171). Zum Problem vgl. etwa auch Meinecke, a.a.O., 85. Eine: Kritik der abstrusen Sprachtheorie Fichtes kann seiner Einsicht in die historischen Zusammenhänge von Bildung und Nation nichts an Bedeutung nehmen.
VII, 328.
VII, 319.
VII, 325.
VII, 359.
H. Kohn, Die Idee des Nationalismus, Frankfurt/M. 1962, S. 9: »Nationalismus ist undenkbar ohne die Idee der Volkssouveränität, ohne eine grundsätzliche Überprüfung der Stellung von Herrscher und Beherrschten, von Klassen und Kasten.« Für diese Zusammenhänge vgl. auch Meinecke, a.a.O., 10/11, 25, 45, 69. Mehnert hebt ebenfalls völlig zu Recht die revolutionäre Komponente im Begriff der Nation stark hervor. Erschreibt u. a., Fichte sei der Auffassung: »... daß letzten Endes nur die Demokratie den einzelnen Staatsbürger als Mitglied der Nation mündig macht« (a.a.O., 22).
Kohn, a.a.O., 551.
Die Konzentration auf einen nationalen Gegner hat immer eindeutige Entlastungsfunktionen; innenpolitische Schwierigkeiten werden durch außenpolitische Provokationen überspielt. Die ,eindeutigen Verhältnisse’, die schließlich der Krieg schafft, können der an die Kompliziertheit zivilisatorischen Lebens nicht angepaßten Subjektivität ausgesprochen als ,Befreiung‘ erscheinen. Vgl. dazu eingehend H. Lübbe, Politische Philosophie in Deutschland, Basel-Stuttgart, 1963, Vierter Teil, Die philosophischen Ideen von 1914.
VII, 394.
II, 233.
Ebda.
III, 234; vgl. dazu auch VII, 532/33; VII, 389; VII, 373/74.
Vgl. VII, 266; NW II, 250.
VII, 374.
VII, 373.
VII, 375.
VII, 140. Daß ,totgläubige Philosophie‘ ein »Hieb gegen Schelling und die Naturphilosophie« sei, schrieb schon Zeller, a.a.O., S. 172.
VII, 486.
VII, 499. Vgl. auch NW III, 266; VII, 506. Die entfremdete Subjektivität mußte mit ihrem — die Gewalt ablehnenden — Veränderungswillen beim Problem der Überwindung der Entfremdung durch Erziehung notwendig auf ihren Vernunftstaat als den Erzieher kommen, da sie das Vertrauen in alle bestehenden Institutionen verloren hatte. So bestand Fichte durchaus darauf, Schüler wie Studenten aus der bürgerlichen Erwerbswelt zu separieren. (Vgl. dazu Schelsky, Einsamkeit ..., a.a.O., 99 ff.). Die Ungeduld des Reformators und die Zwiespältigkeit eines ‚Elternrechts‘ in einer als ,System der Bedürfnisse‘ konstituierten Gesellschaft sind auch für alle gegenwärtige Erziehungstheorie ein Dilemma. Heimsoeth geht vor allem in dem bereits zitierten Aufsatz J. G. Fichtes Aufschließung der gesellschaftlichen Welt‘ auf das Problem der ‚Aufforderung‘ein. Für ihn ist sie »Der Urbezug von Ich zu Ichen, reale Wechselwirkung zwischen Freiheitswesen, zwischen den Zentren von Spontaneität« (a.a.O., 9). In dieser Verallgemeinerung auf die gesamte soziale Interdependenz kommt aber doch wohl die Kernbedeutung der ‚Aufforderung in der Erhebung zur Freiheit‘, die pädagogische, zu sehr aus dem Blick. (Vgl. dazu auch Kap. II dieser Arbeit.) Vgl. Talmon, a.a.O., S. 1/2. Hier trifft Fichte eindeutig mit der von Talmon ,Die Ursprünge der totalitären Demokratie‘ genannten Theorie der Jakobiner und Babeufs; seine politische Theorie fügt sich eben dieser Tradition ein.
VII, 574.
VII, 280.
Talmon, a.a.O., S. 2.
Ebda.
»Das Paradox der totalitären Demokratie liegt in ihrer beharrlichen Behauptung, sie seien vereinbar. Sie stellt das von ihr proklamierte Ziel niemals als eine absolute Idee hin, die außerhalb des Menschen und apriori besteht, sondern betrachtet es als immanent in der Vernunft und im Willen des Menschen, als die Gewähr für die vollste Erfüllung seiner wahren Interessen, als Garantie reiner Freiheit.« Talmon, a.a.O., S. 2.
