Zusammenfassung
Um das achtundzwanzigste Jahr herum muß der Mensch erleben, daß die jugendliche Form des Eros in ihm erstirbt. Aber vieles, was eigentlich bei Menschen von innen kommt und sich aus seiner inneren Entwicklung ergibt, nimmt für ihn die Gestalt äußeren Schicksals an: es scheint ihm von außen zu kommen, als Erlebnis, als Schicksalsschlag. Daher kommt es, daß nun, nachdem sich abermals vierzehn Jahre erfüllt haben, sehr häufig sich Bruch im Leben einstellt. Es ist ganz auffällig, wie häufig Ende der Zwanzig Verhältnisse auseinandergehen, die im tberschwang oder Leichtsinn geschlossen worden, wie viele junge Ehen sich gerade jetzt als bestandlos erweisen, wie viele jugendliche Kameradschaftsbünde sich jetzt lösen müssen. Das sind Schicksale, die oft mit elementarer Gewalt auftreten und das Leben auseinanderreißen. Plötzlich zutage tretende Untreue, unerklärliche, nicht vorausgeahnte Gleichgültigkeit, Enttäuschungen und Katastrophen in den verschiedensten Formen zersetzen das fröhlich-schwingende Leben der Jugendzeit. Eines Morgens erwacht man mit der trostlosen Erkenntnis: Es ist aus! Vorbei!
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Künkel, H. (1948). Zwischen Dreißig und Vierzig. In: Die Lebensalter. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02182-7_7
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Print ISBN: 978-3-663-00269-7
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