Zusammenfassung
Zum Abschluß bedarf es, wenn das zur Re-Investitur des „verlorenen“ Sohnes Gesagte nicht unvollständig bleiben soll, noch der Erörterung des eigentlichen theologischen Problems. Es stellt sich durch die Feststellungen, die wir machen konnten, zwar nicht grundsätzlich neu, aber doch in einer neuen und — wie ich meine — auch in einer präziseren Weise als bisher. Wenden wir uns also nunmehr ihm zu! Natürlich handelt es sich um die Deutung der Erzählung von dem Sinn der Handlung in ihrem Mittelpunkt aus, wie er sich uns ergeben hat.
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Literatur
Der Nachweis stammt von Hugo Greßmann, Vom reichen Mann und armen Lazarus, in: Abhandlungen der preußischen Akademie der Wissenschaften, 1918, phil.-hist. Klasse, Nr. 7.
Vgl. Jeremias, Gleichnisse, S. 178. Es handelt sich um das sogenannte Gleichnis vom Großen Abendmahl (Luk. 14, 16ff.).
Der Unterschied hängt unter anderem damit zusammen, daß die Sentenz das erste Mal den Sinn des Gleichnisses vom abhanden gekommenen und wiedergefundenen Schaf (15, 4ff.), das zweite Mal den Sinn des Gleichnisses von der verlorenen und wiedergefundenen Münze (15, 8f.) feststellt.
Hier ist zu bedenken, daß hundert eine sogenannte runde Zahl ist, die, wenn sie so wie hier gebraucht wird, den Aspekt der ideellen Vollständigkeit bei sich hat. In diesem Sinne begegnet die Zahl gerade in rechtlichen Regelungen des Rabbinats. In ihrer Weise deutet sie auch hier an, daß ein juristischer Sachverhalt im Horizont des Erzählers liegt, mag er nun den Hirten als Treuhänder betreffen oder den „Sünder“, dem das eigentliche Interesse des Erzählers gilt.
Vgl. darüber die Kommentare z. St., auch Jeremias, a.a.O., S. 134.
Vgl. oben S. 21ff.
Vgl. zu andµap-co)aóç Karl Heinrich Rengstorf im Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament I, Stuttgart 1932, S. 320ff.
Das Griechische besitzt kein Wort, das dem lateinischen pietas genau entspricht. Anders steht es jedoch hinsichtlich âµapvcwaóç neben impius. Die Vulgata hat an unseren Stellen das griechische Wort mittels peccator wiedergegeben, offensichtlich wegen des sprachlichen Zusammenhangs mit peccare/peccatum. Es ist zu fragen, ob das wohlgetan war. Indes kann der damit berührte Komplex hier nicht weiter verfolgt werden.
Vgl. dazu oben S. 20 bzw. 54.
Vgl. dazu die oben in Anm. 143 zitierte Stelle aus Philo von Alexandrien, die das für den römischen Bereich ausdrücklich feststellt, offenbar im Blick auf jüdische Rechtsanschauungen und -verhältnisse.
Hier kommt es auf die genaue Formulierung an. Er wird also nicht wieder, der er war. Was geschehen ist, wird nicht ungeschehen gemacht; wohl aber werden seine Auswirkungen beseitigt. Dies ist das Unerwartete und Unerhörte, das der ältere Sohn nicht versteht. Nach ihm könnte der jüngere Bruder gern wieder im Hause sein, aber eben nicht so, wie er früher war, sondern anders, nämlich nicht mehr frei in seinem Wollen und Tun und insofern auch von dem zu Hause gebliebenen Bruder zu unterscheiden, ja unterschieden. Vgl. zu diesem Letzten noch das Folgende!
Vgl. dazu oben S. 10f.
Vgl. oben S. 63ff.
Hier liegt im übrigen der Punkt, in dem unsere Gleichniserzählung über die leichnisse vom Schaf und von der Münze hinausführt.
So jülicher, a. a.0., II, S. 334.
So Jülicher, a.a.O., II, S. 363.
Jeremias, a.a.O., S. 128.
Vgl. besonders Gal. 3, 26ff.; Röm. 8, 14ff.
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Rengstorf, K.H. (1967). Das theologische Problem. In: Die Re-Investitur des Verlorenen Sohnes in der Gleichniserzählung Jesu Luk. 15, 11–32. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 96. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02219-0_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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