Die Polwanderungen

Zusammenfassung

Die fortwährenden, durch die Verschiebungen der Kontinente bedingten Schwerpunktsverlagerungen der Erde führten nun, bei ungefährer Unveränderlichkeit der Ekliptik, zu Abweichungen der Erdachse, so daß die Polkappen im Laufe der Jahrmillionen beständig ihre Lage geändert haben. Der innige Zusammenhang, der zwischen Kontinentabdriftungen und Polwanderungen besteht, zeigt sich darin, daß die letzteren stets auf dem mittler e n Sektor der alten Großkontinente stattgefunden haben, d. h. in der Zone, in der heute, außer der Arktis und Antarktis, Europa und Afrika liegen und in der in früheren ungeheuer langen Zeiträumen auch das östliche Nordamerika gelegen war. Und zwar sind die Pole nicht etwa auf einer geraden Linie, von Nord nach Süd und umgekehrt „gependelt“, wie Reibisch und Simroth ¹) meinten, sondern sie sind in unregelmäßigen Schleifen und Kurven gewandert, die selbstverständlich auf der anderen Seite der Erde, meist also im Großen Ozean, ihr Gegenspiel fanden.