VII, 284. Vgl. Anm. 3.
Talmon sieht den Unterschied der liberalen und der totalitären Demokratie wesentlich darin, daß in der ersten Freiheit ,eher negativ‘ formuliert sei, in der zweiten jedoch positiv ausformuliert ist in einem »Modell der Gesellschaftsordnung, das alle anderen Möglichkeiten verneint«. Talmon, a.a.O., S. 2.
VII, 281.
Ebda. Ohne den systematischen Zusammenhang zu erkennen, sah schon Kuno Fischer in Fichtes »despotischer Erziehungssucht« ein »illiberales Element«. (K. Fischer, Fichtes Leben, Lehre und Werke, 3. Aufl. Hamburg 1900, S. 131 und 133) »Die Lust zu überzeugen entartete in die Sucht, andere zu zwingen«. (Ebda. 132) Daß Fichte in Einzelheiten seiner Erziehungstheorie durch Pestalozzi hindurch doch auf Rousseau zurückgehe (»spartanische Erziehung nach platonischem Muster«) stellt Fester mit Levy-Bruhl fest: »Fichte se réclame de Pestalozzi, mais c’est Rousseau, surtout qu’il s’inspire« (Fester, a.a.O., 153). Zu den Bestrebungen, aus Fichte einen »Schulmeister« machen zu wollen, die vor allem in der ,Fichte-Gesellschaft’ Platz fanden, vgl. schon Walz, a.a.O., 346 ff. Wie Rousseaus und Fichtes Ideen, durch erfahrene Praktiker gemäßigt, zu einer fortschrittlichen staatlichen Bildungspolitik führten, zeigt das ausgezeichnete Buch von Wagner: Die preußischen Reformer und die zeitgenössische Philosophie (vgl. etwa 106 ff. u. passim). Die Wirkung, die Fichtes Persönlichkeit und Lehre auf die spätere Arbeit so hervorragender Männer wie etwa von Schöns hatten, ist ja überhaupt eine der schönsten Früchte seines Lebens und seines Werkes. Für Nationalsozialisten wurde Fichtes Erziehungslehre ein Ausdruck »deutscher Wesensart«, da sie »auf rassischer Grundlage« eine »im wahrsten Sinne nordische Seelenhaltung« zeige. (So W. Becker, Platon und Fichte, Jena 1937, S. 1.) Ebenfalls eindeutig positiv gewertet wird Fichtes Erziehungstheorie charakteristischerweise von Mehnert. Mehnert nennt Fichtes Erziehungssystem »nationalstaatliches Jugend- und Lehrerkollektiv« und vergleicht Fichte mit Makarenko (a.a.O., 78). Ohne daß der systematische Ort der Erziehung, die innerhalb von Fichtes Theorie ihren letzten Grund hat in dem vom Ich zu »setzenden‘ Nicht-Ich, erkannt wäre, findet sich eine gute Darstellung von Fichtes Pädagogik im einzelnen neuerdings bei Torretti a.a.O., 140 ff.).
VII, 309. Selbst Meinecke kommt der Gedanke, daß Fichtes »Bild der Nation im Grunde nichts anderes sei, als der erweiterte Philosoph Fichte selbst« — den er allerdings sogleich als »kleinliche Interpretation« zurückweist (a.a.O., 100).
Ebda.
VII, 309.
Vgl. dazu die ,Episode über unser Zeitalter‘ VII, 519 ff.
VII, 309.
VII, 309/10.
VII, 281.
VII, 546 ff.
VII, 561.
VII, 563; auf der folgenden Seite heißt es: »Wieder: die Menschen müssen zum Rechte gezwungen werden; das kann jeder tun, der es eben leistet: dieser sodann der Zwingherr und Fürst;«.
VII, 575.
VII, 565.
Im Grunde wünschte Fichte sich auch einen Napoleon, aber einen deutschen!
VII, 576.
Ebda.
VII, 581.
VII, 580.
VII, 581.
VII, 581.
Zu der These des ‚philosophischen Napoleons‘ vgl. Walz a.a.O., 491 und 621. ‚Walz’ richtige Sicht wird aber unerträglich durch seine enthusiastische Verehrung der ,heroischen Kraft‘ u. Ä. In mehr äußerlicher Hinsicht nannte schon J. G. Rist Fichte »den Bonaparte der Philosophie« (Vertr. Br. S. 65).
