Zusammenfassung
Das leitende System beginnt mit der Netzhaut. Bleiben die sogenannten zentralen Faktoren konstant, von welchen gestaltetes Geschehen beeinflußt werden kann, so variiert in diesem System die bedingende Topographie (Formenmannigfaltigkeit) unmittelbar mit der jeweiligen Reizkonfiguration. In diese sind die jeweiligen Bedingungen der optischen Projektion (auf die Retina) einzurechnen; aber auch davon abgesehen veranlaßt nicht jede Anderung der Reizart ein Variieren der entsprechenden Strömungsgestalt als Raumstruktur.
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Literatur
Becher, Gehirn und Seele 1911.
Die Frage, inwiefern überhaupt im Nervensystem reproduzierende Wirkungen zustande kommen, ist damit nicht einmal gestreift. Ich bestreite nur, daß dergleichen bei Raumstrukturen als „reproduzierendem Moment“ irgend rätselhafter sei als bei Farben.
Vgl. oben 42 und 113.
Eine Erhaltung der rein g e o m e t r i s c he n Reizformsymmetrie in Übertragung durch selbständig leitende Elementarsysteme muß als ganz unmöglich gelten. Vgl. G. E. Müller, a. a. 0. 10, 11 f.
Diese zweite Möglichkeit bleibt nachher in der psychophysischen Anwendung außer Betracht, da es sich um einen Fall handelt, der im Nervensystem gewiß nicht für jede der unzähligen denkbaren Formen realisiert sein kann.
Die oben 238 erwähnten Beobachtungen werden hier theoretisch einmal von Interesse; die Gleichmäßigkeit dürfte statistischer Natur sein.
Ich verweise vorläufig nur kurz auf die Untersuchungen von C. U. A. Kappers über „Neurobiotaxis“ (seit 1907), deren Grundrichtung mit derjenigen dieser Schrift recht verwandt ist.
Sehen von Bewegung, S. 88, Anm. 1.
Schließlich könnten andere Gebiete des Nervensystems in dieser Hinsicht noch hinter dem taktilen Sektor zurückstehen, ohne daß doch die betreffenden Phänomene dabei jede Verwandtschaft mit den optischen und taktilen Raumwahrnehmungen verlieren müßten.
Nicht mehr als ein Spezialfall dieser Verwandtschaft ist es, wenn man gewisse „optische Täuschungen“ auf taktilem Gebiete wiederfindet.
Die Tatsache hat, wenn ich nicht irre, F. A. Lange zuerst erkannt Vgl. neuerdings Wertheimer, Zeitschr. f. Physiol. 60 352 ff.
Vgl. die Lehrbücher der Potentialtheorie, oder auch R i e m a n n -W e b er, z. B. II, S. 261 ff.
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Köhler, W. (1920). Die Bedingungen psychophysischer Raumstruktur. In: Die physischen Gestalten in Ruhe und im stationären Zustand. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02204-6_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02204-6_16
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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