Zusammenfassung
Der Genius der lateinischen Sprache hat in unnachahmlicher Klarheit und Umrißschärfe die Lebensalter des Menschen mit fünf Worten gekennzeichnet, die das Leben von seinem Anfang bis zu seinem Ende architektonisch einteilen und benennen. Unsere deutsche Muttersprache kennt nur vier solcher Bezeichnungen: Kindheit, Jugend, Mannesalter, Greisentum. Wir müssen darum, wenn wir die römische Auffassung verstehen und die lateinischen Worte übersetzen wollen, uns für ihrer eines einen neuen Namen bilden, der in der deutschen Sprache nicht enthalten ist. Somit ergibt sich folgende Fünfteilung:
-
Pueritia Kindheit
-
adolescentia Jugendzeit
-
juventus Mannesalter
-
virilitas Reife Manneszeit
-
senectus Greisenalter
Das „Reife Mannesalter“ ist für Männer und Frauen die eigentliche Reifezeit des Lebens, die Zeit, in der die schönsten Früchte reifen. Törichterweise hat man das Wort Reifezeit jedoch schon verbraucht für die Zeit der Geschlechtsreife von sechzehn bis achtzehn Jahren, in der der Mensch als Ganzes noch durchaus unreif ist. Wer schlägt einen bezeichnenderen deutschen Namen für dies vierte Lebensalter vor?
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Künkel, H. (1948). Durch wieviel Lebensalter gehen wir?. In: Die Lebensalter. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02182-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02182-7_3
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