VII, 583.
VII, 354.
VII, 428.
VII, 434.
VII, 435.
Vgl. VII, 584, 587, 589.
In der doch als ,tot‘ angesprochenen gegenwärtigen Wirklichkeit reduziert sich die Möglichkeit des Erscheinens des ,weisen Staatsmannes‘ eben auch auf das ursprünglich das Ganze deduzierende Subjekt.
W VII, 435/36.
W VII, 436.
Die Erziehung ist ja aber auch u. a. darauf gerichtet, den Zwang zum Kriegsdienst überflüssig zu machen, und so das kriegerische Potential der Nation zu verstärken. Vgl. VII, 436.
IV, 448.
IV, 437.
IV, 451.
IV, 439.
IV, 436.
IV, 436.
Ebda.
IV, 448.
IV, 432.
Diese ,Konzeption einer deutsch-christlichen Reichsidee’ behandelt Gehlen, a.a.O., S. 44.
Zur Religionsphilosophie des späten Fichte vgl. vor allem das ausgezeichnete Buch von Wolfgang Ritzel. Leider kommt dort — ebenso wie schon bei Emmanuel Hirsch — der religionsphilosophische Charakter der Reichsidee zu wenig zur Sprache. Scholz bezeichnet diese Reichsidee als einen Rückschritt gegenüber den bisherigen Pol. Theorien Fichtes, zweifellos richtig, wenn man an den Machiavelli-Aufsatz denkt, nicht aber überraschend, wenn man den latent utopischen Charakter aller politischen Theorie Fichtes im Auge behält. Auch noch lesenswert Adolf Lasson, Fichte im Verhältnis zu Kirche und Staat, Berlin 1863.
Eine interessante und von bisherigen Interpretationen abweichende These ist die von Lösch, der in der Immanentisierung des Absoluten, die ihm »der immer sich gleich bleibende Gedanke« Fichtes ist, den eigentlichen Grund des Totalitarismus sieht. (Lösch, Die Theologie der Lehre Fichtes von Staat und Nation. Michelstadt 1957, vgl. S. 4, 7, 12, 15.) Die Übertragung des rein immanent bestimmten Gottesbegriffes (4) auf die »Wirklichkeit des Staates und der Nation« macht diese totalitär (7), weil sie so zur »unmittelbaren Objektivierung dieses Göttlichen« würden.
Zur Immanenz des Absoluten auch noch Lasson, a.a.O., 31 ff. Zum ,johanneischen Christentum’ vgl. Ritzel, a.a.O., 186 ff. und 199; aber auch noch Walz, a.a.O., 548 und 613 ff. und Gehlen, a.a.O., 54 f. und 67 ff.
Gehlen, aa..O., Kapitel II und VII. Zu Fichtes Beziehung zur Mystik auch Ritzel, a.a.O., 163 ff. Hirsch hatte dagegen bestritten, daß Fichte eine Beziehung zur Mystik nachzusagen, sinnvoll sei (a.a.O., 129). Allerdings untersucht Hirsch auch die späte Lehre vom ‚Reich’ nicht.
Vgl. das Zitat aus Heimsoeth zu Beginn dieses Kapitels.
Eine konkrete Ausmalung dieser Utopie liegt vor in dem Abschnitt ,Religionsbekennt-nis der Deutschen’ aus dem Fragment ,Die Republik der Deutschen’ ... W VII, 533 ff. Hier gibt Fichte quasi eine Agende des neuen Gottesdienstes, die in der völlig ernst genommenen Angabe von Einzelheiten einen grotesk-komischen Eindruck macht. Deku findet hierfür harte Worte; er schreibt: »Dafür verbindet sich aber in beschwichtigender Weise die Brutalität des Kontrollsystems, in dem die Waffen Sakralgegenstände sind, mit dem Kitsch der sanften Instrumentalmusik und der selbständig sich öffnenden Türen«. (H. Deku, Rot und Braun. In: Festschrift für Ernst Voegelin, München 1962, S. 122).
Zum messianischen Bewußtsein des späten Fichte s. vor allem Gehlen, a.a.O., Kap. VIT, aber auch Walz, a.a.O., 360 ff. und 525/26.
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Willms, B. (1967). Menschheit und Nation. In: Die totale Freiheit. Staat und Politik, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02253-4_5
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