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Die geschichtliche Entwicklung des forstlichen Nachhaltsgedankens und die hieraus resultierenden Divergenzen in Forstwirtschaftstheorie und -praxis

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Part of the book series: Veröffentlichungen der Schmalenbach-Gesellschaft ((VSG,volume 33))

Zusammenfassung

Den ersten Anstoß, für den Wald zu sorgen, gab die Furcht vor Holznot, die man bei weiterhin regelloser Holznutzung je nach Bedarf kommen sah, wenn man nicht auch für die entsprechende Nachzucht Sorge trage. Zwei Jahrhunderte später faßte Cotta (1816) den Sachverhalt in dem klassischen Satz zusammen, daß die Forstwirtschaft „ein Kind des Mangels ist“ 102. Diese Furcht vor Holznot war dadurch besonders stark, weil sich die Wirtschaften der damaligen Zeit fast ausschließlich auf der Basis Holz aufbauten, nämlich Holz als alleinigem Brennstoff, Holz als Baustoff, Holz für Bergbau und Verhüttung. Ihren Niederschlag fand diese berechtigte Sorge in fast allen Forstordnungen des 16. Jahrhunderts, durch die die Nutzungen im Wald geregelt werden sollten. So mahnt eine Forstordnung aus dem Jahre 1560103 nicht nur zur Aufforstung gerodeter Flächen, sondern empfiehlt den Untertanen auch die Besäung und Bepflanzung ungenutzter Felder und Ödländereien. Wie sehr diese Fürsorge um das Forstwesen selbst kleine und noch dazu äußerst waldreiche Territorien befiel, zeigt u. a. auch die Holzordnung der Grafschaft Wittgenstein von 15791O4, die von verwüsteten und ausgehauenen Waldungen berichtet. Man begann um diese Zeit also die Nutzung der Forsten zu ordnen, man begann zu wirtschaften. Die alten Forstordnungen haben keine unmittelbar geschichtliche Forsetzung gehabt.

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Referenzen

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Bieger, E. (1964). Die geschichtliche Entwicklung des forstlichen Nachhaltsgedankens und die hieraus resultierenden Divergenzen in Forstwirtschaftstheorie und -praxis. In: Die Forstliche Umtriebszeit als Betriebswirtschaftliches Problem. Veröffentlichungen der Schmalenbach-Gesellschaft, vol 33. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02170-4_4

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