Die Wohnräume der Primaten und ihre Wechsel

Zusammenfassung

Das rasch zunehmende Interesse an der sozialen Organisation und der Oekologie der Primaten hat in den letzten fünf Jahren über zwanzig Feldstudien angeregt, darunter zwei an Schimpansen (Reynolds [17], Goodall [6]) und eine am Berggorilla (Schaller [18]). Durch diese Arbeiten haben wir mehr über das Freileben der Primaten erfahren als aus allen früheren Forschungen zusammen. Der Akzent liegt bei der Mehrzahl der neuen Studien auf dem sozialen Verhalten, der Gruppenorganisation und ihrer Funktion in der Auseinandersetzung mit der Umwelt. Die Fragen nach der Struktur der Territorien, die uns in diesem Buch beschäftigen, werden im allgemeinen nur gestreift. Am meisten ist über das Verhalten benachbarter Gruppen an den Grenzen ihrer Wohngebiete bekannt geworden, und viele Berichte berühren auch die täglichen und jahreszeitlichen Wanderungen der Herden. Die Orientierung im Gelände aber und die Faktoren, welche die Anlage des Straßennetzes im einzelnen bestimmen, sind nach wie vor unerforscht.